In diesen Tagen geht im klitzekleinen Walldürn hier ganz in der Nähe die alljährliche Wallfahrt zuende. Ein frommes Massenspektakel, das ich mit einer Mischung aus Befremden und Ratlosigkeit, Faszination und Interesse verfolge. Fest steht, wann immer ich dort unterwegs bin, in der Regel nur beruflich, habe ich gute Begegnungen und gute Gespräche, das mag in der Natur der Sache liegen: wer einen Pilger fragt, warum er pilgert, ist sofort, Knall auf Fall, an den zentralen Lebensthemen dran. Smalltalk geht anders.

Wie dem auch sei, ich habe ein bißchen herumgeknipst, beim jüngsten Besuch in Walldürn, und ich habe einen Mann getroffen, der am reibungslosen Ablauf der Wallfahrt ganz maßgeblich beteiligt ist. Ich habe daraus eine kleine Slideshow gemacht, ja, so nennt man das heute. Wenn Sie knappe vier Minuten Zeit haben, schauen Sie sich das mal an, es ist ein kleines Experiment, vielleicht sollte ich öfters mal slideshows produzieren, vielleicht auch nicht, Sie werden mir das sagen.

 

 

 

 

 

23 Kommentare zu “Wallen.”

  1. Whow! Dafür, dass mich das Thema nicht wirklich gereizt hat,
    ich aber die Slideshow trotzdem angeklickt habe,
    muss ich anerkennend sagen: Sehr spannend.
    Ich habe es bis zum Ende angesehen.
    Klasse.

  2. Sehr schön gemacht, vielen Dank!
    Mir gibt das ganze auch eher nichts, ich schaue mir das mit einer Mischung aus Befremden und Faszination an, als ehemalige Katholikin. Mein Onkel läuft da immer eine Zwischenetappe mit, hab ihm das Video mal geschickt.
    Ein schönes Wochenende und viel Spaß mit dem Nachwuchs :-)

  3. Sehr schön! Ist es nicht sehr viel mehr Arbeit als „nur“ zu schreiben und Fotos einzustellen?
    Mein Vater hat einmal an einer Wallfahrt nach Altötting (Bayern) teilgenommen – das ist mir beim Betrachten wieder eingefallen, und ich erinnere mich noch ganz genau an alles, was er erzählte („sehr wenig besinnlich“ könnte man es zusammenfassen). Danke dafür!

    1. Sehr viel mehr, vor allem wenn man sich zwischendurch echt blöd anstellt mit der Technik. :-)

  4. Zu deinen Lesern gehören offenbar nur wenige der selbstbewussten Dürmer. Die würden sich nämlich für das klitzeklein herzlich bedanken. Bis die Rasierapparatefabrik und die Bundeswehrkaserne nach Walldürn kamen, rankte sich ja das Wirtschaftsleben des Städtchens auch ganzjährig schwerpunktmäßig um die Wallfahrt: Hier wurden neben Kunstblumen auch Kerzen in zahlreichen, kleinen Unternehmen und in in Heimarbeit produziert. Die Bezeichnung Blumen- und Lichterstadt zeugt noch heute davon.

    A propos Stadt: Das Stadtrecht wurde Walldürn im 16. Jahrhundert im Rahmen einer disziplinarischen Maßnahme entzogen, da man sich im Bauernkrieg auf die falscher Seite geschlagen hatte. Irgendwie gelang es den Dürmern allerdings in den Wirren der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, sich dieses Stadtrecht wieder zurück zu ergaunern …

    1. Moooooment. Gegen Berlin, meine Heimat, (und das ist ja die einzige mögliche Vergleichsgrösse) IST Walldürn klitzeklein. Aber das ist ja nicht schlimm. Oder, Ihr Dürmer?

  5. Toll! Thema hätte mich eigentlich jetzt auch nicht interessiert (außer vielleicht, weil ich letzt erst auf dem Weg in den Urlaub durch Walldürn gefahren bin), aber ich habs aus Neugier einfach mal angeklickt und es waren dann doch sehr kurzweilige vier Minuten. Das ist ein tolles Format – wenn man damit umgehen kann. Und in diesem Fall finde ich es sehr gelungen, mithin mehr Journalismus als drei Stunden SPON oder SZ lesen. Gerne mehr davon, am besten mal was über die Küken. =)

  6. Auch mich reizt das Thema an sich nicht, aber auf Ihre Schreibe vertrauend habe ich es mir trotzdem angesehen. Zu Recht. Sehr schön gemacht. Mit wenig einen interessanten , nicht ideologisch verblendeten Mesner skizziert.

    Für mich persönlich ein kleines Highlight: Sitzkissen für € 3,– händisch auf 3,50 erhöhen. Ist das noch Geschäftssinn oder schon eine der 7 Sünden? Irgendwie lustig.

    Danke und liebe Grüße

  7. Super gemacht! Das Thema interessiert mich auch nur am Rande, aber seit über 20 Jahren verfolge ich die Aufregung im heimischen Taunusdörfchen, wenn „die Walldürner“ auf ihrer Pilgerfahrt hier durchziehen. Gestartet wird irgendwo im Westerwald und man ist hier sehr stolz, wenn man einen Teil des Weges nach Walldürn mitgeht oder zumindest Getränke und Erfrischungen reicht. Da wird sogar vorher extra die Straße gefegt ….

  8. Danke schon mal an alle für die vielen Rückmeldungen!, es sieht also so aus, als sollte ich das Thema mal weiterverfolgen. Na, gut. :-)

  9. Super gemacht! Und schon erstaunlich, was für einen Hype so ein mittelalterlicher Rorschachtest auslösen kann… ;-)

  10. Ja, bitte öfter machen! Wenn die Texte ein Spürchen langsamer laufen würden, hätte ich nicht so viel Stress beim Lesen – ab einem gewissen Alter sieht man ja auch nicht mehr so gut …
    Das Thema ist aus meiner Sicht wunderbar dargestellt, mit feinem Humor aber nicht respektlos – chapeau!
    Und als Österreicherin finde ich es sowieso nett, dass das ganze Spektakel mit einem Schüttbild begonnen hat :))

    1. Guter Hinweis, danke. Ich wundere mich ohnehin, dass nicht mehr Leute die Geschwindigkeit moniert haben. :-)

  11. Moment, schreibe gleich auch noch was. Will nur schnell die Gewinnmarge beim Weihwasser ausrechnen.

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