Mannmannmann, die Zeit verrennt, heute ist schon wieder der Fünfte eines Monates und damit der Tag für die Bloggeraktion wmdedgt, zu Deutsch: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag? Tagebuchbloggen sozusagen, initiiert von der freundlichen Nachbarbloggerin.
Was soll man schon machen, an einem grauen Montag auf dem Lande, wenn man zu allem Überfluß auch noch Urlaub hat? Morgens dem Regen vor dem Fenster zuhören, sich dann um 7 Uhr vom dementen alten Hündchen aus dem Bett scheuchen lassen. Eine Runde durch den Garten, dann Kaffee, dann wieder ins Bett. Dummerweise vorher ein kurzer Blick in die Nachrichtenlage im Internet, und vorbei ist es mit der Gemütlichkeit, ich rege mich über einige Weltnachrichten so dermaßen auf, ich werde wirklich so grundlegend rappelzornig, dass an Weiterschlafen nicht zu denken ist. Also aufstehen, nun aber endgültig, 8 Uhr ist es da schon.
Eine große Runde mit Frau Lieselotte, danach Forellen füttern am See. Den filigranen Kreisen zuschauen, die die Regentropfen auf der Wasseroberfläche hinterlassen, und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, so muß das sein im Urlaub.
Weil Urlaub immer auch Bildungsurlaub ist, einen Ausflug nach Waibstadt machen. Das ist so einer von den Orten, an denen man immer wieder vorbei-fährt, die man sich aber nie näher angeschaut hat. Näher anschauen wollen wir in diesem Fall nur eine klitzekleine Ruine.
Ein ehemaliges Wasserschloß, eine wirklich winzige Anlage, märchenhaft versteckt gelegen, mitten im kleinen Dorf Daisbach, das zu Waibstadt gehört. Niederer Landadel und so, das Übliche halt. Ein kleiner Entengrützetümpel, knorrige Bäume, ein wahrlich lauschiges Plätzchen, das nach einer romantischen Hochzeitsfeier geradezu schreit. Die ganze Geschichte zur Burg können Sie, zwecks Bildung und bei Bedarf (Klick!) hier nachlesen.
Auf der Suche nach Informationen über weitere Sehenswürdigkeiten in Waibstadt stieß ich im Übrigen auf einen Artikel bei wikidingsbums, in dem es um eine Schreckensherrschaft in eben diesem Waibstadt geht, eine Schreckensherrschaft, die sich dort nach (!) Kriegsende etablierte und mehr als grauenhaft gewesen sein muß. Eine (Klick!) unglaubliche Geschichte, von der ich ebenfalls noch nie zuvor gehört hatte. Ich empfehle Ihnen die Lektüre unbedingt.
Weil Bildungsreisen hungrig und durstig machen, suchen wir in Waibstadt ein schönes Café, so richtig mit Kuchen und Kännchen und Bedienung mit weißer Rüschenschürze undsoweiter (hier jetzt Schenkelklopfgeräusch einfügen), und wir parken also das Auto erwartungsfroh gegenüber der Bushaltestelle mit dem verheißungsvollen Namen Waibstadt Lido. Immerhin ist hier ein italienisches Eiscafe, es hat sogar geöffnet und Tisch und Stühle draußen, also bitte, mehr wollten wir fast gar nicht. Immerhin gibt es Cappuccino und Espresso, das ist ja schon mal was, flüssige Nahrung, und essen können wir wahrlich auch zuhause, wir Odenwälder sind das ja gewöhnt.
Nachmittags dösen, Hühner füttern, Hunde füttern, dem Regen vor dem Fenster zuschauen, da schließt sich der Tages-Kreis, und die nächste Bildungsreise der kommenden Tage planen. Auf dem Programm steht Oberwittighausen, ja, da staunen Sie. Oberwittighausen kennen Sie nicht? Hatten wir auch noch nie was davon gehört. Da gibt es eine Oktogon-Kirche, und die müssen wir uns anschauen. Sagt mein Geo.
Also dann.
P.S. Den Tipp für die kleine Ruine hatte ich übrigens aus Facebook. Ich finde Facebook inzwischen ziemlich gräßlich und spiele alle paar Tage mit dem Gedanken, meinen Konten dort zu löschen – allein die Gruppe Nordbaden – Infos und Geschichten hält mich dort. Immer wieder tolle Ideen und Anregungen für Ausflüge. Großen Dank und Kompliment an den Initiator dieser Gruppe, Alois Roidl, das ist eine wirklich bereichernde Seite und der gute Ton wird meistens auch gewahrt.
was da in waibstadt passiert ist, entspricht meiner vorstellung von der apokalypse. gruselig.
das wolkenfoto
ist
wun – der – schön !!!