Ich hatte da gestern mal wieder so ein beglückendes Erlebnis, ich stolperte nach Feierabend durch den verregneten und matschigen Wald oberhalb vom Morretal bei Buchen, das ist an sich schon beglückend genug, selbst bei Regen und Matsch, und plötzlich aber hielten der Hund und ich gleichzeitig inne und versteinerten förmlich.
Vor uns auf dem Weg, in einigen Metern Entfernung, spielten zwei junge Füchse ausgelassen miteinander, sie rannten und jagten sich gegenseitig, sie fielen übereinander her und purzelten ungelenk eine Böschung hinunter, krabbelten wieder auf den Weg und rangelten auf dem Boden, zwickten sich gegenseitig und vergassen dabei komplett alles Drumherum. Ich darf Ihnen an dieser Stelle verraten: es gibt fast nichts Schöneres.
Ich schaute und schaute, der Hund glotzte und glotzte, ich dachte kurz darüber nach, mich zu bewegen und mehr oder eher weniger unauffällig die Kamera unter dem Regenumhang hervorzukruschteln, liess es dann aber. Einfach mal nur stehen und gucken und genießen. So lange, bis die zwei kleinen Füchse uns bemerkten und erschrocken Hals über Kopf ins Unterholz verschwanden.
Abends las ich bei der freundlichen Nachbarbloggerin von einem (Klick!) ganz ähnlichen Erlebnis, einem tatsächlich noch viel schönerem, ich wurde ein bißchen neidisch. Kann Ihnen den Blog aber auch wärmstens empfehlen, so generell, ich lese da immer sehr gerne mit.
Die Freundin aus dem Nachbardorf hat es derzeit auch mit Füchsen, aber anders: Sie sitzt da abends an ihrem Schreibtisch mit Blick in die dunkle Nacht, und neuerdings kommt da immer wieder Besuch ans Erdgeschoß-Fenster, mitten im Ort.
Was sie zunächst für eine etwas überdimensionierte Katze hielt, entpuppt sich also als Fuchs, der offenbar eine Vorliebe für schmale Fensterbretter und verregnete Vogelfutterreste hat, beides kommt mir eigenwillig vor, aber bitte. Er turnte da also jetzt bereits schon mehrfach herum und lässt sich nicht beeindrucken. Inzwischen gelingen der Freundin sogar die ersten Detail- und Portraitaufnahmen.
Ich kann nur hoffen, dass der hühnerhaltende Freund hier nicht mitliest, der wohnt da quasi schräg gegenüber, der bekommt ja eine Krise, wenn er diese Bilder sieht. Ja, das sind so die Probleme, die Gesprächsthemen auf dem Lande. Stellen Sie sich vor, wir müssten hier fortwährend über die poltische Bewältigung der Pandemie nachdenken. Oder über die Impfstrategie in Baden-Württemberg. Über Herrn Spahn. Oder den Nahost-Konflikt, den Klimawandel oder die bevorstehende Bundestagswahl, also ehrlich jetzt. Dann doch lieber zwischendurch ein bißchen herziges Viechzeuchs. Naja, Sie wissen schon.
Ich habe ja ein Jahr lang von meinen Fuchsbegegnungen hier in der Großstadt berichtet. Leider blieb mein Freund aus, nachdem er einige Zeit lang nervöses Verhalten an den Tag legte.
Wow, was für ein zauberhaftes Erlebnis, zu beneiden !
Und danke auch für den Tipp zum Wiesel-Blog.
Die Fotos vom Fuchs auf dem Fensterbrett sind der Hammer !!
♥LG