Das Foto oben ist schon vor ein paar Tagen bei Buchen-Bödigheim entstanden, aber es beschreibt das zurückliegende Wochenende eigentlich ganz treffend. Irgendwo im Schatten rumhängen, bisschen in die Gegend glotzen, mümmeln, Ruhe, sowas in der Art, selbst Badisch-Sibirien versuchte sich ja für 24 Stunden mal in Sachen Hochsommer. Ich musste sogar die Blumenkästen auf der Terrasse gießen, genauer gesagt die darin befindlichen Pflanzen, also, das muss man sich mal vorstellen, komplett verrückte Welt.

Aber keine Sorge, heute regnet es schon wieder. Muss auch, sagen die Landwirte, und neulich habe ich mich mit einem unterhalten, der hat im vergangenen Jahr 10.000 kleine Bäumchen gepflanzt, normalerweise muss er davon im darauffolgenden Frühjahr knapp 1000 wieder erneuern, aus diesen oder jenen Gründen. Derzeit muss er 3000 Bäumchen per Hand aus der Erde nehmen und erneuern, alles vertrocknet, sagt er, und Sowas hat’s noch nie gegeben.

******

Ich habe am Sonntag früh um 7 Uhr, also quasi zu nachtschlafender Zeit, einen viralen Hit bei Twitter gelandet, zumindest für meine bescheidenen Begriffe. Man kann daraus lesen, dass sonntags um 7 Uhr jede Menge Menschen schon am PC oder am Smartphone hängen – und dass ich mit meinen Befürchtungen offenbar nicht alleine bin.

https://twitter.com/Odenwaelderin/status/1391257930280886275

Zur Beruhigung sage ich mir selber, dass der mögliche Impftermin so nahe dann doch noch nicht rückt, aber man will ja vorbereitet sein. Ich werde mich ganz langsam und sehr vorsichtig an das neue Sozialleben herantasten müssen. Oder auch nicht. Mal schauen. Ich finde ja, die vermeintliche Einsamkeit und die Abwesenheit sozialer Interaktion lassen sich auf dem Lande ziemlich gut aushalten, vielleicht bin ich aber auch etwas schräg drauf, das wäre ja nichts Neues. Jedenfalls war ich neulich beim weltbesten Zahnarzt, und in der Praxis lief laut das Radio, im Wartezimmer unterhielten sich zwei Personen, die maskierten Mitarbeiterinnen schwätzen und lachten, und diese komplette Reizüberflutung löste in mir deutlich stärkere Fluchtreflexe aus als die bevorstehende Wurzelspitzenresektion. Soweit ist das also schon.

*****

Jetzt also Montag, neue Woche, neues Glück. Auf der redaktionellen To-Do-Liste stehen lauter tierische Themen, Tiere und Babies gehen immer, sagt man im Journalismus, aber ich bin mir nicht sicher, ob meine Tier-Geschichten das Zeug zum echten Kuschel-Content haben, es geht um tote Fische, tote Schafe, um Wölfe und einen fiesen Baumschädling. Und auch abgesehen davon mangelt es heute kaum an Themen, und um Corona geht es nur kurzzeitig und am Rande, und das ist ja auch schon mal was.

#AusDemLebenEinerRegionalreporterin

4 Kommentare zu “Dies und Das am Montag.”

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.