Bei den Temperaturen sind wir immer mal wieder am Forellenteich. Was für ein Segen, dass wir da sein dürfen. Auf der Wasseroberfläche spiegeln sich die leuchtend roten Vogelbeeren, Frau Lieselotte plantscht und fängt Wasserratten Mäuse, und das alte Hündchen ist bei der Hitze so matt, dass sie nicht mal mehr vor der Kamera davonläuft. Und das will schon was heißen.
Kann nicht mehr lange dauern, dann springe ich selber ins Wasser, ich habe das im vergangenen Jahr schon ausprobiert, das war ganz wunderbar. Abgesehen von zornigen Forellen, die mich mittels Bodycheck verscheuchen wollten, und abgesehen von den gefühlten 8 Grad Wassertemperatur.
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Im eigenen Garten: Wasserschleppen, von der Tonne an der Regenrinne zu einer Art Zwischenlager, nahe am Gemüsegarten und den Hochbeeten. 100 Liter haben wir gestern von hier nach da geschleppt, ich komme mir da ein bißchen vor wie eine echte Landfrau. Und dauernd der Blick auf den Wetterbericht und in den Himmel, die Trockenheit ist ständiges Gesprächsthema.
In Küche und Bad stehen seit Wochen Wannen in der Spüle und in den Waschbecken, wir fangen das Nutzwasser auf und verwenden es zum Gießen. Man staunt. Wieviel Wasser alleine anfällt, wenn man nur mal schnell einen Löffel, eine Gabel abspült oder den Putzlappen anfeuchten möchte. In den Wannen steht mitunter graubraune Brühe, das sieht zugegebenermaßen nicht besonders schön aus, ist aber hilfreich. Ausserdem leben wir auf dem Lande, und die Ästhetik im Alltag führen wir dann in Herbst und Winter wieder ein. Wir sind hier ja schließlich nicht in einer schicken LandLust-Reportage, sondern im Odenwald.
Vogelbäder und Igeltränken im Garten auffüllen. Für Bienen und Wespen und anderes Viechzeug eine eigene Tränke gebastelt, kaum stand sie, war Zack! der erste durstige Gast da.
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Der Freund im Nachbardorf hat Besuch von der Enkelin aus der Stadt. Sie fahren Traktor, bauen Tipis im Wald, verkleiden sich als Räuber, suchen Schatzkisten im Unterholz und fangen Fische. Man könnte glatt neidisch werden.
So einen Großvater hätte ich auch gerne gehabt. Meiner trug entweder dunklen Anzug inklusive Einstecktuch, oder er brauchte seine Ruhe und lag auf dem Sofa. Das Sofa war natürlich kein Sofa, ich bitte Sie!, sondern eine Chaiselongue, und während der Großvater also zwischen Büchern und Kupferstichen auf der Chaiselongue lag und schlief, las die Großmutter Goethe oder Rilke. Es war also, mit anderen Worten, mit den Großeltern überhaupt rein gar nichts anzufangen, und ich erinnere mich nicht, dass sie jemals irgendetwas mit mir unternommen hätten. Trotzdem war ich irgendwie gerne dort.
A propos Großeltern: Wir bekommen ja eventuell dieser Tage auch wieder Enkel. Eines der Hühner sitzt und brütet, Sie haben das vielleicht verfolgt, eine wahre Monster-Muster-Mutter, und eigentlich müsste es bald soweit sein. Ich werde mir schon mal Gedanken machen, was ich mit den Kleinen unternehmen könnte. Wenn es denn überhaupt was wird. Unser Hahn ist wunderschön und eifrig, taugt aber nicht wirklich für die Familiengründung. Fast wie im richtigen Leben. Naja, Sie wissen schon.
Update 20 Uhr 30: Durch den Stall stapfen piepsend zwei rabenschwarze Küken. Muttern sitzt stoisch auf weiteren Eiern.
Danke für den Tipp “Insektentränke”. Hab ich sofort nachgebaut und aufgestellt.
Ich freue mich jetzt schon auf Fotos von den Kücken.
Liebe Grüße, Juliane
Da kommen Erinnerungen, Tante Anni in Brandenburg hatte am Rande der Stadt einen Bauernhof. Nachmittags im Wohnzimmer saß sie auf ihrem Cheselong (so habe ich es als Kind geschrieben) und mussten langweiliges Tennis im Westfernsehen gucken. So haben wir die Anfänge von Boris B. und Steffi G. gesehen. Unsere Ferien waren ansonsten sehr schön, es gab Schweine, Kaninchen, Enten und Hühner. Wir mussten auch beim Ernten helfen, jede Menge Johannisbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Augustäpfel. Das Beste war der Kuchen, der Onkel holte für die Schweine zweimal in der Woche Abfälle. Das waren Kuchenränder, nicht so schöne Brötchen und Brote. Das Beste waren die Rosinenbrötchen und Streuselschnecken.
Gratulation zum Nachwuchs!
Und das Wasserschleppen …
Im Sommer steht immer eine Schüssel in der Spüle
Sobald die voll ist, …ab an die Tomaten.
Gefischt wird hier gleich mit Haare waschen und nur wenn nicht anders geht gerade, daher schwierig. Man will den Grundwasserspiegel ja nicht auch so belasten
Schönes Wochenende und gute Abkühlung bei den Forellen
Liebe Grüße
Nina