Wir waren ein paar Tage unterwegs, so eine kleine Auszeit zum Jahresanfang, bevor nun der Alltag wieder losgeht. Wir waren im Münsterland, das klingt in meinen Ohren immer ganz grauenhaft spießig, Münsterland, wir kannten es nicht und sind deswegen gezielt da hingefahren. Getreu dem alten englischen Motto Know Your country first!. Freunde von uns waren in Südafrika, andere in den Schweizer Alpen zum Skilaufen, und wir also, naja, im Münsterland. Know Your country first, und wenn es noch so spießig klingt.

Und was soll ich Ihnen sagen: das Münsterland ist ganz großartig. Topfeben, weit und großzügig, der Blick bis an den Horizont. In die eine Richtung sehen Sie das vergangene Wochenende, und in die andere das kommende. Sagt man da so. Ein Eldorado für Radfahrer, dazu offensichtlich seit jeher wohlhabend. Alle Naslang stolpert man über Schlösser und Burgen, über die Herren von Bodelschwingh und über die Frau von Droste-Hülshoff, alles ist voller Backsteinbauten, die Leute sind redselig und freundlich. Fette Gutshöfe überall, die nächsten Nachbarn einen halben oder ganzen Kilometer entfernt, wilde Pferde, Auerochsen und Fasane.

Wir informieren uns als fachkundige Touristen natürlich immer zuerst über Acker- und Baulandpreise (pro Quadratmeter, voll erschlossen), beides ist in unseren Ohren leider horrend, die Immobilienpreise auch, wir scheinen also nicht die Einzigen zu sein, die es dort schön finden. Und mein Geo wird seinen Traum vom Leben im Münsterland auch gleich wieder begraben müssen. Naja, aber nochmal hinfahren können wir ja jederzeit.

Da wohnt die Frau Corinna. Das Gewässer ist allerdings rein meteorologisch bedingt.

Nicht zuletzt, um die freundliche Nachbarbloggerin Corinna nocheinmal zu besuchen, die wir nun also endlich mal im wirklichen Leben kennengelernt haben, ich bin ja inzwischen ein großer Fan von Blind-Dates mit netten Menschen aus dem Internet und wurde da noch nie enttäuscht. Falls Sie mal im Münsterland unterwegs sein sollten, in einer etwas angenehmeren Jahreszeit, machen Sie doch bitte einen Abstecher zum Hofsafari-Café, Lage und Aussicht sind herrlich, und dann grüßen Sie die Menschen und die Rindviecher von mir und lassen sich den Kuchen schmecken. Vorher können Sie sich hier noch ein bisschen informieren, mit wem Sie es da überhaupt zu tun haben.

 

 

 

 

Ein Kommentar zu “Woanders.”

  1. Schön, dich heute auch mal ganz “woanders” zu hören, nämlich auf WDR5 zum Eberbacher Unglück. Hat mich gefreut ( der Unfall natürlich weniger ).
    LG
    Astrid

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