Wenn Sie für morgen, Sonntag, noch nichts vorhaben und irgendwo in der Region wohnen, dann könnte ich Ihnen einen Ausflug ins benachbarte Wagenschwend empfehlen. Das ist jetzt nicht wirklich der Nabel der Welt, also nicht vergleichbar mit Barcelona oder München, aber dafür eben umso beschaulicher. Und das Museumsfest in Wagenschwend eines der nettesten Feste weit und breit, so sagt man mir zumindest.

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Ich muss gestehen, dass ich da selber noch nie war, bei einem dieser Feste, Asche auf mein Haupt, irgendwas kam immer dazwischen. Aber diesmal bin ich ganz bestimmt dabei, ich habe nämlich vor einiger Zeit eine Beitrittserklärung für den Museumsverein unterzeichnet, solche Arbeit muß man schließlich unterstützten. Ich war mein Lebtag noch nicht Mitglied in irgendeinem Verein, das wurde nun mal Zeit. Und dass ich seit 15 Jahren Mitglied bei der Buchener FG Narhalla bin (ja, da staunen Sie), das verschweigen wir an dieser Stelle, weil ich mich nicht mehr erinnern kann (und selber staune), wie das wohl zustande kam. Aber austreten gehört sich nicht, Brauchtum undsoweiter, naja, Sie wissen schon.

Jedenfalls bin ich auch im winzigen Wagenschwender Museum gerne Mitglied, die machen eine tolle Arbeit da, vor und hinter den Kulissen, und dem Chef sind wir inzwischen von Herzen sehr verbunden. Und morgen also wird gefeiert, da gibt es allerlei zu sehen und zu lernen und zu trinken und zu essen.

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Der alte Stein-Ofen war heute vormittag schon angeheizt, die ersten Brote sind gebacken, sie können gekauft oder auch gleich verzehrt werden. Ich habe sowohl als auch, heute mittag schon.

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Ich habe da also heute schon ein bisschen rumgestanden und den Vereinskollegen bei den Vorarbeiten zugeschaut und schlaue Reden geführt und zwei, drei Handgriffe geholfen und mich einweisen lassen. Morgen bin ich nämlich eingeteilt zum Soße schöpfen für die Gäste, das ist eine wirklich verantwortungsvolle Aufgabe für so ein Neumitglied wie mich, und man sieht daran, dass ich so langsam ankomme in der Dorfgemeinschaft. Bratwurstsoßeschöpfen als Initiationsritus, ich hoffe, ich bestehe das. Ich meine, sind wir doch mal ehrlich: die Soße auf das Kraut statt auf die Wurst, oder auf die Wurst statt auf die Schupfnudeln, da heulen die Kinder und murren die Väter, man kennt das von sich selber, da ist das ganze Fest doch schon gelaufen. Eben. 

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Also, langer Rede kurzer Sinn: Ich gebe mein Bestes, und Sie kommen halt mal vorbei, wir wollen schließlich Spaß haben und Geld verdienen, beides kann so ein Museum auf dem Dorfe gut gebrauchen. Das mit Ihrer Soße auf den Würsten kriegen wir dann auch noch hin. Und außerdem ist ein Imker da mit Bienen und mit Honig, einer macht Most, und und und, und Kinderschminken gibt es auch, falls Sie darauf besonders spekulieren. Und natürlich gibts das kleine, liebevoll gemachte Museum vom Keller bis zum Dach, alles voller Erinnerungen und Funden aus der guten alten Zeit, die gar nicht immer nur so gut war auf dem Lande.

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Also: Sonntag, 11 bis 18 Uhr in Wagenschwend, das gehört zu Limbach, Ihr Navi weiß dann schon bescheid. Und Limbach (Baden), nicht Limbach-Oberfrohna, falls Sie von weiter weg hierherkommen und Ihr Navi fragen sollte. Is klar. Und hier können Sie nochmal im Internet zum Museum nachlesen.

Hier im Blog haben wir auch schon manches mal über das Engagement des Museumsvereins berichtet, unter anderem über die Forschungen rund um eine polnische Zwangsarbeiterin, die in Wagenschwend erschossen worden war, 1945. Und zuletzt darüber, wie die Geschichte weiterging, hier können Sie das nochmal nachlesen, beachten Sie da auch die Kommentare. Und den Hinweis auf das Büchlein, das können Sie beim Fest natürlich kaufen. 

 

 

5 Kommentare zu “Ein Tipp.”

  1. Schade aber wir haben morgen selber ein Fest…Herbstfest der Feuerwehr…und auf 2 Hochzeiten kann man nicht tanzen ;-) Dir ganz viel Spass und…. verklecker Dich nicht ;-) LG

  2. Habe auch bedauert das ich als Einheimischer nicht da sein konnte….weil es wirklich ein schönes Fest ist…aber mein Tanzwochenende in den Bergen von St.Anton….War der Wahnsinn….nichts für ungut…nächstes Jahr Feier ich wieder hier mit…in der netten Dorfgemeinschaft…

    1. Das wollen wir schwer hoffen. Ihnen hätte ich die doppelte Menge soße auf die bratwürste gegeben, ich war da ansonsten etwas geizig.

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