Der Blaumann hängt da so herum, im übertragenen wie im tatsächlichen Sinne, es gibt nicht viel zu tun im Garten, vorallem, wenn man kein Gewächshaus hat. Und wenn man in einer Gegend lebt, die im Untertitel Badisch-Sibirien heißt. Der freundliche Gärtner im Nachbardorf sagt, wir sollten noch ein bißchen warten und bis dahin zugucken und erstmal noch die Ernten des vergangenen Jahres aufbrauchen.

Blaumann

Die größte Ernte des vergangenen Jahres ist jetzt eben aufgebraucht, die Kartoffelhorde ist leer, leerer geht es nicht, wir haben die letzten Überlebenden in andächtiger Stille gebraten und gegessen. Die Kartoffel-Ernte insgesamt war so lala, wir hatten es mit der Heideniere versucht, der Kartoffel des Jahres.

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Um die wurde ein gewisser Hype gemacht, um die Heideniere, manche Menschen widmen ihr Leben ja der Erhaltung oder Wiederentdeckung historischer Kartoffelsorten, das hatte uns beeindruckt, außerdem die merkwürdige Form. Nierenartig, ist ja klar. Nun waren unsere Heidenieren zwar äußerst schmackhaft und durchaus nierenartig, als Bezugsgröße dürfen Sie sich hierzu aber die Niere eines Eichhörnchens vorstellen. Oder die einer Schildkröte, oder eines Goldfisches, falls diese Tiere überhaupt soetwas haben.

Jedenfalls war ein Gutteil der Nieren-Kartoffeln mikroskopisch klein, das mag an der Sorte liegen oder an unserem Boden oder an beidem. Das aber sorgte regelmäßig für Ausbrüche der unflätigen Art, wenn mein Geo einmal mehr darauf bestand, die Kartoffeln vor dem Kochen zu schälen. Versuchen Sie mal, dicke Bohnen zu schälen, oder verkrumpelte Erbsen, mit dem Sparschäler, dann verstehen Sie, worum es geht.

Ich kann mich in solchen Fällen stets auf meine halbwegs akkurat lackierten Fingernägel berufen, Du, Geo, ich würd ja wirklich gerne schälen, aber schau mal, das geht doch dann alles futsch, und Geo fällt auf diesen miesen Trick auch jedes Mal noch rein, insofern habe ich in der vergangenen Kartoffelsaion nicht ein einziges mal geschält, immer nur er. Erwähnen Sie also bei der nächsten Begegnung mal das Wort Heideniere und warten Sie ab, was passiert.

 

Also: dieses Jahr neue Kartoffelsorte. Irgendjemand eine Idee?

 

 

 

9 Kommentare zu “Blaumanns Erzählungen.”

  1. Wenn Ihr lagern wollt, sollte es ja eher eine späte Sorte sein, oder? Die späten werden bei mir aber meistens auch nicht groß, weil es irgendwann an den „regelmäßigen Wassergaben“ fehlt. Sehr empfehlen kann ich den Rosa Tannenzapfen, alte und schmackhafte Sorte. Wächst aber manchmal in seltsamen Formen, also auch nichts für zum einfachen Schälen. Schälfreundlicher und auch nicht schlecht war bei mir die Sorte Aeggeblomme. Für die Frühkartoffeln würde ich immer den Roten Erstling empfehlen, sieht schön aus, schmeckt gut. Ich teste dieses Jahr noch einmal die Sorte Jelly, nachdem ich durch Zufall herausbekommen habe, dass das wunderbare Pommes frites-Kartoffeln sind. Tja.

  2. Wir haben gute Erfahrungen mit Belana gemacht (eine schnöde moderne Supermarktsorte), Geschmack und Farbe top. Als frühe Sorte gibt es hier dann Prinzess, ebenfalls sehr lecker. Bisher haben wir auch bei beiden Sorten ausreichend große Exemplare geerntet :)

  3. Wir standen auf Sieglinde, aber nun haben wir vom örtlichen Biogärtner eine rotschalige Sorte, die festkochend ist, und eine gelbfleischige, alle drei sind prima!
    (Sortenname kann ich erfragen, Saatkartoffeln- Muster abgeben)

  4. Düngen.
    Ich hab bei meinem Kartoffelexperiment erst mal ordentlich Biogasreste eingearbeitet.
    Aber keine Maispampe sondern Kuhmist, der im Reaktor war.
    Stinkt auch nicht mehr so.
    Die Ernte war dann sehr schön, große Früchte.
    Aber das Feld ( Beet ) war auch ein sehr ausgeruhtes Stück Erde, auf dem seit 3 Jahren nichts passierte was vielleicht auch zum Erfolg beitrug.
    Ach ja, davor hatte ich dort Bohnen gepflanzt, das ist ja auch so ein Trick.
    Ansonsten hab ich von Ackerbau 0 Ahnung..
    Dumme Bauern und so……….

    1. Düngen tut der Gatte mit allerlei biologischem Kram, Kuhmist, Pferdemist, Brennesseljauche (?), außerdem spricht er mit den Pflanzen. Ich ahne aber, daß das Stück Erde langsam ausgepowert ist, wir pflanzen die Kartoffeln ziemlich immer an der selben Stelle. Das könnte das Problem sein.

      1. Es sind oft die einfachsten Dinge, die nicht mehr funktionieren.
        Ich habe eine Wiese, auf der keine Blumen mehr wachsen.
        Nur noch Grün und Löwenzahn.
        Und noch vor ein paar Jahren gab es dort eine vielfältige Blütenpracht.
        Jetzt wird die erst mal nicht mehr gemäht.
        Mal sehen ( sähen ? ).

  5. Ich kann die Linda empfehlen. Mittelgroß, haltbar und superlecker.
    Liebe Grüße von der bislang stillen Mitleserin Birgit.

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