Der Marder.

16. März 2016

Anderer Leuts Hinterlassenschaften von der Fahrbahn wegräumen. Zumindest an die Seite ins Grüne legen. Sich einbilden, das hätte etwas mit Würde zu tun. Ich selber wollte nach meinem Tod auch nicht zu Brei gefahren werden, mitten auf irgendeiner ollen Kreisstraße im Odenwälder Nirgendwo.

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Den Marder muß ich nicht bei der Polizei melden, glaube ich. So viel ist sein kleines Leben wohl nicht wert. Ich melde ja schon dauernd Rehe und Wildsauen, die irgendjemand mit 100 Sachen umgenietet hat, um sich danach schnell aus dem Staub zu machen, warum auch immer. Oder zerre tote Dachse von der Straße. Umnieten kann jedem mal passieren, fürchte ich, Sich-aus-dem-Staub-machen ist eine Sauerei.

 

 

 

  • 10 Kommentare
  • Brigitte 16. März 2016

    Bin ganz deiner Meinung!
    Habe einmal von einer Frau gelesen, die Pelzhüte und Kleider aus aufgefundenen Tieren fabriziert.
    Na ja das wäre mir dann doch eins zuviel!
    Wünsche dir einen netten Tag
    Brigitte

  • Provinzei 16. März 2016

    Der routinierte Umnieter nimmt das Wildbret mit und klingelt Nachts beim befreundeten Metzger um die Sau/Reh fachgerecht zerteilen zu lassen um es dann in der heimischen “Gfriere” zu lagern.

    • Linda 16. März 2016

      Macht man hier auch so :D
      Nein, mal im Ernst – ist mir nur einmal passiert und das Reh rannte auch noch weg. Wenn man dann, wie ich, in der wäldischen Einsamkeit steht und nicht mal Netz hat, ist man leider gezwungen ein Stück weiterzufahren (und wenn man dann noch die falsche Telefonnummer vom Förster von der Polizei mitgeteilt bekommt, wenn man endlich mal Netz hat, fährt man nach Hause, nachdem man es 20 Minuten lang beim Förster versucht hat (und ständig ‘Kein Anschluss unter dieser Nummer’ kommt) und immernoch in der wäldischen Einsmakeit stand).
      Dennoch bin ich zurück, als ich endlich die richtige Nummer vom Förster hatte.

  • Provinzei 16. März 2016

    Das ist der volle Ernst !
    Keiner möchte dem Jagdpächter sein Wild zum einen bezahlen und dann auch noch das gute Fleisch wieder zurückgeben.
    Dann noch der Hassel mit den Bullen, zumal man um diese Zeit doch das eine oder andere Bier im Schädel hat.
    Nee Nee, selbst erlegtes Wild gehört einem auch.
    Das hat nix mit Kavaliersdelikt zu tun, es ist einfach nur vernünftig.
    Und wenn das Wild verletzt ist kriegt auch der Jäger das nicht mehr geschossen, das verendet dann alleine in der Deckung.
    Des weiteren die meisten Jagdpächter eh 20 – 30 Km Anfahrt haben oder zu allem Überfluss extra aus Stuttgart anreisen müssen.
    Da behält man das Wildbret gleich besser selber.

  • Provinzei 16. März 2016

    Ach ja, selber abstechen muss man es natürlich schon !
    Das Blut muss zügig raus.

    • LandLebenBlog 16. März 2016

      Na, Ihr habt ja Nerven. ;-)

  • Benni 27. Juli 2016

    Sehe ich auch so und kann Deine Meinung da auch voll vertreten. Mir persönlich, da ich nicht sehr ländlich lebe ist es mir erst einmal passiert, dass ich ein Wildtier angefahren habe. Es war damals ein Reh und ich habe mich so schuldig gefühlt.

    Grüssle

    • LandLebenBlog 29. Juli 2016

      Immer wieder furchtbar, so gehts mir auch.

  • Dagmar 25. Januar 2017

    ich dachte immer die Marder kommen erst im Frühjahr aber ich hab sogar jetzt im kältesten Winter seit 30 Jahren Ärger mit ihnen. Insbesondere meine Katze! :-( danke für euren tollen Beitrag

  • Christian 5. September 2017

    Bisher habe ich immer Glück gehabt und noch kein Wildtier erwischt. Aber man sieht tatsächlich sehr häufig tote Tiere auf und an der Straße liegen, ohne dass sich da jemand drum gekümmert hat.

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