Verfahren.

3. Januar 2016

Ja, so sieht das aus, wenn man im Odenwald neue facebook-Bekannte besuchen fährt und dann auf dem Heimweg direkt hinterm Haus eine Ecke zu früh abbiegt. Aber der Weg war der Zufahrt zum Häuschen im Walde nicht unähnlich, da kann sowas schon mal passieren. Odenwälder kennen das vermutlich.

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Und dann fährt man eben mit einem fetten Kombi mal einen Kilometer auf einem matschigen Waldweg, der nur unerheblich breiter ist als der fette Kombi, um ganz vorwitzig zu schauen, wo das wohl enden mag. Als der Weg immer schmaler, der Matsch immer matschiger und mein Geo immer einsilbiger wurde, entschied ich mich kurzerhand für ein elegantes Wendemanöver. Wozu haben wir im Kfz-Moloch Berlin Autofahren gelernt?, Dreipunktwendung, na, Sie wissen schon, kurzerhand und so.

Wir haben uns hier allerdings für die Variante Dreihundertfünfundzwanzigpunkt-Wendung entscheiden müssen, getreu dem alten Fahrlehrermotto: Wir verhalten uns stets den Straßenverhältnissen angemessen, mein Geo also im strömenden Regen und mit den Füßen im Matsch, vor, noch zwei Zentimeter, jetzt einschlagen, zurück, zurück!!, habe ich gesagt, nein, jetzt zurück, jetzt einschlagen, vorwärts, gaaaanz langsam, stopp! Bist Du wahnsinnig?? STOPP, einschlagen, zurück, jetzt vor, noch fünf Zentimeter, HALT!!, da ist der Abhang!!, also, um es kurz zu machen, es war ein bißchen mühsam, aber wir haben es geschafft, wir haben wieder nach Hause gefunden und der eheliche Friede ist wieder hergestellt.

Was will man mehr.

 

 

P.S. Genau genommen ist die facebook-Bekanntschaft gar keine facebook-Bekanntschaft, sondern hier über diesen Blog entstanden. Und einmal mehr hat sich das auch im real life als echte Bereicherung herausgestellt. In diesem Sinne: herzliche Grüße an die Gastgeber. Und daß der bescheuerte MatscheWaldweg auch irgendwann auf die Straße geführt hätte, vorbei an Wildschweinsuhlen und Hochsitzen, das hättet Ihr uns ja echt mal vorher sagen können, nicht erst hinterher. 

 

 

 

  • 4 Kommentare
  • holunder 4. Januar 2016

    Hört sich nach ein bisschen Waldalptraum an. Rückwärtsfahren ist dann auch nicht so meines. Das sind immer so Momente, wo ich froh bin, keinen fetten Angeber-SUV zu fahren, sondern ein dreckiges, mittelgroßes, hochbeiniges geländegängiges Auto ;-)
    Gut, dass der eheliche Frieden wieder hergestellt ist. Ich musste so (wissend) grinsen…
    Liebe Grüße
    Andrea

    • LandLebenBlog 4. Januar 2016

      Rückwärtsfahren wäre kein Problem gewesen, wenn es hell gewesen wäre und die aufgeregt kläffenden Hunde nicht die Rückscheibe dauerhaft komplett beschlagen hätten.

  • Andus Emge 4. Januar 2016

    Den frühen Rechtsdrall konnte man ja nicht ahnen;) Aber der “alte (und nun matschige) Weg” war ja früher die Hauptverbindung zwischen den Ortschaften, da die Chaussee auf der gegenüberliegenden Talseite erst nach Entstehung des Hauses gebaut wurde. Das Haus lag also damals direkt an der “Hauptstraße” und ihr habt intuitiv “richtig” gehandelt. Ein bisschen mehr Mut und Zuversicht und Ihr wärt nach einem Kilometer kurz vor dem Campingplatz wieder auf die Straße gekommen, aber auch um ein spannendes Wendemanöver mitten im tiefen Odenwald ärmer geworden.

    • LandLebenBlog 4. Januar 2016

      Ich darf zumindest von mir behaupten, daß das der erste Rechtsdrall meines Lebens war. ;-) Und dann gleich mit verheeeeerenden Folgen, da sieht mans mal.

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