Wie ist das: fremd sein oder sich fremd fühlen? Als Großstädter in der Provinz, als Norddeutscher in Oberbayern, als Introvertierter unter lauter Stimmungskanonen, als Syrer im Odenwald, als Senegalese in Berlin, es gibt offenbar jede Menge Gelegenheiten, sich ganz fremd zu fühlen, aber nicht nur in der Fremde, selbst zuhause, in der eigenen Familie.
Ich war fremd war Thema einer Blogparade, zu der wir anfangs des Monats aufgerufen haben, nicht zuletzt mit Blick auf all die Fremden, die da plötzlich in unserem vertrauten Umfeld auftauchen. Diese Fremden, die zum Beispiel im benachbarten Eberbach einen Offenen Brief an die Bevölkerung geschrieben haben, um sich zu bedanken, für dieses und für jenes. Sie können sich nicht vorstellen, heißt es da unter anderem, Sie können sich nicht vorstellen, wie unglaublich sich das anfühlt, wenn da auf der Straße plötzlich irgendwer Sie anlächelt, einfach so, ganz freundlich. Sie können sich das nicht vorstellen. (Doch, ich kann mir das in Ansätzen schon vorstellen, durchaus, und manches mal wäre ein Lächeln immerhin ein Anfang für einen Fremden in der Fremde.)
Langer Rede kurzer Sinn: mehr als 30 Blogger und Bloggerinnen haben mitgemacht, mit tollen Geschichten, das freut mich sehr. Vielen Dank dafür!
Und wenn Sie das nun alles mal nachlesen möchten, schöne und schaurige Geschichten, mit und ohne happy end, dann bitte sehr. Wir listen sie hier in der Reihenfolge auf, in der sie bei uns eingetrudelt sind. Und die drei Fotos zwischendurch, die habe ich dieser Tage am Kaiserstuhl gemacht, ich fand, sie passten irgendwie.
Der Kiezschreiber: der erste Schultag
Das Elmshornblog über sprachliche und kulturelle Mißverständnisse
kleene beene übers Fremdsein, wenn frau kleiner ist als andere
jaellekatz: fast immer und überall fremd
Fjonka, auch immer wieder fremd, überall.
Der drachenkater übers fremdsein
Biboskleinefluchten Übers fremdsein
Ulrike von wattundmehr Ich war fremd
Autorenexpress übers Fremdsein in der Stadt – und mit einem spannenden Tipp.
Die gescheuchten Igel übers Fremdsein und die Sprache
Solminore über Heimweh in einer Küche.
Gunnar von den Scilogs: Auch ich war ein Fremder
Christjann von aufildesmots war (und ist manchmal noch) fremd in Frankreich
Der kiezneurotiker, wie ein Alien in der eigenen Stadt
Gute Stube über das Fremdsein als Chance
packlisten.org zum Kulturschock im Auslandssemester
zeitgeistlos über die Stille Selbstverfremdung
Und nochmal der Kiezschreiber – diesmal nimmt er die falsche Tür.
sssonderbar über die Identität
Lemondedekitchi – immer irgendwie dazwischen
Fremd auf isländisch: der Stefan
Die böse Biene: Fremd auch und besonders auf dem Land.
Auch im Bullerbülife gibts Fremdheitsgedanken.
mamirocks: Fremdgefühle bereichern!
nora ist fremd in der eigenen Familie
Ursula im holländischen Exil. (Text auf Holländisch.)
Micha von salzkorn über die Fremdelei in vielerlei Hinsicht
Kreuzbergsüdost und die Abverheit.
Danke an alle fürs Mitmachen!
Nachgereicht: https://kreuzbergsuedost.wordpress.com/2015/10/03/abverheit/
Nimmst Du mich bitte noch mit in die Liste?
Ja, klar, sorry, Urlaub undsoweiter….
Danke! Schöne Zeit wünsche ich.