Kleine persönliche Schlaglichter aus der vermeintlichen Provinz.

 

 

Heute: Frank Nuscheler.

 

 

 

Ursprünglich aus…

München.

 

In den Odenwald gezogen…

1995.

 

Meinen Lebensunterhalt

verdiene ich als Bio-Caterer, mehr zum Spaß habe ich unseren denkmalgeschützten Landgasthof 2 mal die Woche auf ….

 

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Mir gefällt hier…

die wunderschöne Natur, die unverbauten Flächen , die Bescheidenheit der Menschen, das Leben wie vor 40 Jahren, das immerwährend zu sehende Potenzial …

von diesem Teil Baden-Württembergs.

 

An einem sonnigen Tag im Sommer…

setze ich mich an die Kirchenmauer unserer benachbarten Kirche aus dem 14.Jahrhundert, genieße das Vogelgezwitscher der Vögel auf dem Kirchendach oder in unserem Biergarten und verstehe, warum ich in diese kulturelle Diaspora gezogen bin….

 

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An einem verschneiten Wintertag…

fahre ich zum Katzenbuckel und schnalle meine Langlaufskier an oder wärme mich an dem Holzofen in unserem Wohnzimmer, nehme ein Buch zur Hand….

 

Gut essen…

ist ein großes Problem….

 

Theater, Konzerte und Museen…

erreiche ich mit der S-Bahn unkompliziert und die letzten Jahre sogar bis nach Mitternacht viel leichter als viele annehmen …..

 

Darüber nachgedacht, wieder in die Stadt zu gehen…

habe ich nicht, wohl aber in eine ländliche Gegend, wo die Menschen gastfreundlich , offen und kommunikativ sind …..

 

Wenn ich hier etwas ändern müsste/könnte…

würde ich mir wünschen, dass die Menschen hier mehr kommunizieren, dass die „Zugereisten „ mehr Chancen auf Integration bekommen und das das Thema „Natur“ als enormes Zukunftspotential in den Köpfen und Bäuchen (Emotionen) der Menschen eine wichtigere Rolle spielt…..

 

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Meine Freunde in der Stadt meinen,….

daß Waldbrunn, d.h. der Katzenbuckel ja so weit von Heidelberg entfernt ist – meinen sie, stimmt aber nur in der gefühlten Wahrnehmung.

Unsere Gemeinden haben es versäumt (und versäumen es immer noch, unsere wunderschöne Gegend per Events, Aktionen (z.B. Freiluftfestspiele im Schloß Zwingenberg)

in den Städten bekannt zu machen und daher wahrnehmungsmäßig uns näher zu fühlen…

 

Die Landmenschen hier…

sind sehr verschlossen, sehr obrigkeitslieb, grundehrlich, nicht gierig und könnten manchmal ein Pfund Rückgrat mehr vertragen…

 

Wenn ich alt werde….

suche ich mir ein Plätzchen, wo man sich freut, dass jemand „weg vom mainstream“ – mit großer Nähe zur Natur und internationaler Kultur – unter ihnen wohnt…..

obwohl ich sehe, dass meine Gegend hier soviele tolle Möglichkeiten hätte, für alte Menschen kreative Heimstatt zu bieten.