Es regnet, es regnet, die Erde wird nass. Zum Glück. Und gleichzeitig ein bisschen nervig, das ewige Nass-werden. Gehe ich halt heute zum dienstlichen, voraussichtlich stundenlangen Out-door-Termin in der Gummihose und im Anorak. Regenschirm ist unter meiner Würde, außerdem braucht man als rasende Reporterin die Hände frei. Und glücklicherweise habe ich mit dem Umzug aufs Land vor drölfzigtausend Jahren meine alte Berliner Eitelkeit fast gänzlich abgelegt.

Falls Sie heute – anders als ich – noch nichts Dienstliches und nichts Privates vorhaben: Hier (Klick!) kriegen Sie am Nachmittag Kaffee und Kuchen für einen wirklich guten Zweck. Nur so eine Idee, und wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist die Location auch wasserdicht. Schlechtes Wetter als Ausrede gilt also nicht.

Das schlechte Wetter hält übrigens auch die zwei BlogleserInnen vom Niederrhein nicht davon ab, hier den Odenwald per Fahrrad unsicher zu machen, ich bin schwer beeindruckt. Und habe ein etwas schlechtes Wetter-Gewissen, weil ich ja nun irgendwie daran schuld bin, dass es sie ausgerechnet hier hingezogen hat für ein paar Tage. Jedenfalls sind die auch den Karl-Drais-Rundweg gefahren, den wollte ich Ihnen doch auch mal empfehlen, schon lange.

Der gute Drais mit seiner Laufmaschine hat nämlich mal ein paar Jahre lang im Odenwald gewohnt, genauer gesagt am Katzenbuckel in Waldkatzenbach. Die Gegend da eignet sich ja hervorragend, um mit wackligen Laufmaschinen Berge runterzuschießen, ich mag mir das gar nicht ausmalen. Drais hat es jedenfalls überlebt.

Vor oder nach der Radtour können Sie dann diesen (Klick!) sehr aufschlussreichen Podcast über den erfinderischen Laufmaschinen-Freiherrn hören, sein Leben und die Zeit waren noch sehr viel politischer, als mir das so klar war. Die sechs Jahre im Odenwald werden da natürlich leider nicht erwähnt, die zwei österreichischen Podcaster haben vermutlich keinen Schimmer, wer oder was oder wo der Odenwald sein soll, und deswegen formulieren sie das mit den Worten Drais zog sich für ein paar Jahre zurück. Na gut, wir Kenner der Laufmaschinen-Materie wissen, was sich dahinter verbirgt.

Und sonst so? Die zugelaufenen Pflege-Hühnchen machen sich gut, und langsam fangen auch die Alt-Hennen wieder mit dem Eierlegen an. Sie hatten das vor Schreck (oder was weiß ich warum) vorübergehend eingestellt. Der einst so stolze JoHahn ist weiterhin sichtlich irritiert, aber die Hennen versuchen, beruhigend auf ihn einzuwirken.

Ich stelle mir vor, dass in so einem Hühnerhaufen ja tatsächlich erstmal eine gewisse Unruhe entsteht, wenn plötzlich piepsender Nachwuchs im Stall sitzt, und niemand was gewusst hat. Ich meine: Stellen Sie sich das mal vor, Sie wachen morgens neben Ihrer Frau oder neben Ihrem Mann auf, und am Fußende des Bettes liegt ein Säugling. Da kann man sich ja schon mal wundern.

3 Kommentare zu “Dies und Das vom Tage.”

  1. Immer wieder nette Geschichten aus dem Odenwald. Vor allem die Hühnerstory hält die Spannung.
    Zum Thema Podcast muss ich allerdings anmerken, dass einer der beiden Podcaster nun wieder in Regensburg lebender Oberpfälzer ist. Wir Oberpfälzer sind da a bissl empfindlich, weil ja selbst unsere bayrischen und deutschen Mitbürger die Oberpfalz meist nicht kennen. Meine österreichischen Mitbürger sowieso nicht 😉 Der Podcast ist auf alle Fälle immer zu empfehlen 😊
    Liebe Grüße, heike

  2. Pfälzer, Oberpfälzer
    r, Kurpfälzer.. da kennt sich doch keiner mehr aus! Sind alles Europäer ;-)
    Die Hühnergeschichten, bin gespannt wie es weiter geht. Sind es denn nun Hühner oder Hähne?

  3. Der Radweg klingt so, als ob man nach Katzenbuckel zu Fuss auch das Tretomobil einmal dort vorbeibringen sollte. Wetter ist dabei Karma und ein paar Regen- und Tauschklamotten sind da schon angesagt. Als beinhae Ganzjahresfahrer sind mir aber 15-20°C lieber als bei Bullenhitze.

    Sehr gefallen haben mir auch wieder die Bilder vom Wetterdrama der letzten Tage – dafür einen fetten Daumen nach oben!

    Mein subjektiver Eindruck ist dabei ja so, dass nach dem trockenen und kühlen Mai das derzeitig nasse Wetter (noch) gut ist. Alles wächst und gedeiht und wenn es rechtzeitig Richtung Ernte trockener wird, dann ist es zumindest für die Landwirtschaft ein Segen und auch das Grundwasser kann sich noch etwas erholen. Entweder ist dabei die Zeit so schnelllebig, wie die Blühfolgen derzeit durchrauschen oder ich bin einfach zu langsam. Aber der Sommer hat ja auch noch ein paar Wochen.

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