Tagebuchbloggen am Fünften eines Monats, die freundliche Nachbarbloggerin ruft dazu auf, Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?, will sie wissen, kurz wmdedgt. Und ich bin dabei. Wenngleich das ein vergleichsweise stinknormaler Tag war, ein Donnerstag. Donnerstag ist Frei-Tag, also erstmal eine kleine Hunderunde durch den Wald. Auf historischen Pfaden immerhin, bei Mülben am Katzenbuckel war so um 1800 das Versteck der Hölzerlipsbande, die im Odenwald auf Raub- und Beutezügen unterwegs war. Spannende Geschichte, können Sie (Klick) hier nachlesen. Hat aber kein Happy-end, ich sage es besser gleich dazu.
Die Hunderunde endet dennoch happy, ein spontaner Blitzkaffee bei einer Freundin, die Hunde springen durch den Garten, wir plaudern, das ist alles sehr schön. Spontane Treffen meistens sowieso die besten Treffen. Meine Meinung.
Tanken muß ich, das stellt man sich ja in der Großstadt so einfach vor, erfordert auf dem Lande aber eine gewisse logistische Vorplanung. Wo ist die nächstgelegene Tankstelle? Fünf Kilometer, Fünfzehn? Vergleichsweise weit fahren muß man immer, und wenn man (wie ich manchmal) nach 20 Uhr auf dem letzten Tropfen rumfährt, dann wirds mitunter kritisch.
Vollgetankt geht es zurück nach Hause, ein bißchen räumen und putzen, nach den Hühnern schauen. Gegen Mittag ins kleine Museum im Nachbardorf, eine vielköpfige Frauengruppe hat sich angesagt, wir zeigen unseren Film, auf den wir immernoch stolz wie Bolle sind, ich führe einen Teil der Gruppe durchs Haus, vom Keller bis zum Dachgeschoß, erzähle und erkläre. Immer noch viel zu viel weiß ich nicht, aber es wird von Mal zu Mal besser.
Und immer wieder lerne ich von Besuchern und Besucherinnen, manches, was wir ausgestellt haben, ist für sie noch gut erinnerlicher Alltagsgegenstand. Heute also lerne ich endlich, was es mit diesem merkwürdigen riesigen Hobelbrett und der merkwürdigen Schaufel dazu auf sich hat, beides stellte mich schon lange vor ein Rätsel. Ein Krauthobel. Und die „Schaufel“, mit deren Spitze man den Krautstrunk entfernen konnte. Aha, aha, wieder was gelernt. Kein Tag ohne Horizonterweiterung, naja, SIe wissen schon.
Am Ende gibt es Kaffee und Kuchen für die vielen Frauen, und alle sind glücklich, so wirkt es zumindest.
Leider habe ich bei der Bestellung unserer Biokiste in der vergangenen Woche irgendwie die Kontrolle verloren, es ist irgendwie eskaliert, biogemüsetechnisch, und so gibt es heute den zweiten Tag in Folge ein ganzes Backblech voller Möhren und Paprika. Das schmeckt leider nur so semi, aber ich nehme alle Schuld auf mich. Ich hatte offenbar statt fünf Stück bei Karotten und Paprika jeweils fünf Kilo angeklickt, mausgerutscht sozusagen. Aber Hauptsache gesund. Es ist aus nachvollziehbaren Gründen noch was übriggeblieben, das gibt es dann also morgen, zum dritten mal. Wenn man ordentlich Maggi drüberschüttet, gehts eigentlich, sagt mein Geo, und man kann ja auch nicht jeden Abend Sterneküche auf den Tisch bringen. Mit diesen Trostworten im Ohr werde ich dann heute nacht vielleicht doch schlafen können.
…und wiederum den Wortschatz erweitert um: mausgerutscht – merci vielmals!
Statt Ofengemüse, schmeckt auch sehr lecker Möhren-Paprika-Suppe oder Möhren-Paprika-Pfanne
Vielleicht kann man fehlendes Benzin demnächst im Odenwald per Drohne ordern, wenn man es nicht mehr bis zur nächsten Tankstelle schafft? Da gibt es ja ein – ich sag mal so – erstaunliches Pilotprojekt, lese ich grad anderswo: https://www.golem.de/news/liefermichel-neuer-drohnen-lieferdienst-startet-im-odenwald-2310-178243.html
;-)
Ich gebe ebenfalls mein Entzücken über ein wunderbar neues Wort für mich kund – „mausgerutscht“ :-)) Herrlich!
Auch ich kann bestätigen, spontane Treffen mit (sympathischen!) Menschen sehr zu schätzen. Der 5.10.2023 dürfte dazu ein wichtiger Tag gewesen sein :-)
Ich bin sicher, bald folgt wieder himmlische Sterneküche – ohne Maggi. Auch jeweils fünf Kilo Karotten und Paprika sind irgendwann weggegessen!
Wie genial ist das denn? Lieferdienst via Drohnen, da wären sie mal sinnvoll genützt, diese Dinger …
Liebe Grüße ins Nachbarland!
„Mülben am Katzenbuckel“. Also nee, Ortsnamen gibt’s! Bei Mülben am Katzenbuckel, dachte ich zunächst, würde ich die freundliche Tierärztin im Nachbarort konsultieren. Aber können Katzen überhaupt Mülben am Buckel haben? Zöcken kenne ich, aber die zupfe ich denen selber und verbrenne sie bei lebendigem Leib! (Ganz ehrlich, drauftreten genügt da manchmal nicht, die überleben das. Aber das Feuerzeug ist niemals weit. Irgendeinen Vorteil muss Rauchen ja haben.)