Widewidewitt.

26. November 2022

Dieser Tage wird ja nun angeblich Pippi Langstrumpf 77 Jahre alt, kein Mensch kann das so genau nachprüfen, ob das auch stimmt, und warum das genau Ende November sein soll, aber letzten Endes ist das völlig wurst. Offenbar ist heute vor 77 Jahren der erste Pippi-Roman erschienen, irgendsowas in der Art.

Das gibt mir nun aber endlich mal Gelegenheit, Ihnen darzulegen, was Sie sicher noch nicht wussten und was Sie sich in Ihren kühnsten Pippi-Langstrumpf-Träumen bisher nicht ausgemalt hätten. Daß Pippi nämlich quasi hier mit der Region, mit Odenwald und Neckartal, verwandt ist. Außerdem mit Bundespräsident Heuss, der ist nämlich auch von hier. Ja, da staunen Sie.

Also bitte:

Es war einmal, so Ende 19. Jahrhundert, ein Herr namens Carl Pettersson, der wohnte bei Stockholm und zog dann aber von berufs wegen in die Südsee, nach Neu-Guinea. Ausgerechnet an einem schönen Heiligabend erlitt er bei einer weihnachtlichen Ausflugsfahrt quer durch die Südsee Schiffbruch und strandete auf einer Kannibalen-Insel.

Aber anstatt es nun mit der Angst zu tun zu kriegen, schaute sich der kräftige Carl Pettersson erstmal in aller Ruhe die Insel und die Kannibalen an und heftete seine Äuglein schließlich etwas eingehender auf eine junge Dame, die sich Singdo nannte.

Singdo wiederum war die Tochter des Kannibalenkönigs Lamys, das war zunächst ein etwas unglücklicher Umstand, aber die Liebe erwies sich als stärker als jeder Kannibalenhunger, und so beruhigte sich erst Vater Lamys, dann blieb Carle auf der Insel, und dann heiratete er seine schöne Singdo. Die schenkte ihm gleichmal acht Kinder, und als Kannibalenkönig Lamys starb, übernahm der liebe weiße Carl das Regiment auf jener Insel.

Ja, Sie ahnen es: Der Herr Pettersson ist quasi Efraim Langstrumpf, König von Taka-Tuka-Land. Frau Lindgren hat das nie bestätigt, aber auch nie bestritten. Auf entsprechende Fragen soll sie immer nur gelächelt haben.

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Also weiter:

Die heiß geliebte Kannibalentochter Singdo starb bei der Geburt des letzten Kindes, und so zog König Carl sehr traurig und mit acht Kindern im Gepäck zurück nach Schweden, zumindest vorübergehend. Eine seiner Töchter, die vorwitzige Elsa Maria, 1911 geboren, heiratete einen Herrn Hörler. Wo sie den kennengelernt hatte, weiß der liebe Himmel, fest steht aber, daß dem Herrn Hörler seine Mutter eine geborene Heuss aus Hassmersheim am Neckar war.

Bingo. Können Sie folgen?

Die Beweislage ist nahezu erdrückend: Wenn König Carl Pettersson in Wirklichkeit Efraim Langstrumpf ist, dann ist seine vorwitzige Tochter also Pippi Langstrumpf. Logisch. Und Pipi Langstrumpfs Schwiegermutter war erstens eine direkte Verwandte zum Bundespräsidenten Heuss und zweitens gebürtig aus dem heutigen Neckar-Odenwald-Kreis.

Und wenn Sie jetzt immer noch nicht überzeugt sind, daß wir hier in einer wirklich außergewöhnlichen Region leben, dann kann ich Ihnen auch nicht helfen.

Die komplizierte Geschichte habe ich hier schon mal erzählt und und sie jetzt wieder rausgekruschtelt. Ich habe das natürlich nicht selber recherchiert, ich habe mir das hier und da angelesen, leider findet man im Internet nicht viel dazu. Immer wieder diesen einen Artikelund das hier aus wikipedia auf englisch, aber ich meine, es gibt in der Region Menschen, die noch mehr über Pippi Langstrumpfs Beziehungen hierher wissen. Ich werde da nochmal nachforschen müssen, eines Tages. 

  • 7 Kommentare
  • Astridka 26. November 2015

    Zwei mal drei macht vier, widewidewitt, und drei macht neune…
    Nur dass ich die gute Pippi im Oudewald noch gar nicht kennengelernt habe, denn da war sie in den Fünfzigern in Pfarrbüchereien absolut tabu. Solche Mädchen lernte ich erst in der Stadt kennen und kriegt noch genug aufs Dach für Vorwitzigkeit & Eigenwillen von Geistesverwandten des Dorfpfarrers…
    LG
    Astrid

    • Dame Helene 26. November 2015

      Jetzt schäme ich mich. Auch ich habe meiner ersten Enkelin das freche Maitli Ausreden wollen und heute Lach ich drüber. Ache jee……

      • poupou 26. November 2020

        können Sie sich noch erinnern, was Sie befürchtet haben oder wovor Sie die Enkelin bewahren wollten?

  • waswegmuss 26. November 2015

    -Breaking News-
    Hoppetosse in der Mud auf Grund gelaufen
    -Breaking News-

    • LandLebenBlog 26. November 2015

      Liveticker, schnell!

  • Gabriela 26. November 2022

    Vielen Dank für die Aufklärung!

  • C Stern 27. November 2022

    Wie Pippi Langstrumpf die Welt zu entdecken, das ist den Kindern der Gegenwart gar nicht mehr möglich. Zu groß die Sorgen mancher Eltern, dass dem Kinde etwas zustoßen könnte (nicht alle Erwachsenen sind freundliche Menschen!),
    zu sehr sind die Kinder der Gegenwart mit allerlei Mieslingen auf ihren Lieblingsinternettseiten oder mit schaurigen Konsolenspielen beschäftigt. Und zu häufig sind sie oft schon damit beschäftigt, kleine Erwachsene zu sein.
    Ein bisschen Taka-Tuka-Land und Villa Kunterbunt würden keinesfalls schaden!

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