Am Morgen haben wir die neuen Hühner geholt, quer durch den Odenwald ging es über schmale Straßen durch herbstlich buntes Laub. Keine Autos unterwegs, kein gar nichts, nur Natur und das monotone Brummen des Motors, nur Wald und hier und da eine Fernsicht, so schön. Und im hessischen Teil des Odenwaldes viel Vieh auf den Weiden, wir fragen uns, woran das liegt, dort so viel, bei uns eher wenig, vielleicht eine Frage der Konfession. Evangelisches und katholisches Erbrecht, ja, da staunen Sie, ich muß dem mal nachgehen, ich werde dann berichten.

Jedenfalls war das eine ausgesprochen großartige Fahrt, der Odenwald so groß, so schön, die Luft so klar und rein. Dass unterwegs die verschreckten Hühner in ihren Transportenboxen lautstark kackten unter sich ließen, und es dementsprechend dann doch etwas streng roch im Fahrzeuginneren – geschenkt, wir haben uns das mit der klaren Odenwald-Luft einfach imaginiert und zwischenddurch die Fenster aufgerissen, trotz der eisigen Temperaturen.

So viel Gegend, so viel Stille – so heißt der lesenwerte (Klick!) Blogbeitrag vom verehrten Herrn Buddenbohm heute, ich mußte sehr herzlich an ihn denken, an den Herrn wie an den Blogbeitrag, einmal mehr dankbar dafür, wie gut wir es hier haben in der vermeintlichen Provinz. Am Nachmittag auf der Hunderunde durch den Wald habe ich dann auch wieder an ihn gedacht, dem Herrn Buddenbohm müssten also eigentlich dauernd die Ohren geklingelt haben heute, da wars dann wieder essig mit der Stille, ich bitte das zu entschuldigen, verehrter Nachbarblogger. Ich habe die Stille, die Gegend dann also nochmal ausführlich zu Fuß genossen, innerhalb von zwei Stunden einen einzigen Menschen getroffen, einen Radfahrer, der war ausnehmend freundlich, was will man mehr. Naja, Sie wissen schon.

Und jetzt gehe ich in den Hühnerauslauf, gucken, ob die Neuen von alleine den Weg in den Stall gefunden haben. Ansonsten werden wir sie in der Dunkelheit von Ästen und aus Büschen pflücken und hineintragen. Was man halt so macht, Sonntagabends auf dem Lande.

6 Kommentare zu “Sonntags im Odenwald.”

  1. …dem Loblied auf die Provinz bzw. die (mögliche) Stille in der derselben kann ich nur aus vollem Herzen zustimmen! Wie Immer: Danke vielmals!!

  2. Idylle pur, da hätte ich ebenso die Düfte aus den Transportboxen gerne in Kauf genommen …
    Das nächste Mal darf es auch bei mir wieder einmal ein stilles Walderlebnis sein, sodass innere Ruhe einkehrt!

  3. Naja, Sie wissen schon….. und trotzdem freuen wir uns immer wieder über Ihre tollen Fotos und die lesenswerten Kurzkommentare dazu. Ja, so ist es und wer den Odenwald nur von Bildern und Prospekten her kennt, ist selbst dran schuld: herkumme un gugge!!

  4. Herzlichen Dank für Ihre immer lesenswerten Landlebenbetrachtungen. Gestatten Sie mir bitte eine Frage: Wie klingt es, wenn Hühner lautstark unter sich lassen, lässt sich das beschreiben?

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.