Wir hatten hier ein gewisses Wetterchen, allerdings nur aus der Ferne. Wir bleiben also weiterhin nur Zaungast, wenn es darum geht, wenigstens ein bißchen Regen abzubekommen. Wir wollen keine Unwetter, nur ein bißchen Nass von oben, das kann doch nicht so schwer sein. Das Foto ist übrigens bei Fahrenbach entstanden, da oben Richtung Sportgelände, einer der schönsten Ausblicke in der Gegend, naja, Sie wissen schon. Ich denke darüber nach, eine Fotoserie zu Sportplätzen auf dem Lande zu machen, da liegt ja einer schöner als der andere.
Jedenfalls fangen wir also weiter olles Brauchwasser in ollen Bütten auf und tragen das dann täglich in den Garten. Der dankt es uns auf seine Weise. Das ist doch kein Garten, das ist ein Dschungel, hat mal jemand hinter dem Gartenzaun gewispert, in der irrigen Annahme, es sei niemand von uns in Hörweite. Wir nehmen das allerdings als Kompliment, Siehe, die Zugezogenen in Balsbach, sie mähen nicht, sie ernten nicht, und der HERR ernährt sie doch, Sie kennen das. Dabei mähen wir durchaus, aber eben nur schmale Wege durch das Dickicht.
In unserem Dschungel fühlt sich nicht nur Frau Lieselotte wohl, sondern auch Igel und Blindschleichen und jede Menge Vögelein in ihren Nestern, und überall summt und brummt es, oben drüber kreischen die Turmfalken, die unterm Dach juchee gebrütet haben, es ist eine wahre Freude. Nennen Sie es Faulheit, wir nennen es Biodiversität, das klingt doch auch viel netter.
Im Übrigen fühlt sich Frau Lieselotte im Dschungel wohl, aber so insgesamt im Leben derzeit nicht. Das alte Hündchen fehlt, ach, ach, wir haben sie mit 19 Jahren gehen lassen. Ein paar Wochen ist das nun her, und Frau Lieselotte findet diesen neuen Zustand doof. Finden wir eigentlich alle. Wir arbeiten an einer Lösung.
Falls Sie im Übrigen am kommenden Sonntag Zeit und Lust haben, bitte sehr, hier werden Sie geholfen: Das Museum Wagenschwend öffnet da wieder seine Türen, hier auf der Website steht alles, was Sie wissen müssen, 14 bis 17 Uhr, ein kleines Museum, in dem es allerlei zu entdecken – und im Museumscafé allerlei zu genießen gibt. Falls also in den kommenden Tagen die Schornsteine in Wagenschwend rauchen und glühen, wissen Sie bescheid, da werden die Kuchen und Torten für Sonntag vorbereitet und gebacken.
Und wo wir gerade bei den Themen ländliche Kultur und Essen sind. Ich habe heute früh 15 Zecken aus drei Katzenbabys herausgepult, was man halt so macht an einem Feiertag auf dem Lande. Ich bin dank eigener Haustiere ja inzwischen offiziell zertifizierte Zeckenrauspulerin, es gibt da für die Zertifizierung auch eine DIN-Verordnung, da müssen Sie mal googlen, ich habe die Bezeichnung grade nicht im Kopf, mache diesen Job aber mit Hingabe und Genugtuung. Frage mich dennoch zwischendurch, welche Laus eigentlich dem lieben Gott über die Leber gelaufen sein muß, dass er seinerzeit Zecken erfunden hat. Es bleibt ein Rätsel.
Sehr berührend, die trauernde Frau Lieselotte und für Sie wird das ja auch nicht so leicht gewesen sein. Bin gespannt, wie das jetzt weiter geht.
Um den Dschungel beneide ich Sie.
Für wen der liebe Gott die Zecken erfunden hat, dass haben wir uns auch schon oft gefragt.
Liebe Feiertagsgrüße, Juliane
So wie ich das sehe, stechen Sie keine Rasenkanten ab… 😉
Wenn, dann nur mit der Nagelschere. :)
Putin, Zecken und Kopfläuse – falls Sie herausfinden, wo die Schöpfungs-Beschwerdestelle ist, sagen Sie bitte Bescheid.
Zum einen: An besagter Beschwerdestelle bin ich ebenfalls sehr(!) interessiert.
Zum anderen kann ich zum Gartenthema “No Mow May” (einfach mal googlen) beitragen und habe mir vorgenommen, meinem Garten selbiges angedeihen zu lassen.
Schöne (Garten-)Grüße an alle!
Gabriela
Ja, auch um das Haus H. gibt es einen Dschungel und alle, Flora, Fauna und Menschen fühlen sich wohl.
Wie traurig mit dem Hündchen.
es ist wunderbar für uns euren garten zu schauen. ich hoffe, morgen kommt in der rnz mein leserbrief zu den schottergärten, sie vermehren sich auch auf dem land, grauslich. vielleicht wäre es wieder mal ein thema für den swr. es reicht halt nicht, insektenhotels an den baum zu hängen, es braucht auch brennnessel und nahrung und eure biodiversität.
Hey, wir haben auch so ne Wildnis, wo der Nachbar denkt und sagt: die machen nix und es sieht furchtbar aus. Aber auch wir haben Eidechsen, Igel, Blindschleiche, Vögel und ganz viele Bienen. Und Schmetterlinge sobald die erste Lavendelblüten aufgehen. Ich denke, wir haben das so genau richtig gemacht
Wir gehören auch zu den Dschungelbewohnern.
Jedem sein Gartenreich, wie es gefällt, da bin ich dafür!
Naturgärten sind wunderbare Lebensräume für Getier in der Luft und zu Boden, das in flachgemähten, feinen “englischen Gärten” nichts findet, wo es sich nach Herzenslust verstecken kann oder worauf es herumflattern kann …
Hallo, ich möchte mich einfach mal für die wohltuenden Beiträge bedanken. Ich freue mich jedes mal wenn ein neuer im Postfach erscheint und ich so natur- und menschenliebe Gedanken erfahre und wunderbare Fptos genieße. Wir leben auf einem alten Bauerhof im Steigerwald, Ihren blog habe ich bei Bauer Willi entdeckt, den wir sehr schätzen.
Apropos Naturgärten, auch bei uns wird komisch geschaut wenn nicht alles akurat aussieht, ist mir aber egal. Hauptsache mir gefällt es.
Danke! Das freut mich!
Jetzt weiß ich schon gar nicht mehr, wie lange mich Frau Lieselotte geistig schon beschäftigt. Es müssen schon viele Jahre sein.
Auch wenn ich sie nie gesehen habe und 19 Jahre für einen Hund extrem viel sind: ein bisschen traurig bin ich schon, dass sie nicht mehr da ist. Ruhe sanft, blinde alte Hundedame.
Nein, Missverständnis: Frau Lieselotte ist putzmunter, trauert aber um das uralte Hündchen, das auch “Hündchen“ hiess.