Wenn Sie den Flüchtenden aus der Ukraine mit Sachspenden helfen wollen und irgendwo hier in der Ecke wohnen, dann habe ich einen Tipp für Sie. Morgen wird nochmal am katholischen Pfarrhaus in Waldbrunn-Strümpfelbrunn gesammelt, in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft. Auch an anderen Stellen kann man Spenden abgeben, Tagespresse oder auch facebook helfen da mit Adressen und Terminen weiter.

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Nachdem ich diesen Aufruf gelesen hatte, bin ich heute im Supermärktchen im Nachbardorf gewesen und habe die Konservendosen-Abteilung halbwegs leergekauft, Lebensmittel werden derzeit offenbar besonders gebraucht, steht ja da auf dem Aufruf. Dazu noch Damenbinden und ein paar Packungen Müsliriegel. Als ich die Kartons an der Spendensammelstelle aus dem Auto hieve, fragt der freundliche Spendensammelherr, ob die Lebensmittel auch sicher noch nicht abgelaufen seien. Nein, sage ich, alles eben erst gekauft, haltbar mindestens zwei Jahre, so lange wird der Krieg ja hoffentlich nicht gehen.

Erst auf dem Heimweg im Auto lasse ich mir die Frage nochmal auf der Zunge zergehen. Ob die Lebensmittel wirklich noch nicht abgelaufen seien?, und ich frage mich, was Menschen an Spendensammelstellen so erleben und erleben müssen. Echt jetzt, Leute!

Ja, sagen Helfer, die zuletzt im Ahrtal Sachspenden gesammelt haben, isso. Menschen bringen abgelaufene Lebensmittel, misten die Vorratsschränke aus, was nicht mehr essbar scheint, kommt in die Spendenbox. Omas olle Plüsch-Möbel, die seit Jahren nur Platz im Keller wegnehmen: einfach spenden. Opas alten Kommunionsanzug von 1968: spenden, da freut sich doch bestimmt noch jemand, jaaa, ganz bestimmt, und wir ersparen uns den Weg zur Deponie. Echt jetzt, Leute.

Wenn Sachspenden Ihnen nicht geheuer sind und Sie es sich aktuell leisten können: spenden Sie Geld, auch da gibt es genug Möglichkeiten, und es heißt mitunter, dass das sogar sinnvoller sei. Für die Aktion Deutschland hilft zum Beispiel. Oder die Diakonie Katastrophenhilfe. Für die Arbeit der unabhängigen Presse in der Ukraine habe ich (Klick!) hier ein bißchen was gespendet, das dürfte seriös sein, soweit ich das checken konnte.

2 Kommentare zu “Zwischenruf.”

  1. Aus einer Kleiderkammer-Mitarbeit ist mir sehr deutlich die Situation in Erinnerung, daß nachts Säcke abgestellt, die verschmutzte – sprich verschissene – Jeanshosen beinhalteten. Nicht nur einmal.

  2. Das kann ich so bestätigen. 2015 haben in der hohen Zeit dieser Flucht viele die Gelegenheit genutzt, nicht nur bei Fahrrädern ihren Schrott als “gute Gabe” loszuwerden und wir konnten im Rep-Cafe das Zeug dann auch nur wegwerfen, weil das Anrichten entweder nicht mehr möglich oder wegen der Ersatzteile wirtschaftlicher Unsinn war.

    Trotz allem muss man sich bei so etwas immer wieder vor Augen halten, dass so etwas doch eher die Minderheit ist.

    Am besten wäre es ja, wenn die Lebensumstände weltweit weder Kriege noch Flucht und Vertreiben mit sich brächten. Aber da haben wir wohl noch 1-2 Tage dran zu knabbern und wenn ich sehe, wie dieser Krieg jetzt schon wieder dazu dient, in alte Muster von Miltarismus und Nationalismus zu fallen…

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