Für den See des Freundes im Nachbardorf sind neue Forellen geliefert worden. Baby-Forellen sozusagen, 400 Stück oder so, ich habe sie beim Entladen nicht durchgezählt. Geht alles auf Vertrauen, sagt der Freund, schließlich bezieht er seine Forellen seit Jahrzehnten vom selben Züchter, irgendwo da Richtung Hüttenthal, und wenn der sagt Es sind 400, dann sinds 400, ganz einfach.

Die Lieferung der Fische ist dabei so unspektakulär wie nur was, PKW mit Hänger kommt angefahren, rangiert rückwärts ans Ufer, dreht an irgendwelchen Hähnen und öffnet irgendwelche Klappen, und nach und nach kommen 400 klitzekleine Forellen aus einem Behälter, durch ein Rohr und platsch! in hohem Bogen in den Teich. Das Ganze ist nach fünf Minuten schon wieder vorbei, und jetzt müssen sich die jungen Damen und Herren erst mal akklimatisieren. Und der Reiher muß sich auch erst dran gewöhnen, dass jetzt wieder paradiesische Zustände am See herrschen, Naja, Sie wissen schon.

Odenwälder Forellenzüchter

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Ich war am Heiligen Sonntag schon um 6 Uhr wach, um ein Brot zu backen, wir sind hier schließlich auf dem Lande, da macht man (frau) das angeblich so. Jedenfalls habe ich zuerst das alte Hündchen in den Garten gelassen, und als sie zurückkommt in die Küche, will ich ihr schlaftrunken den kleinen Zweig aus dem ergrauten Barthaar herausfummeln, der sich da offenbar verfangen hat. Und wie ich also das Zweiglein packe und vorsichtig entfernen möchte, stellt sich heraus: es handelt sich mitnichten um ein Zweiglein, es handelt sich vielmehr um den warmen Schwanz einer noch lebendigen Maus, die das alte Hündchen im Maul hat.

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Und übrigens war ich gestern wandern, vier Stunden lang mutterseelenallein durchs Unterholz bei Scheidental. Das ist das temporäre Einsiedlertum in seiner angenehmsten Ausprägung, wenn Sie mich fragen. Immer dem Rundweg OS2 nach, schöner Weg, kann ich empfehlen. Ich traf am Anfang, in der Mitte, und am Ende der Tour jeweils sehr nette Frauen, die erste meinte, man müsse vor dem Wolf keine Angst haben, die zweite sagte, es seien inzwischen so viele neugierige Wolfs-Touristen im Wald, dass der Wolf sich ohnehin verziehe, und die dritte berichtete, sie habe den Wolf schon manchmal morgens im Wald heulen hören, das klingt ein bißchen unheimlich, aber irgendwie auch schön.

Sehen Sie, was ich sehe? Ausgerechnet! Berlin! In Waldauerbach.

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