Bevor jetzt irgendeine Hektik ausbricht: Es heißt Ausgangsbeschränkungen, nicht Ausgangssperre. Zumindest tagsüber, zumindest in Baden-Württemberg. Was das genau bedeutet, schaue ich in schöner Regelmäßigkeit (Klick!) hier oder hier auf der Website meines LIeblingssenders nach, da werden Sie geholfen. Ob das alles was bringt: Ich habe weiterhin keine Ahnung, aber so lange ich auch nur mithelfen kann, eine einzige Infektion mit bösem Verlauf oder noch böserem Ende zu verhindern, bin ich dabei, Ende der Durchsage.

Ich hab aber auch zugebenermaßen gut reden. Ich habe keine schulpflichtigen Kinder, keine alten Eltern. Wer da im Moment an gleich mehreren Fronten kämpft, hat mein volles Mitgefühl. Und ich bin dankbar, dass mich die Beschränkungen tagsüber nicht so wirklich tangieren, bei Lichte betrachtet.

Ok, ich darf nicht mehr bummeln gehen. War ich hier je bummeln? Nein. Alleine das Wort verursacht mir allergischen Hautausschlag, außerdem wüsste ich zugegebenermaßen nicht, wo man hier lange bummeln sollte. Die eine Fußgängerzone ist gefühlt 100 Meter lang, die andere 400 Meter. Ich darf nicht mehr als vier andere Menschen treffen, und außerdem dürfen wir bloß aus zwei Haushalten sein. Geht hier so seit Monaten, funktioniert irgendwie. Das monatliche Treffen mit bis zu 15 oder 20 tollen Frauen aus dem ganzen großen Landkreis: bleibt weiterhin unmöglich. Das ist richtig, richtig doof, aber auch nichts, was mich an den Rand der existentiellen Verzweiflung brächte. Doof auch: abends kein gemeinsames Essen mit (den wenigen, pandemiebedingt auserwählten) Freunden mehr. Ja, doof und schade. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Im Wald rumstolpern: geht. Gassi gehen: geht. Fische füttern: geht. Einkaufen mit Sinn und Ziel: geht. Alleinesein: geht, sogar sehr gut. Und ansonsten: Stbnhckr, mit Begeisterung. Ich bin dabei, das Leben als Eremitin tief am vermeintlichen Ende der Welt zu perfektionieren.

Im Übrigen habe ich (Klick!) hier in der ZEIT einen wunderbaren Text über das Alleinsein als Kraftquelle gefunden, falls das für Sie ein Thema ist.

Ein Kommentar zu “Ruhe bewahren.”

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