Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das Prinzip des Schmutzigen Donnerstags wirklich verstanden habe, aber jedenfalls war ich eben noch auf einem schmutzigen Feldweg mit Frau Lieselotte spazieren und habe ein paar hübsche Schmutzfotos für Sie geknipst. Matschmeditationen, sozusagen. Mein Beitrag zum Schmutzigen Donnerstag.
Ja, ich bin eine Spaßbremse, was die Faschenacht angeht, obwohl sie hier in Buchen doch deutlich okayer ist als anderswo, viel Tradition und so, das gefällt mir gut. Und ich wünsche allen, dass sie richtig fett feiern, ich muss ja nicht mitmachen. Will an dieser Stelle aber nochmal an (Klick!) diesen Artikel aus dem Blog-Faschenachtsarchiv erinnern, und an Jakob Mayer, den Verfasser des wohl berühmtesten Buchemer Faschenachtsliedes. Ich singe das bei jeder Gelegenheit mit, Spaßbremse hin oder her. Sollten Sie auch machen, aus Gründen. Ganz laut ansingen gegen all die Idioten da draußen, die Hass säen und sich über jede schreckliche Ernte freuen. Also, feiern Sie von mir aus in den kommenden Tagen, als gäbe es kein Morgen, und singen Sie mir den Kerl, wach uff, aber bitte nochmal doppelt so laut wie sonst.
Bei dem, was in diversen Medien an Wort(schlamm)schlachten nach Hanau abläuft – vor allem in den Kommentarabteilungen – kann man sehr gut von einem “Schmutzigen Donnerstag” sprechen.
Um eine Wiederholung zu verhindern, muß deutlich mehr passieren, als nur Demos und Beileidsbekundungen. Gruppe S ist so ein Thema. Etwas, was keiner wissen kann, der damit nicht zu tun hat, eine Gruppe, die jetzt erst in der Presse aufgetaucht ist. Ob wir Herrn Mayer gerecht werden können, und allen anderen?
Vermutlich sehen außer mir auch noch andere die Gefahr in dieser Dynamik: Die Totalüberwachung, die seit ein paar Jahren Thema ist. Vor 25 Jahren hätte ich jeden deswegen ausgelacht.
Heute nicht mehr.
Vor allem das Wort “Fremdenfeindlichkeit” ist schmutzig. Faschisten und Rassisten machen am liebsten alle nieder, die sich ihnen in den Weg stellen.
Jeden Tag. Verbal geht ein gefühlter Stich so schnell.