Jetzt erst recht.

16. November 2015

Nach zwei Tagen in Schockstarre einen Entschluß gefasst. Sich nicht beirren lassen. Das Leben bejahen. Weiter an das Gute glauben. Weiter helfen. Auf Fremdes zugehen. Sich nicht von der Angst auffressen lassen. Sich nicht überfluten lassen von schrecklichen und sensationsgeilen Bildern und schlauen Kommentaren. Den virtuellen Schreihälsen den Ton abdrehen und die facebook-Timeline aufräumen, für Klarheit sorgen, hier und da. Dem Hass keine Chance geben. Dem Mißtrauen auch nicht.

Den Sonnenaufgang und den Wind in den Wipfeln genießen, den Sternenhimmel und den weiten Odenwälder Horizont, mehr noch als bisher. Die Hühner füttern und sich am Krähen des Hahns freuen. Kleine Geschichten vom Leben hören und weitererzählen. Auf diesem Blog und anderswo.

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Evangelische Kirche Hochhausen.

 

 

 

  • 14 Kommentare
  • Anna Schmidt 16. November 2015

    Genau so!

  • Astridka 16. November 2015

    Fluctuat nec mergitur – das ist der Pariser Wahlspruch. So wird es sein. Inzwischen habe ich auch diese Gewissheit wieder, für uns alle.
    Herzlichste Grüße
    Astrid

  • Dame Helene 16. November 2015

    Eine löbliche Einstellung. Viele viele unschuldige, für uns fremde Menschen können nichts dafür und brauchen doch so dringend unsere Hilfe. Wer soll denn helfen wenn jetzt alle einfach dichtmachen.

  • Inge 16. November 2015

    Ganz genauso ergeht es mir. Wenn man überhaupt nicht mehr an das Gute glauben könnte, all die schönen Dinge auf der Welt nicht mehr sieht, nur noch durch Angst sein Leben bestimmen lässt, was ist das für ein Leben?
    Nein, ich mach da nicht mit. Ich will mich weiter an dieser schönen Welt erfreuen und daran glauben, dass es immer noch und weiterhin ganz viel Gutes und Schönes gibt. Und mit meinen “Moments” auf meinem Blog fang ich damit an.
    Liebe Grüße

  • dergl 16. November 2015

    Sehe ich auch so. (Auch wenn ich vielleicht den klitzekleinen Vorteil habe weder TV noch Radio noch Social Media-Zeugs zu haben, mir kann also niemand irgendwelche Timelines voll panicken, polemisieren, solidarisieren und was es da alles gibt, das heißt, ich habe tatsächlich nur den Wissensstand zu jederzeit, den ich so gerade eben aufschnappe und bin daher vielleicht schon etwas gelassener.) Es ist schrecklich was passiert ist, aber von Panik hat jetzt niemand was. Weitermachen, vielleicht jetzt erstrecht Schönes, damit “zeigt” man es den Tätern (wenn man meint es ihnen irgendwie zeigen oder heimzahlen zu müssen, das wird aber kein Opfer wieder lebendig oder untraumatisiert machen und es wird keine weitere Tat verhindern) viel eher, als mit Panik oder Angst.

  • Micha 16. November 2015

    Was bleibt auch anderes?
    Nur können wir uns – im Informationszeitalter – später einmal nicht rausreden, mit *wir haben ja nicht gewußt, worauf das hinausläuft*. Aus den Zutaten: *Wirtschaftskrise, soziale Unruhen und klare Feindbilder* hat die Geschichte noch immer das selbe Gericht gebraut. Das kleine 1×1. Da wirken Flüchtlinge oder Attentäter nur wie Beschleuniger.
    Ja, das Hierundjetzt, der Momente, das Gute darin, sich nicht beirren lassen, eigenverantworlich bleiben, sich die Gewissensfragen mehr denn je stellen…
    Aber an dem Nina-Ruge-Kalauer kann ich mich gerade nicht klammern. leider.

  • Montez 16. November 2015

    .

  • Provinzei 16. November 2015

    In der bisherigen Amtszeit von Obama,
    dem Friedens……..ha ha ha
    noch mal : Frie……ne ich kriegs nicht hin,
    wurden 3000
    in Worten dreitausend Menschen mittels
    Drohnen umgebracht.
    Wer beweint diese Seelen ?
    Wir sollten Uns schämen.

  • Akaleia 16. November 2015

    Du hast völlig recht – auch wenn das “Erwachen aus der Schockstarre” mir diesmal sehr schwer gefallen ist.
    HG
    Birgit

  • Manuela 16. November 2015

    Genau so und nicht anders!
    Die warten ja nur drauf dass wir kapitulieren und kleinbei geben….
    Was wohl in solchen Köpfen vor gehen mag????

  • Provinzei 17. November 2015

    Wieso eigentlich Schockstarre ?
    Was soll der Blödsinn ?
    Seit Jahrzehnten werden Leute gekillt, nur eben weiter weg.
    Jetzt kommen die Einschläge halt langsam näher.
    Man, so leben viele , viele Menschen seit Jahren !
    Das ist für die Alltag.
    Ihr wisst genau wo, ich muss die Regionen jetzt nicht aufsagen, oder ?
    Meine Fresse, hört endlich mit dieser Heuchelei auf, bitte, bitte !!
    Vor allem in der Presse und den Medien allg. .
    Es rollt mir die Zehennägel auf!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!1

  • Provinzei 18. November 2015

    Kann mich gar nicht beruhigen.
    Sie, verehrte Friederike, sind doch eine Medienschaffende.
    Ich bin am Sa. den ganzen Mittag vor der Glotze gehockt und habe mir die Sondersendungen reingezogen.
    Mit keinem Wort, nur von einem “Terrorexperten”, wo die immer aus dem Boden schießen ist mir auch ein Rätsel, wird erzählt, das die ganze Sache doch unter anderem von den Saudis und den Türken kräftigst unterstützt wird.
    Und somit, Türkei als NATO Mitglied und die Saudis als “Freunde”, indirekt direkt von uns.
    Die Geschichten der Verschwörungstheoretiker mit direkter Unterstützung des IS durch die Amis schenke ich mir, manchmal könnte man aber echt denken……… Aber das ist Pegida Geschwätz.
    Aber die einfachsten Tatsachen, also z.B. die finanzielle Unterstützung der Saudis für den IS, sind ja leicht nachprüfbar.
    Jeder weiß es, keiner spricht darüber.
    Hält man uns für saudumm ?
    Wann wird endlich mal aufgeklärt ?
    Die Presse als Sturmgeschütz der Demokratie ?
    Wo leben Wir denn, Herrgottsack.

    • LandLebenBlog 19. November 2015

      Also, ich habe ja nun selber keine Glotze, aber ich habe eben im Radio (mal wieder) ein langes Interview gehört, in dem es genau darum ging, um die Verquickungen, wer da wen alles unterstützt, und daß der Terror nur ein Ende haben wird, wenn diese Unterstützung endlich ausbleibt. In Zeitungen lesen wir das ja auch oft genug. Nur vielleicht – um auch auf den anderen Kommentar mit den vielen Ausrufezeichen zu antworten – vielleicht wollen wir das alles gar nicht so genau wissen, weil es bislang eben immer so weit weg war. Und jetzt ist es eben nicht mehr weit weg und nicht mehr zu ignorieren. Vielleicht hat auch das die Schockstarre ausgelöst, Heuchelei lasse ich mir da nur ungerne unterstellen, eher vielleicht (unverantwortliche) Ignoranz zum Zwecke des Selbsschutzes

  • Dame Helene 18. November 2015

    Am 1.September 1939 unterschrieb mein Vater eine Anstellung für mich. War im Frühling mit der Schule fertig. Am 1.September 1939 war Kriegsmobilmachung in der Schweiz. Mein Vater wollte mich zu Hause behütet behalten, ich hab mich stur gestellt und drei Tage später meine Anstellung begonnen.
    Auch ich dachte damals, nee das lass ich mir nicht vermiesen.

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