Marketing-Offensive für mehr Lehrer im ländlichen Raum.
Damit nehmen wir von der eigentlichen Pfalz Abschied und wandern übers Neckartal hinüber , ins eigentliche Frankenland, in das Revier heiterer, lebensfroher Menschen und kreuzfideler Gemütlichkeit.
Zwar sind jene Marken unserer Gauen mitunter etwas sehr verschrauen, aber nur von Leuten, welche die Gegend gar nicht kennen, deshalb ein ganz unbegründetes törichtes Vorurteil hegen und sogar der Meinung sind, dort seis bei hellem Tag Nacht.
Und doch, wenn solch Befangene mit offenen Augen um sich schauen würden, müßten sie zugestehen, daß unter 100 Behörden, Beamten und Angestellten aller Kategorien, 90 % von dort hinten jenseits des Neckar, herstammen, die Leute somit doch nicht ganz hinter dem Monde daheim sind.
Ich habe rund zehn Jahre da unten gewürgt, gesungen und gedatzt, im Walldürner, Mudauer und Schefflenzer Revier und schließlich in der Walldürner Wallfahrtskirche mit einem Walldürner Müllersmädle Hochzig gemacht, was heute noch meine Frau ist und eine außerordentlich gesegnete Stammmutter abgegeben hat: denn mein Bärwele von der Talmühle hat mich so nach und nach mit 12 Kindern beschenkt. Mehr kann man wahrlich von einem verliebten Müllersmädle doch nicht verlangen!
Kurz und gut. Die dort hinten verlebten Tage und Jahre zählen heute noch zu den angenehmsten Erinnerungen meines Lebens, und ich wollte, ich wäre noch im Alter wie damals, als 22jähriger Hauptlehrer zu Reisenbach.
Jakob Josef Hoffmann, Hauptlehrer, um 1900.
Gefunden im Unser-Land-Kalender 2015, Beitrag von Norbert Schwing: “Lehrerstelle mit Aussicht (…) Verlag Rhein-Neckar-Zeitung