…aber wieso muß ich eigentlich dauernd bei der Polizei anrufen und tote Tiere melden? Tiere, die zermalmt oder zerfetzt oder vermeintlich unversehrt, aber schon halb verwest am Straßenrand liegen.

Mache ich eigentlich regelmäßig.
Dieser Tage: ein Dachs. Mal wieder. Ein großes Tier, sicher um die zehn, fünfzehn Kilo. Müsste man ja eigentlich merken, wenn man sowas überfährt.

Allein in unserem Landkreis – dem am dünnsten besiedelten in ganz Baden-Württemberg – registriert die Polizei Jahr für Jahr rund 1000 Wildunfälle. Vom Hasen bis zum 150-Kilo-Keiler kommt hier alles unter die Räder, was nicht schnell genug von der Fahrbahn weg ist.

Kann passieren. Mindestens einen Hasen hab ich auch schon auf dem Gewissen. Je später es ist im Odenwald, je dunkler und je leerer die Straßen, umso langsamer fahre ich inzwischen. Einen Fuß immer auf der Bremse, ein Auge immer Richtung Fahrbahnrand.

Im vergangenen Herbst fand ich mich in einer Rotte Wildschweine wieder, sicher 30 Tiere, von der Uralt-Bache bis zum Frischling, alle irgendwann rund ums Auto, mit Warnblinkanlage abgesichert. Andere wären da mit vollem Tempo reingerauscht.

Aber warum bleiben überfahrene Tiere im Straßengraben liegen? Bei einem Unfall ruft man doch die Polizei, schon wegen der Versicherung. Der Wildschaden muß schließich amtlich bezeugt-, und das schwer verletzte Vieh mit einem gezielten Schuß erlöst werden.

Nee, muß nicht. Die Dunkelziffer ist hoch, es passieren viel mehr Wildunfälle als die 1000 gemeldeten. “Es gibt eben immer Autofahrer, die nach einem Unfall partout mit uns nichts zu tun haben wollen”, sagt der freundliche Herr von der Polizei. Trotz Schaden am Auto. Weil man eben viel zu schnell unterwegs war. Oder besoffen. Gerne beides kombiniert. Da läßt man dann auch das Tier elendiglich verrecken, logo. Und macht sich lieber aus dem Staub: Schnell. Und besoffen.

Ein Kommentar zu “Allesschönundgut….”

  1. Traurig aber wahr. Ich fahre in der dunklen Jahreszeit genau so, wie du es beschreiben hast – schaue mehr an den Rand, als auf die Straße. Bisher blieb mir das versehentliche Morden auf der Straße zum Glück erspart. Aber ich habe auch schon einmal eine angefahrene Katze entdeckt, die dann vom Tierarzt nur noch erlöst werden kann. Wer verletzte Tiere ihrem Schicksal überlässt, mit dem stimmt eindeutig was nicht im Herzen!

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