Was mache ich eigentlich den ganzen Tag? Husten und schniefen, in Vollzeit, 24/7. Aber ob das als Beschreibung meiner Tätigkeiten reicht, um hier heute beim Tagebuchbloggen mitzumachen? Dazu sind wir ja am Fünften eines jeden Monats aufgerufen, Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?, kurz wmdedgt, das will die freundliche Nachbarbloggerin wissen, also bitte.
Ich husten und schniefe. Wie offenbar die halbe Menschheit. Und trotzdem (oder gerade deswegen) morgens an die frische Luft mit den Hunden, siehe oben, siehe unten. Der Arbeitsweg ins Büro könnte häßlicher sein, da werden Sie mir zustimmen. Minus 10 Grad hat der Wettermann per Mail gemeldet, und so fühlt es sich auch an. Aber schön.
Im Büro telefonieren, recherchieren, ein bißchen in-der-Gegend-herum-arbeiten, so fühlt es sich an. Ein Tag (hoffentlich) ohne große Katastrophen, Vorkommnisse, Feuersbrünste oder dergleichen, das ist ja auch mal sehr erholsam.
Einem angeblich-vermeintlich super-duper-geheimnisvollem Thema hinterherrecherchieren, was sich nach ein paar Minuten als gar nicht mehr so geheimnisvoll herausstellt. Wenn ich richtig liege. Und am Ende wird einer der Beteiligten wieder augenrollend fragen Wie haben Sie denn DAS jetzt schon wieder herausgefunden? Ach, war gar nicht schwer, man muß nur an den entsprechenden Stellen nachbohren, den passenden Riecher und die passenden Kontakte haben. (Hier müssen Sie sich jetzt ein dickes Reporterinnen-Grinsen vorstellen). Wozu bin ich schließlich FeldWaldWiesenFrau im Odenwald geworden.
Trotzdem gehe ich dann morgen zu dem geheimnisumwitterten Hintergrundgespräch, obwohl ich glaube, dass ich eigentlich doch jetzt schon alles weiß. Morgen, am eigentlich freien Tag. Deswegen heute früher Schluß. Noch ein bißchen schönes Wetter genießen. So ist der Plan. Naja, Sie wissen schon.
Leider hält sich das Wetter nicht an meine Pläne, am späten Mittag verlasse ich das Büro bei grauem Himmel und Nieselregen, aber egal, frische Luft soll ja gesund sein. Auf jeden Fall ist es gesünder, als zuhause auf dem Sofa zu sitzen und in der Welt herumzugooglen, die Nachrichtenlage zu checken, den allgemeinen Wahnsinn. Dann doch lieber bei Kälte und Nieselregen durch den Wald laufen.
Und an die deutsche Freundin in den USA denken, die ohnehin vorhatte, mal für ein Jahr wieder zurück nach Deutschland zu gehen. Ich nehme mir vor, sie dieser Tage anzurufen und dringend zur Eile zu mahnen. Bloß weg da. Hätte man ja vor ein paar Monaten auch noch nicht gedacht, dass das solche Formen annimmt.
Wieder zuhause: ein bisschen Homeoffice, eine Videokonferenz, während im Hintergrund das Feuer im Ofen knistert. Sich freuen, dass es zum Feierabend um 17 Uhr noch hell draußen ist. Nicht enttäuscht sein, dass die dämlichen Drecksviecher die lieben Hühner wieder kein einziges Ei prouziert haben.
Aber vielleicht sind die ja auch beeindruckt vom Weltgeschehen, wer weiß das schon? Da würde ich auch kein Ei legen können. Man müsste das mal wissenschaftlich untersuchen, ob und wie weit Hühner gesellschaftspolitisch mitdenken, mitfühlen. Anders ist das ja alles nicht mehr zu erklären.
Jetzt noch kochen, essen, Feierabend. Keine Nachrichten gucken. Haben Sie verstanden? Keine Nachrichten gucken!
Ich bin überzeugt, dass die Hühner durchaus ihr Protestverhalten zur Lage der Welt zeigen.
Auf einen friedlichen Feierabend ohne TV!
Liebe Grüße ins Nachbarland
Gute Besserung! … auch der Weltlage!
Ich freue mich immer sehr über Ihre Blogbeiträge und bin dankbar, dass sie/Sie mich immer wieder zum Schmunzeln bringen – kleine Schätze zwischen all den nervenaufreibenden Nachrichten! Gute Besserung!
(Und wenn Sie mal genervt vom Gehuste und Geschniefe sind, dann denken Sie vielleicht an ein kleines Dorf im Norden, ein kleines Haus mit einer kleinen Familie und einem großen Magen-Darm-Virus. Diese Familie wünscht sich sehnlich Husten und Schniefen anstelle von … hüstel … nun ja …)