Mal wieder zu Besuch im legendären Café Bahnhof 1910 in Hardheim gewesen, das war ausgesprochen schön, ich kann das sehr empfehlen, immer wieder. Ich habe das (Klick) hier schon mal empfohlen, inklusive einiger Wanderungen, mit denen sie das verbinden können. Die Besitzerin leitet den Laden mit solcher Begeisterung, dass es ansteckend ist, so was mag ich ja. Also: hingehen! Aber vorher Öffnungszeiten checken, das Café hat nicht täglich auf. Ich habe da neulich nicht nur wieder einen vorzüglichen selbstgemachten Kuchen genossen, sondern auch ein bisschen herumgeknipst, die Bilder zeige ich Ihnen hier und weiter unten.

Die Züge, die mich in den vergangenen zwei Wochen gleich mehrfach nach München und zurück gebracht haben, waren alle unpünktlich. Und zwar dergestalt, dass sie zu früh am Ziel waren. Jaahahhaaaa, da staunen Sie. Ich staunte auch. Das war schön. Blöd nur, dass ich in weiser Voraussicht zwischen Ankunft und Termin jeweils einen zwei- oder dreistündigen Puffer eingebaut hatte, macht man ja so, denn bei der Bahn weiß man ja nie. So saß ich also zwei bis drei Stunden in München herum, aber es gibt Schlimmeres.

In der Weltstadt mit Herz hatte ich einmal mehr jungen Leuten etwas beizubringen, ich gebe mir da alle Mühe, und habe es in jedem Jahr mit neuen, begeisterten, wissensdurstigen Menschen zu tun, das ist extrem schön. So gesehen waren das zwei etwas anstrengende, aber doch schöne Wochen. Was tut man nicht alles für den journalistischen Nachwuchs.

Und wo wir gerade bei Nachwuchsförderung sind: Die jungen Hühnchen, die mir zugelaufen sind, entwickeln sich mehr und mehr zu Hähnchen, das ist nicht schön, sondern doof. War aber zu erwarten. Aber zwei potentielle Abnehmerinnen habe ich schon gefunden, das wiederum ist super. Der Hähnchenmarkt ist deutschlandweit komplett übersättigt, und jedes Mal, wenn ich in den entsprechenden Foren im Internet die Angebote lese Habe junge Hähne abzugeben!!!!, muss ich hysterisch lachen.

Das Schönste auf der Welt (meine Meinung) ist übrigens der Moment, wo einem ein Huhn vorsichtig auf den Schoß und das nackte Bein springt; die derzeit noch völlig unproportionierten, viel zu großen Füße fühlen sich überraschend weich und sehr warm an. Trotz der gefährlich anmutenden Krallen. Sehr schön ist das, und auch für die langjährige Hühnerhalterin eine ganz neue Erfahrung. Wenn Sie also mal irgendwo ein Huhn treffen, oder jemanden, der ein Huhn mit sich führt, wenn Sie also die Gelegenheit haben: nutzen Sie sie. (Sie müssen dann nur aufpassen, dass das Huhn Ihnen nicht vor Wonne (oder vor Schreck) auf den Schoß kackt macht, ich wollte das der Vollständigkeit halber erwähnt haben.)

Was war sonst noch schön? Ich sollte für eine Zeitschrift einen Artikel über die Schönheit des Herbstwaldes abliefern, das ist bei 30 Grad im Schatten eine gewisse Herausforderung. Der Text ist mir gelungen und fand Anklang, das war schön. Der Haken folgte auf dem Fuß: Der Artikel muß mit den entsprechenden Fotos bebildert werden, Frau Landlebenblog mit Hunden im (herbstlichen oder zeitlosen) Wald.

Falls Sie also am Wochenende da draußen unterwegs sind, trotz brüllender Hitze und gleißender Sonne – falls Sie da draußen also eine Gestalt im Unterholz entdecken, die im Anorak, mit Schal und Mütze und mit dicken Wanderschuhen auf einem Baumstumpf hockt und ihre Hände an einer Thermoskanne wärmt und für die Fotografin so tut, als sei Herbst: Ja, das bin ich. Gehen Sie bitte weiter, es gibt hier nichts zu sehen. Benehmen Sie sich einfach so, als hätten Sie uns nicht bemerkt. Das wäre schön.

8 Kommentare zu “Was schön war.”

  1. Eigentlich bin ich heute etwas „missgestimmt“ (ohne Grund) …
    Aber nach dieser schönen + erfrischenden Lektüre muss ich grinsen + ich freue mich. Danke dafür!

  2. Die Schönheit des Waldes

    Auf den ersten Blick mag der Wald idyllisch wirken – doch bei genauerem Hinsehen verliert sich der vermeintliche Zauber schnell. Statt Abwechslung erwartet einen oft nur monotone Eintönigkeit.

    Langeweile
    Nach wenigen Minuten Spaziergang wird klar: ein Baum gleicht dem anderen. Die gleichförmige Landschaft bietet kaum visuelle Abwechslung – das Auge sucht vergeblich nach Neuem oder Spannendem.

    Insekten und Parasiten
    Kaum betritt man den Wald, wird man von Mücken, Zecken und anderen lästigen Plagegeistern belagert. Neben dem Juckreiz besteht auch Gesundheitsgefahr – Borreliose und FSME lassen grüßen.

    Gefahr durch wilde Tiere
    Was als ruhiger Ausflug beginnt, kann schnell zur Bedrohung werden: Wildschweine, aggressive Rehe oder sogar Wölfe können unverhofft auftauchen. Der Wald ist kein sicherer Ort, besonders wenn man sich abseits der Wege bewegt.

    Laute Wanderer
    Von Ruhe keine Spur, wenn Gruppen lärmender Wanderer durch das Unterholz stapfen. Gespräche, Musik und Rufe zerstören jede natürliche Atmosphäre – Erholung wird zur Illusion.

    So schön der Wald angeblich sein soll – bei näherer Betrachtung überwiegen Frust, Unbehagen und Risiko.

    (ChatGPT, leicht bearbeitet)

  3. Wunderschöne Fotos ,die mich animieren mal wieder nach Hardheim zu fahren,obwohl nicht ganz nah,aber es lohnt sich.
    Die Besitzerin hat anscheinend wieder mal umgestylt oder ich war halt schon länger nicht mehr dort.Der Kuchen ist immer essenswert und die Gegend ist schön zum Spazieren.

  4. Eine alte Frau aus unserem Dorf ist immer mit ihrem Hahn auf dem Arm spazieren gegangen. Leider habe ich schon eine Weile nicht mehr gesehen. In dem Alter heißt das stark pflegebedürftig oder gestorben.

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