Bei der Lektüre meiner Lieblingszeitung, dem hiesigen Amtsblatt, fand ich die obige Notiz, und nun denke ich mir meinen Teil. Bin allerdings noch nicht ganz entschlossen, was genau diese Geschichte zu bedeuten hat. Vielleicht so viel: Über Geschmack lässt sich streiten, oder irgendsowas.

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Unstrittig hingegen ist, dass wir hier im Hause alle einen gewissen Knall haben, wir, die Hunde, die Katze, die Hühner: alle haben irgendeine mehr oder minder liebenswerte Macke. Die Katze wird jetzt zudem alterssenil, auf ihre alten Tage benimmt sie sich plötzlich wie ein junges verspieltes Kätzchen.

Morgens kämpft sie lautstark mit den Bändeln der Schürzen, die an der Küchentür hängen, sie springt sie an, zerrt und zieht an denen, beißt und krallt sich fest. Die Tür geht dabei geräuschvoll auf und zu, so viel Kraft setzt die alte Katze bei ihrem Kampf ein, rumpelnd schwingt sie an den Schürzenbändeln hin und her, und am Ende sind wir alle wach.

Abends nimmt sie sich dann einen alten Tennisball vor, der hier seit Jahrzehnten unbeachtet herumliegt und mit dem noch nie irgendjemand spielen wollte. Sie schießt ihn hin und her, links antäuschen, rechts abziehen, den verdatterten Hunden entgegen, die nicht so recht wissen, was sie davon halten sollen. Auch die Bocksprünge quer durchs Zimmer sind den Hunden nicht geheuer. Die ganze Katze ist offenbar in einem Infantilitätsprozess oder wie man das nennen soll. Nix Altersweisheit, eher Altersalbernheit. Man könnte glatt neidisch werden.

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Etliche Meteorologen sagen einen heißen, trockenen Sommer voraus, und wir sammeln schon seit Wochen wieder das Brauchwasser in der Küche und im Waschbecken im Gästeklo. Einfach Gefäß ins Spülbecken stellen, Wasser auffangen, Balkon- und Gartenpflanzen damit gießen, fertig. Man wundert sich, was da alles zusammenkommt. Für weitere wegweisende Tipps in Sachen Nachhaltigkeit sprechen Sie mich gerne an.

Alles Essbare wird natürlich nicht mit Brauchwasser gegossen, sondern mit dem gesammelten Regenwasser, wenn es denn Regen gibt. Oder mit dem Rest von Herbst und Winter. Mein Geo hat in den Hochbeeten wieder allerlei gepflanzt, Salat natürlich und Tomaten. Außerdem mit der unerschütterlichen Zuversicht aller Christenmenschen Broccoli und Blumenkohl. In den vergangenen Jahren erreichten Broccoli und Blumenkohl immerhin die Größe von Stecknadelköpfen, vielleicht streben wir da in diesem Jahr auf neue Rekorde zu. Murmel- oder gar Tischtennisball-Größe vielleicht? Man muss nur fest daran glauben. Wie man ja überhaupt fest daran glauben muss, dass alles gut und alles besser wird, sonst dreht man am Ende bloß noch durch.

2 Kommentare zu “Dies und das am Sonnabend.”

  1. Diese Madonna aus Lourdes habe ich in ganz kleinem Format (etwa 7 cm) einmal mit auf eine Fahrt genommen, die für mich bedeutsam war. Ich schwöre darauf, ich bin gut am Ziel angekommen. Also, wenn man daran glaubt …

    Wie jedes Jahr hoffe ich, dass sich die Wetterfrösche irren mögen, einen heißen Sommer wünsche ich mir so gar nicht.
    Leider können wir diesen nicht unmittelbar beeinflussen, aber uns ein bisschen darauf vorbereiten vielleicht.
    Liebe Grüße ins Nachbarland, C Stern

  2. Brauchwasser sammeln, alter häuslicher Brauch für Balkon und Kleinpflanzenstube (noch sind die Tomaten zu klein für den weiter entfernten Garten, der gewaessert werden muss, es hilft nix. Zur Zeit liegt er jedoch unter einer dicken Pappelwolledecke, die Erdbeeren buddle ich niesend frei. Eine hüpfend närrische Altkatze, wie wunderbar! Ihnen und uns keinen heissduerren Sommer…. Gruss vom Rhein. Eva

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