Ein Wetterchen.

Falls Sie immernoch nicht im Odenwald waren, lassen Sie es sich gesagt sein: Die Gegend hat auch bei Grusel-Wetter was. Absolut. Es war Grusel-Wetter angesagt, es kamen gruselige Wolken, aber dann zog das Ganze vergleichsweise lautlos an uns vorbei und traf andere. Ich blieb trocken und bewunderte am Horizont die Regenschauer, die wie Vorhänge im Theater auf entfernte Hügel und Ortschaften fielen. Auch wieder so ein Thema für eine allgemeingültige Lebensweisheit, da muß ich allerdings über die hintergründige Moral der Geschichte nochmal nachdenken.

Kein normaler Mensch wäre bei dieser Wettervorhersage freiwillig rausgegangen, sowas machen nur frischluftsüchtige Hundebesitzer nach einem langen Arbeitstag. Und Leute, die im nächsten Leben Stormchaser werden, so wie ich. Und alle, die wissen, dass es uns hier oben oft nicht trifft. Ich glaube ja, das liegt am Katzenbuckel, der olle Vulkan a.D. teilt die Wetterchen, er hält ihnen seine sechshundertirgendwas Meter entgegen und guckt streng, dann gehen sie nördlich und südlich an ihm (und uns) vorbei, wir bleiben verschont. Ganz einfach. So wie die Sache mit Moses und dem Meer muß man sich das vielleicht vorstellen, Sie erinnern sich.

Und ganz oben auf dem Bild sehen Sie übrigens die Odenwaldmetropole, die ich seit vielen Jahren meine Heimat nenne. Das auf dem Foto ist natürlich nicht das ganze Dorf. Aber immerhin das halbe. Also bitte. Naja, Sie wissen schon.