Jahahaaa, auch hier in der Odenwälder vermeintlichen Provinz wissen wir inzwischen, wie das mit dem Clickbait geht – knallige Überschrift raushauen, und schon klicken die Leute wie blöd. Jedenfalls war ich heute früh – um die Themen der Überschrift jetzt mal in der entsprechenden Reihenfolge abzuarbeiten -, jedenfalls war ich heute also extrem früh unterwegs mit den Hunden, schon vor Sechs Uhr, es war noch nicht mal richtig hell, und wie ich im Schritttempo mit dem Auto am Waldrand entlangfahre, steht da ein nicht mehr ganz junger Herr, der mit einer leuchtenden Stirnlampe bekleidet ist. Also, nur mit einer leuchtenden Stirnlampe.

Kurz denke ich Hä? Sowas kenne ich doch sonst nur aus Berlin, aber dann fällt mir ein, dass der Herr genau da steht, wo ein kleiner gemütlicher Trekkingplatz ist, und offenbar hat er da übernachtet. Wie ihn Gott schuf, unter dem Sternenhimmel. Beneidenswert.

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Thema Glucke: Wir haben wieder eine, die Hitze ist ihr wurst, sie will Nachwuchs auf Biegen und Brechen. Es ist die berüchtigte braune Glucke, die sich in eine Furie verwandelt, kaum, dass sich zärtlich Muttergefühle regen. Was sage ich, Furie, sie wird zu einem schreienden, gefährlichen Monsterhuhn, das jeden umzubringen droht, der sich auch nur in Ansätzen den Eiern nähert. Leider hat sie aber nur ein einzelnes Ei unterliegen, da sind die Gewinnchancen niedrig, wie geübte Lottospieler wissen. Also: zusätzliche Eier unterlegen, so macht man das in Hühnerhalterkreisen. Ich habe da inzwischen eigene Techniken entwickelt.

https://twitter.com/Odenwaelderin/status/1549456882460508164

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Und dann habe ich noch einen Tipp für Sie, falls Sie ein paar Euro übrig haben und schon immer mal Wohnraum schaffen wollten. Es gibt da diesen (durchaus wichtigen Verkehrsknotenpunkt-) Bahnhof in Osterburken, den dasselbe Schicksal ereilt hat wie so viele andere Bahnhöfe auch: Das Bahnhofsgebäude mehr oder weniger stillgelegt und von der Bahn abgehakt. Bisschen verfallen, bisschen verrottet, bis die Bahn es schlußendlich verkauft hat, im Falle Osterburken an die Stadt. Die wollte das Verfalls-Elend nicht weiter mitansehen und sucht jetzt Ideen und Investoren, es gibt da auch ein schickes neues Förderprogramm des Landes, gucken Sie da mal, Wohnen im Denkmal ist das Stichwort.

Ich habe neulich einen Teil des Bahnhofs besichtigen dürfen, im Schlepptau einer Wohnungsbauministerin, wir inspizierten die ehemaligen Bahnhofsvorsteher-Wohnungen, die über viele Jahrzehnte bewohnt waren und nun seit Jahrzehnten leerstehen. Das hatte so ein bißchen was von einem lost place, und es war ganz herrlich, wenngleich ich mal wieder nur das olle smartphone zur Hand hatte. Ein Architekt versicherte, der bauliche Zustand der Immobilie sei deutlich besser als es auf den ersten Blick so scheint, und ich würde ja sofort in so eine Wohnung einziehen. Wenn ich nicht auf dem Dorf ganz glücklich wäre. Oder investieren und umbauen, aber dafür müsste ich erstmal im Lotto gewinnen.

4 Kommentare zu “Nackte Männer, Glucken und ein Bahnhof.”

  1. Ein besonders braungebranntes Exemplar eines schon älteren Herren stand vor kurzen nackt an der A7 Richtung Ulm. Der Gute scheint selten Kleidung zu tragen – er war wirklich an allen Stellen braun… ich musste sehr grinsen. Der Fahrer unseres Autos hat nix mitgekommen – war besser … der Verkehrssicherheit wegen.

  2. Danke für die Bahnhofsbilder. Sie berühren mich zutiefst. Fenster in eine Zeit, die ich von meinen Eltern und aus meiner Kindheit noch kenne. So viel Zeit ist vergangen und man merkt es kaum.

  3. Herrlich, wie das Huhn “betrogen” wurde. Aber so was gilt es auszunutzen, da wird man erfindungsreich (und alles mit dramatischer Musik)
    Ich hoffe sehr, dass es ein Start up oder andere Möglichkeit für den Bahnhof geben wird. Die Bausubstanz ist sicher gut und Bakelit Schalter kosten heute wieder viel Geld
    Danke auch für das Kopfkino. Nackter Mann ist ja nichts besonderes, aber mit Stirnlampe :D
    Liebe Grüße
    Nina

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