Ich erinnere mich, dass wir ganz am Anfang unseres Landlebens manchmal zusammen im Wald und auf der Heide spazieren waren, der Gatte und ich, und dass ganz ganz manchmal irgendjemand unseren Weg kreuzte. Selten genug, aber immerhin. Wer immer das auch war, irgendeine menschliche Gestalt also, die da auch einsam durch Feld und Flur stapfte, – und sie sprach im Vorübergehen zu uns: Guten Tag! oder Hallo oder so etwas in der Art.
Mein großstädtischer Geo pflegte in den ersten Jahren abrupt stehenzubleiben und laut hörbar wie so ein Sechsjähriger zu fragen WER WAR DAS?? KENNST DU DEN? Nein, natürlich kannte ich den nicht, – schschsch, nicht so laut!!,– aber hier auf dem Lande ist es eben üblich, sich freundlich zu grüßen, wenn man sich begegnet. Hier grüßen ja sogar die Kinder auf der anderen Straßenseite, ich meine, hallo??, das muß man sich mal vorstellen.
Dieser Tage ist es überall voll da draußen, Menschen machen Neujahrsspaziergänge mit Kind und Hund, ich weiß gar nicht, wo all die vielen Leute herkommen. Alle werden gegrüßt, logo, ich komme aus dem ganze Gegrüße gar nicht mehr raus, und allen Leuten wird des neie Johr a’gwunsche. Sagt man hier so. Das Neue Jahr wird dem anderen an-gewünscht. Für mich klingt das ja so ein bißchen wie Die hat mir eine fette Erkältung angehext, aber es ist sehr nett gemeint. Man geht auch rüber zu den Nachbarn und wünscht denen offenbar das Neue Jahr an. Ich kenne das nun seit 20 Jahren, aber der Dialekt hier überrascht mich immer wieder. Und damit nachher keiner sagen kann, ich hätte Ihnen nicht von Herzen des neie Johr agwunsche: Bitte sehr: Ihnen allen alles erdenklich Gute für 2021!
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Desweiteren habe ich unterwegs etwa siebzehn Schneemänner auf den Feldern gesehen, also so echte, aus Schnee, aber der Eine schießt den Vogel ab, ein wahrer Bilderbuchschneemann, mannshoch und wunderschön. Den hat doch jemand nur gebaut, damit Du ihn fotografierst und in den Blog stellst, sagt die Freundin grinsend. Also, Ideen ham die Leute!
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DIeselbe Freundin hat im Übrigen zwei trockene süße Brezeln mitgebracht, was soll ich denn mit sowas? fragt mein Geo, und weil nicht alle wissen, was es mit diesem Brauch auf sich hat, bitte sehr, das ist ja hier ein Bildungsblog: Neujahrsbrezel, die. Steht für Verbundenheit und Glück und Liebe und Zufriedenheit und Gesundheit und überhaupt für alles, was man sich so wünschen kann. Alter Brauch, aus dem Mittelalter. Weit verbreitet in Baden-Württemberg. Oder sagen wir besser: In Baden und in Württemberg, großer Unterschied, die Kenner wissen das.
Ich las jedenfalls, das die Schwaben (das ist das Gegenteil von den Badenern) die Neujahrsbrezeln am 1. Januar zum Frühstück essen. Die Badener hingegen können es nicht abwarten und zerlegen das gute Stück schon in der Silvesternacht in einzelne Häppchen und reichen sie im Kreis der Familie herum, und ein jeder wünscht sich beim Runterschlucken viel Glück. Sich selber oder dem anderen, das habe ich nicht ganz verstanden. Ist auch egal.
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Wir kommen hier im Ländle hierzulande aus den ruhigen Tagen so gesehen gar nicht mehr raus, am 6. Januar ist schon wieder ein Feiertag, und es ist viel Zeit zum Lesen. Ich habe mit großer Begeisterung in den vergangen Tagen gleich zwei dicke Schinken gelesen, mit großem Gewinn und Interesse, falls es Sie interessiert: Die Geschichte der Bienen und Wolfszeit, alles ausgesprochen spannend. Wir sind hier ja so ein Bildungsbürgerhaushalt mitten in der vermeintlichen Provinz, da lesen sogar die Hunde, ja, da staunen Sie. Ich staune auch. Meistens liest Frau Lieselotte dem uralten Hündchen etwas vor, aber heute hatte ich erstmals das Gefühl, auch Frau Lieselotte muß jetzt langsam über eine Lesebrille nachdenken. Naja, Sie wissen schon.
Proscht Neujohr also, liebe Friederike! Und dass mir das fein auseinandergehalten wird mit den Badenern und den Schwaben ( gerade mit den queren Zeitgenossen in dem Shithole Schturgert ist mir das wichtig )! Im Dorf ist man als Kind auch zu den Verwandten gegangen, hat denen “Proscht Neujohr” gewünscht und dann Geld und einen Neujahrsweck bekommen ( das Geld war dann das Kapital fürs ganze Jahr ). Um den Schnee beneide ich euch jetzt.
GLG
Astrid
In (Süd)baden isst man die Neujahrsbrezel – die man normalerweise von den Paten bekommt – auch zum (späten) Frühstück, schön mit Butter bestrichen.
Und ja, wir wünschen auch das Neie Johr aa.
Also, Neujahrsbrezeln gibt es im Rheinland auch – bei Wikipedia steht dazu so allerlei.
Gibt es für die Kinder traditionell von den Paten. Meine pragmatische Großmutter (die auch meine Patin war) gab statt dessen ein Fünfmarkstück; das war mir auch recht. ;-)
? Ein gutes neues Jahr, Glück und Gesundheit für 2021 ?
Und die Neujahrsbrezel haben wir hier im Süden gestern auch genossen, frisch vom Bäcker. Das ist eine liebenswerte Tradition.
Im Schwarzwald gibt es den Brauch in der Neujahrsbrezel einen Goldtaler ( oder ein Geldstück ) zu verstecken. Demjenigen, in dessen Brezelstück der Taler ist und der draufbeisst soll das Glück im neuen Jahr besonders hold sein angeblich