Es ist wieder der Fünfte eines Monates, und pünktlich zu diesem Datum will die freundliche Frau mit dem brüllenden Blog von uns wissen: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?, kurz wmdedgt. Ich mache das, was ich seit einiger Zeit wieder nahezu täglich tue, ich rase als rasende Reporterin durch die Süddeutsche Provinz, und heute sah das dann ungefähr so aus: Weckerklingeln, Aufstehen, Kaffee trinken, mit den Hunden in den Wald. Auf dem Holzweg war ich da mal wieder, naja, so ist das Leben.
Das mit den Hunden frühmorgens im Wald ist übrigens keine gute Idee, zumindest bei Hunden mit einem Jagdtrieb, der von hier bis nach da hinten reicht, es ist ein Gezerre und Geziehe und Gewinsel, während die Rehlein und die Häslein munter vor uns herspringen und ab und zu ein bißchen hämisch grinsend winken. Aber das nur am Rande.
Dann direkt weiter zu einem vor Ort-Termin, aber erstmal auf den entscheidenden journalistischen Durchblick im Dienstwagen gewartet. Ja, es ist jetzt nachts und morgens schon recht kühl, um nicht zu sagen arschkalt hier oben.
Aus dem idyllischen Wald also direkt in eine Art Wespennest, aber so ist das nun, wenn man Reporter ist. Knallharte Recherchen und Interviews rund um die Puller-Problematik am Osterburkener Bahnhof. Mit Pullern ist da nämlich essig, die Reisenden müssen sich in die Büsche schlagen, oder in einem der Geschäfte oder Bäckereien gegenüber gegen Bares pinkeln, oder auch kostenlos beim Döner-Türken, der hat da ein Nachsehen, jedenfalls ist das ganz furchtbar, alle sind genervt und haben einen dicken Hals und eine dicke Blase, Genaueres erfahren Sie dann dieser Tage bei Ihrem Lieblingssender, naja, Sie wissen schon.
Dann ein Fototermin, der fünf Minuten dauern sollte, sich aber leider mehr als eine Stunde hinzog, weil das versprochene Fotomotiv nicht aufzufinden war, das kann ja mal passieren. Schnell noch einige der Pullertöne digital bearbeitet, und mit der Bahn telefoniert, die sich ein bisschen angepinkelt fühlt von allerlei Kritik. Und mit der Feuerwehr, da hatte es heut nacht ja noch gebrannt am anderen Ende des Kreises. Wir machen hier ja in der Regel alles multitaskingmäßig parallel und vorallem durcheinander, so ist das im tagesaktuellen Geschäft. Da tröstet im Chaos manchmal der Blick aus dem Bürofenster, beim Rauchen zwischendurch. (Sie haben mir jüngst Rauchmelder im Büro installiert, ich muss den beruflichen Alltag komplett neu strukturieren, aber das ist jetzt wieder eine andere Geschichte.)
Dann die angeblich wohlverdiente Mittagspause, zu der sagen wir jetzt weiter nichts, Sie gucken einfach mal aufs Bild und gehen dann so in sich, wie Sie selber Ihre Pausen so verbringen. Aber nicht, dass wir uns missverstehen: ich möchte Sie nicht neidisch machen. Jedenfalls war die Stundenrunde ok, die Köter haben ihren Auslauf, ich habe meine frische Luft und denke zwischendurch daran, wie ich meine Mittagspausen verbrachte, als ich noch im Funkhaus in der Berliner Masurenallee zugange war.
Die Mittagsrunde mit einem Bürowechsel verbunden, also rüber, wieder ans andere Ende des Kreises, über einen Schleichweg, zugegeben, aber einen offiziellen. Nichts als Gegend undsoweiter, aber ich wollte Ihnen das nicht vorenthalten. Ich habe hier: KLICK einen Link für Sie, da können Sie die Fahrt über den kleinen Dienstweg in Teilen nachvollziehen, falls Sie kein ängstlicher Beifahrer sind. Ich habe in dem Filmchen sogar nicht nur Schafe, sondern, Achtung!, auch ein paar Hochspannungsmasten versteckt, vielleicht entdecken Sie sie, das ist ja hierzulande eine echte Rarität.
Weiter rumgefummelt im Büro, telefoniert und ein bisschen recherchiert, bis zu einem Abendtermin nachher, damit die ganze Bandbreite des Journalistenlebens heute auch noch voll wird. Nach Toilettentrauma und brennenden Häusern und Fototermin jetzt riesengroßes Chortreffen in Buchen, heute abend sind die letzten Proben hier im Ort. Am Wochenende singen dann mehr als 500 Kinder und Jugendliche in der ganzen Stadt, das ist uns eine kleine bunte Story wert, auch da erfahren Sie Näheres dieser Tage bei Ihrem Lieblingssender.
Schaun wir mal, was der Tag sonst noch so bringt, aber an und für sich bin ich jetzt durchaus schon bedient.
Pullertöne digital bearbeiten?
Pullerinterviewtöne, wäre richtiger, stimmt.:-)
Sodom und Gomorrha!
Sie haben ja den ganzen Tag ein ganz schönes Tempo drauf. Da wäre ich abends mehr als bedient.
Klingt doch alles noch recht entspannt. Tauschen wir nächste Woche mal…?
Gruß
Matthias
P.S. mach‘ nachher schöne Bilder von meiner Tochter – und vom Rest natürlich auch… ;-)