„In unseren mehr als 730 Telekomshops stehen Ihnen unsere Mitarbeiter zur Seite und beraten Sie gerne zu unseren Produkten und Services.“ (Seneca. Oder vielleicht wars auch Karl der Große))

 

Heute: Telekomshop 453, Mosbach, Odenwald.

 

 

 

Ich so:

Guten Tag, irgendwas stimmt mit meinem Händi nicht. Kein Netzempfang, nirgends.

 

Er so:

Ist das Gerät kaputt oder die SIM-Karte?

 

 

– Das wüsste ich gerne von Ihnen.

 

– Ach so.

 

– Ja.

 

(Stille)

 

– Dann müssen Sie erstmal Ihre SIM-Karte testen. Einfach in ein anderes Händi reinstecken und schauen, ob sie da funktioniert. Haben Sie zufälig ein zweites Händi dabei?

 

 

– Nein, zufällig nicht. Aber checken Sie das doch bitte hier vor Ort.

 

 

– Das kann ich nicht. Ich habe hier kein Händi. Sie müssen das zuhause machen, mit dem Händi Ihres Mannes oder was weiß ich.

 

 

– Ich habe kein Zuhause. Und keinen Mann mit einem Händi. Und selbst, wenn: Soll ich jetzt 15 Kilometer weit quer durch den Wald nach Hause fahren, die SIM-Karte checken und dann wieder 15 Kilometer zurück zu Ihnen fahren?

 

 

– Ja.

 

 

– Wir stehen hier in einem Telekomshop, um Sie herum hängen gefühlte 386 Händis an der Wand, und Sie wollen sagen, daß Sie meine SIM-Karte nicht testen können? Ich verlasse diesen Laden nicht, bevor Sie nicht helfen. Schon mal was von s-e-r-v-i-c-e gehört??

 

 

– Hmmm. (steht zunächst ratlos vor den 386 ausgestellten Händimodellen. Dann: Fummel, fummel.) Oh, die SIM-Karte ist in Ordnung, hier in diesem Gerät funktioniert sie tatsächlich.

 

 

– Aha! Und was machen wir jetzt?

 

 

– Ich hab jetzt Feierabend. Schon seit zehn Minuten. Sie müssen das Gerät dann einschicken, beim Hersteller.

 

 

– Aber ich habe das Gerät doch als Teil eines Telekom-Angebotes bekommen. Warum kann die Telekom dann nicht helfen?

 

 

– Weiß ich nicht. Ist halt so.

 

 

– Aha. (und ab.).

 

 

 

Ich versuche mein Glück jetzt noch mal beim anderen Telekomshop in diesem Landkreis.

Der liegt nur 30 Kilometer weiter nördlich.

 

Überlandfahrten sind ja auch mal was Schönes.

 

 

 

 

 

P.S. Ich hätte dem Post gerne eine andere Überschrift gegeben. Sowas in der Art hier. Aber ich habe ja Kinderstube. Manchmal jedenfalls. Leider.

 

 

 

 

 

10 Kommentare zu “Erleben, was verbindet.”

  1. Unglaublich!
    Ich bin ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr bei dieser Firma, aber hier habe ich ja genug Auswahl.
    Was mich so erschüttert ist, wie sich immer mehr Desinteresse an der eigenen guten Arbeit breit macht. Wie halten das die Leute aus, so faul und bequem zu sein?
    GLG
    Astrid

  2. ups. da kommt freude auf.
    habe mich gerade heute auch gefragt: wenn der arbeitsmarkt so angespannt ist und sich z.b. 600 leute um eine freie stelle bewerben,
    wieso gibt es dann immer noch so viele, die irgendwo auf einem posten sitzen und nix tun. und andere arbeiten sich halbtot.
    tja, nix im leben ist gerecht.
    lg
    ingrid

    1. Business- was? Sowas gibts hier leider nicht. Das nächste ist – wenn ich das richtig sehe – 70 Kilometer weg.

  3. Das ist dort ein Job, bei dem die Leute eine bestimmte Zahl von Stunden anwesend sind- sollen wohl hauptsächlich verkaufen. Und von Stolz auf eine eigene Leistung, von “Handwerkerehre” oder Hilfbereitschaft haben sie nie gehört, glaube ich.
    Ich weiß leider auch nicht, wie ein Denkanstoss bei diesen Mitarbeitern stattfinden kann- aber irgendwann muss es sein…

  4. Das ist ja mal de Knaller… Die sollten beim Einstellungstest vielleicht weniger auf Notes als auf Gutes Benehmen und Serviceorientierung achten… da fällt einem nichts mehr ein…

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