Wenn Sie das nächste Mal Ihren Mann oder Ihre Frau oder die lieben Kleinen am liebsten auf den Mond schießen würden, – sowas soll passieren -, oder irgendeinen Politiker oder Staatschef, dann denken Sie doch bitte an diesen unscheinbaren Odenwälder Herrn da oben. Nicht nur, weil der heute Geburtstag feiern könnte. Seinen 142sten.
Ohne diesen Odenwälder Herrn könnte nämlich niemand irgendwen oder irgendwas auf den Mond schießen. Ja, da staunen Sie! Da wären nicht mal die Chineseköppe vor ein paar Jahren auf der Mondrückseite gelandet, zum ersten Mal ever.
Schon ab 1911 grübelte Walter Hohmann, geboren in Hardheim im Odenwald, darüber nach, welche Bahnen ein raketenbetriebenes Raumschiff nehmen müsste, um zu fernen Planeten zu kommen, und wie sich Mensch und Maschine auf der Rückreise den Wieder-Eintritt in die Erdatmosphäre möglichst gemütlich machen könnten. Das war damals, 1911, noch alles etwas theoretisch und hatte wenig echten Praxisbezug, kein Mensch hatte eine Ahnung, was ein Raumschiff sein soll, aber letzten Endes richten sich Astronauten, Kosmonauten, Mondfahrer & Co bis heute nach den Hohmann-Bahnen, die der Gute seinerzeit errechnet hat.
Hohmann war von Haus aus eigentlich Baustatiker, hatte aber offensichtlich jede Menge freie Zeit, um über Raumfahrt nachzudenken. Wenn Sie das jetzt genauer wissen wollen, lesen Sie das einfach hier nach, oder hier, oder gehen Sie in Hardheim ins Museum, die ganze Geschichte ist hochinteressant, aber leider auch ein bisschen kompliziert, und ich hatte in Physik immer eine Fünf, kann es Ihnen also auch nicht übersetzen.
Aber soviel habe ich verstanden: Walter Hohmann ist in Astro-Kreisen weltberühmt und unersetzlich, und seine Heimatstadt schwer stolz auf ihn. Auf dem Mond ist inzwischen ein Krater nach dem Odenwälder Buu benannt, leider auf der Mondrückseite, aber immerhin. Noch nicht einmal dahin hat es ein anderer Odenwälder je geschafft, und die Vorderseite war vermutlich schon besetzt. Nehmen wir jetzt mal so an.
Und 2019 waren ja die Chinesen da, und angeblich haben sie ein paar Blümchen mit hochgeschickt, die ein Roboter am Hohmannkrater niedergelegt hat. Hab ich gehört. Es ist ja wohl, wenn ich das richtig verstehe, stockduster da auf der Rückseite, aber ich gehe davon aus, dass der Roboter mit Scheinwerfern ausgestattet war, damit er auch was sieht.
Sehnse, wieder was gelernt.
Bitte, danke.
Dieser Beitrag ist hier vor ein paar Jahren schon mal erschienen, anläßlich von Hohmis Geburtstag. Ich dachte, es könnte nicht verkehrt sein, ihn heute nochmal einzustellen, heute ist nämlich schon wieder der Geburtstag. Und wenn Sie genau aufpassen, können Sie hören, wie meine ehemaligen Gymnasial-Lehrer stöhnen….auf der Mond-Rückseite isses nämlich auch hell. Zumindest manchmal. Hab ich jetzt gelernt. Klingt auch vergleichsweise logisch, ähem.
Ohja…nun habe ich etwas dazu gelernt. Man wird jedenfalls definitiv nicht dümmer, wenn man diesen Beitrag gelesen hat…;-). Jedes Mal, wenn ich jetzt den Mond ansehe, muss ich in Zukunft an diesen Herrn denken…LG Lotta
Mehr wollten wir gar nicht erreichen. ;-)
Ja, was wären wir ohne die stillen Genies? Danke fürs Finden.
there is no dark side of the moon really. matter of fact it’s all dark
-Pink Floyd –
toll.
Ein kleiner Besserwisserhinweis … auch auf der Rückseite des Mondes gibt es Tag und Nacht. Nur wir sehen sie nie. Vermutlich will uns der Mann im Mond besser im Blick behalten …
Somit könnten die Chinesen auch ohne Laterne die Blümchen pflanzen … es sei denn es sind Nachtschattengewächse
?
Und wieder was gelernt. Das die Rückseite auch helle Momente hat, war mir zwar nicht neu, die Hohmann-Bahnen dagegen schon. (Wissen, welches man vielleicht mal beim Mitraten von Ratesendungen gebrauchen kann. Oder zum Angeben in der Kneipe. =D )
Danke für diesen Beitrag! Ich halte gelegentlich Vorträge an der VHS über unser Planetensystem, und in diesem Sommersemester wollen wir uns auch ein wenig mit Raumsonden beschäftigen. Vielleicht kann ich die Hohmann-Bahnen da irgendwie einbauen.
Das wäre doch spannend!
Wissen so humorvoll dargeboten — ich hoffe, wir haben möglichst viele Pädagog*innen, gerne auch Lehrer*innen unter den Leser*innen.
Ganz unsachlich: Wie man sieht, kann schriftliches gendern einen Sternenregen zur Folge haben — nett, oder?