Falls Sie auf der Suche nach einer etwas anderen Immobilie sind: Wir hätten da was. Ein ehemaliges Clarissen-Kapuzinerinnen-Kloster, gegründet vor 70 Jahren in Limbach-Balsbach, in den Sechzigern nochmal schick neu gebaut. Kann man kaufen. Wird sonst abgerissen.
Dieser Tage war Besichtigungstermin, für alle, die wissen wollten, was aus dem Kloster wird. Und natürlich für potentielle Interessenten. Ein Haufen Leute aus der Gemeinde und der Umgebung war da, so oft sieht man ein Kloster ja auch nicht von innen, zumal eines mit einer so strengen Klausur, wie die Clarissen das hier viele Jahre und Jahrzehnte lang gelebt haben.
All die Jahre war das Kloster mit den unsichtbaren Nonnen soetwas wie das Zentrum des Dorfes, der Gemeinde. Jetzt also steht es leer. Die letzten Schwestern sind vor gut vier Jahren umgezogen in eine Art Schwestern-Ruhesitz nach Gengenbach. Zu aufwändig war der Unterhalt des riesigen Gebäudes, des park-ähnlichen Gartens, des klitzekleinen Friedhofs auf dem Areal.
Drinnen, in den langen Gängen und den rund 20 Zellen, in der Küche, im Speisesaal und der Kapelle, sieht eigentlich alles so aus wie früher. Ein paar Möbel haben die Schwestern mitgenommen, manches haben sie vor ihrem Auszug verschenkt und verkauft, viel war es ohnehin nicht. Man lebt ja nicht im Überfluss als Ordensschwester in Klausur.
Sie können das Kloster jetzt also kaufen. Das Bistum, oder wer auch immer letzten Endes dafür zuständig ist, so ganz verstanden habe ich das nicht, will es nicht weiter erhalten. Die Herren klagen gerne über den Niedergang des Ordens-Lebens in den Weiten der nordbadischen Provinz, und das hier war eines der letzten Klöster im ländlichen Nordbaden, wenn nicht sogar das aller-letzte. Egal. Es steht leer, es findet sich keine Ordensgemeinschaft für den vielen Platz, und jetzt soll es also weg. Wie auch immer. Dabei gäbe es Ideen genug. Das zeigt sich auch neulich abend bei der Info- und Besichtigungs-Veranstaltung vor Ort.
Falls Sie also eine Idee haben, oder einen Traum, und ein paar Mark Fuffzich für Brandschutz undsoweiter, dann sollten Sie sich ranhalten und mal beim Bistum Freiburg anklopfen. Wenn nicht demnächst ein tragfähiges Konzept auf dem Tisch des Hauses liegt, gnarz,gnarz, gnarz, so hört man aus Freiburg, und angeblich klimpern die Herren dort schon ungeduldig mit dem Zündschlüssel für die Abrißbagger. Munkelt man so. Die Verantwortung für die Weiternutzung, für einen Verkauf, liegt bei der kleinen Kirchengemeinde vor Ort. Bei Haupt- und vielen Ehrenamtlichen. Sollen die’s doch richten. Sollen die sich doch drum kümmern, wenn sie das Kloster wirklich retten wollen. Ja, nee, is klar.
Die Zeit läuft, die Köpfe und die Telefonleitungen rauchen, und die Zündschlüssel für die Abrissbagger klimpern bedrohlich. Bleibt nach 70 Jahren ora et labora nur noch eine Baugrube? Und baut die Kirche dann, in wenigen Jahren, wenn die geplanten Riesen-Pfarreien Wirklichkeit werden, mit ihren Pastoralen Zentren, – baut die Kirche dann ein paar Kilometer entfernt ein Pastorales Zentrum für ein paar Milliönchen? Ach, was weiß denn ich. Ich bin ja sowieso evangelisch, mir könnte das alles Wurst sein. Jacke wie Hose. Ist es aber nicht. Es wäre schade um das Kloster. Fragen Sie mich nicht, warum. Es wäre einfach schade.
Sie können sich die Immobilie ja mal vor Ort anschauen. In zwei Wochen feiert das Kloster, das leerstehende, ohnehin sein 70jähriges Bestehen mit einem großen Pfarrfest, da sind Gäste immer herzlich willkommen. Am 2. Juni ist großes Programm auf dem ganzen Kloster-Gelände, ab vormittags schon und bis in den Abend, leider finde ich dazu auf der Website der Seelsorgeeinheit keinen Eintrag, vielleicht bin ich auch nur blind, jedenfalls ist das zum Weinen schade, sonst könnte ich das hier verlinken.
Wie dem auch sei: Falls Sie Interesse haben, oder Ideen, oder einen Traum, der sich in einem leerstehenden Kloster mit Park und jede Menge Landschaft und Natur drumrum verwirklichen ließe – nur zu. Sie wissen ja: Die Wege des HERRN sind manchmal unergründlich, und vielleicht führen sie in diesem Fall direkt nach Balsbach. Ich meine, es könnte ja immerhin sein. Oder nicht?
Bitte unbedingt dem Syndikat anbieten:
https://www.syndikat.org/de/
Pflegeheim, Schule, Gnadenhof sind die ersten Dinge, die mir zur Nutzung einfielen. Den Gnadenhof mit Unterbringung von FÖJlern oder Freiwilligen, die mal für 2-4 Wochen aushelfen möchten.
Schade, meine Großtante hat das Kloster nach dem Krieg als Oberin der Schwestern wiederaufgebaut.
SEHR schade. Und es ist offenbar immernoch unklar, was aus dem Kloster wird.