Es gibt so Tage, zugegeben, da vergesse ich, warum ich gerne auf dem Land lebe, am Ende der Welt. Vor lauter lauter und wegen diesem und jenem.
Und dann biste da aber irgendwo in der Pampa unterwegs, mutterseelenallein, nur mit dem staunenden Besuch aus der Stadt an Deiner Seite, ansonsten kein Mensch weit und breit, nur Weite und Sonne und Schnee und das rasselnde Knistern und Knacken in vereisten Bäumen und Sträuchern.
Und dann taucht am Horizont plötzlich diese vermummte Gestalt auf. Millimeterwinzig zunächst. Nähert sich bald quer übers Feld, halbelegant auf Langlaufskiern und eisigem Grund. Schießt Dir auf den letzten Metern entgegen, bremst knarzend und lacht und freut sich, sagt Hallo und Kommen Sie doch mit zu meinem Teich, Sie kennen ja den Weg, ich richte was zu trinken! und schießt schon weiter.
Und dann ackerst Du durch unberührten Tiefschnee, orientierst Dich an den Langlaufspuren, vorbei am Wald und an der alten Hütte, hin zum verwunschenen Fischteich, der Besuch aus der Stadt staunt, der Langlaufskier lacht und freut sich, und wir trinken was und plaudern angeregt, und der Langläufer angelt nebenbei ein paar Forellen, Bach- und Regenbogen, zack!: betäubt sie, läßt sie sanft entschlummern, nimmt sie aus und packt sie für uns ein.
Und dann ackerst Du zurück nach Hause, durch den Tiefschnee, mit Forellen im Gepäck.
Der fröhliche Skifahrer nimmt die Abkürzung quer über die Felder und verschwindet hinterm Horizont, millimeterwinzig, er wird verschluckt von Weite und Sonne und Schnee.
Spätestens nach solchen Begegnungen weiß ich dann wieder, warum ich gerne auf dem Land lebe, am vermeintlichen Ende der Welt.
Ich finde besser kann man den Nagel nicht auf den Kopf treffen.
Ich bin gerne mal ein paar Stunden in der Großstadt, aber dann freue
ich mich umso mehr wieder, wenn ich aufs Land komme. Wir werden dieses
Jahr auch mal einen Tag nach Berlin fahren, wir mieten uns nämlich im Sommer ein Hausboot dort oben und ich bin mir sicher, auch nach dem Berlin
Trip freue ich mich wieder aufs Land. Ich mag Städte, aber ich möchte
jeder Zeit flüchten können…..Die Bilder sind alle Samt einmalig, danke
dafür!
Aber mit dem Hausboot nach Berlin: das könnte mich dann doch mal reizen….
Ja,das wäre doch die richtige Dosis, oder?
Sehr cool: sich einer Millionenstadt vom Wasser aus nähern … ja, klingt spannend!
Genau so war es: der Besuch aus der Stadt staunt noch immer. Das Land im Winter, endlose weiße Weiten, und dann so was. Eine Forelle aus dem verschneiten Odenwald, das glaubt mir keiner. Außer er wirft einen Blick in mein Tiefkühlfach…
N’Guten!, sag ich bloß.
Oh! Wie schön hell ist es hier geworden! :-)
Wunderbar, dieser Bericht vom Land und von einer dieser wunderbaren Begegnungen, die man dort haben kann!
Freut mich, wenns gefällt!