Bei Schefflenz suchte – und fand – ich den sogenannten Blitzstein, er erinnert an einen Jungen, der hier an dieser Stelle vom Blitz getroffen wurde, ziemlich lange ist das her, eine neue Hunderundenbekanntschaft begleitete mich, und weil sie wirklich gräßliche Angst vor Gewittern hat, betrachteten wir den Stein mit einer Mischung aus wohligem Schauder, blankem Entsetzen und mitfühlender Trauer. Als Übersetzungshilfe für die verwitterte Inschrift schickte sie mir später noch dieses Foto aus einem Schefflenzer Nachschlagewerk:
Der vom Blitz getroffene Schüler war ein Klassenkamerad von Augusta Bender, von dieser ziemlich bemerkenswerten Frau aus Schefflenz hatten wir es neulich schon, sie schreibt in ihren Erinnerungen:
„Das Dorf lag hinter mir. Drei volle Wegstunden waren es noch bis Mosbach. Das sich anziehende Gelände war mir nie so steil vorgekommen. Der graue Nebel wob gespenstige Gestalten um Felder und Bäume. Unheimlich flimmerte der weiße Gedenkstein am Wegraine links. Der Blitz hatte mir einige Jahre früher auf der nämlichen Stelle einen Schulkameraden erschlagen, auf dessen Körper ein Ast des Baumes, unter dem er Schutz gesucht hatte, mit all seinen Zweigen und Blättern deutlich abgezeichnet war. So glaubte man wenigstens. ………….. Wir waren einmal ein Hochzeitspaar gewesen – ich mit einem Kranz von Wiesenblumen auf dem Kopfe, er mit einem riesigen Blumenstrauße vorn am Wamse, und hinter uns die gesamte Jugend des oberen Viertels je zwei und zwei … Daran dachte ich jetzt – und wie gravitätisch mein junger Bräutigam einhergeschritten kam. Lieb aber hatte ich ihn gar nicht gehabt; denn er war in der Klasse zwar der größte, aber immer dumm und faul gewesen und hatte entsetzlich gestottert.“
Prima, dass Orte wie Oberschefflenz beschrieben und so der Nachwelt erhalten bleiben.