Tschüss, Mai, war nett mit Dir. Bisschen naß und kalt vielleicht, aber naja. Die Arbeiter da neulich am Dorf haben sich nicht mal vom Sturm aufhalten lassen, echte Alltagshelden, die dafür sorgen, dass bei uns im angeblichen Hinterland die Lichter nicht ausgehen. Und die letzten Mai-Tage haben es ja noch ein bißchen rausgerissen, wir hatten hier am Wochenende bis zu 17 Grad, also bitte. Das geht schon Richtung Hochsommer.
So gesehen hat der Mai ja gut in diese Zeit gepasst, alles ein bißchen bäh und bibber. Und ich immernoch nicht geimpft, langsam werde ich ungeduldig. Hilft ja aber nichts. Ich tippe und wähle mir die Finger wund, die Jagd nach einem Impftermin in Baden-Württemberg füllt ganze Tage und halbe Nächte, leider allerdings komplett erfolglos.
Die Warteschleifenmusik der Impfterminvergabetelefonzentrale kann ich seit Wochen auswendig, manchmal singe ich in meiner Verzweiflung lauthals mit, aber das hat auch noch nichts geholfen. Die Zwischenzeiten überbrücke ich mit kreativen Arbeiten wie der folgenden, man hat ja sonst nichts zu tun an freien Tagen auf dem Lande.
Ansonsten spielten sich hier auf der Dorfstraße am Samstagmorgen dramatische Szenen ab, Vorbeifahrende verloren kurzzeitig die Kontrolle über ihr Auto, Fußgänger blieben staunend vor unserem Haus stehen, Kinder juchzten und die Nachbarn lagen sich weinend in den Armen. Und das alles bloß, weil ich morgens um 8 Uhr Fenster geputzt habe. Die zehn Jahre waren wieder rum, und ich dachte, ein bißchen Licht im Haus könne nun mal nicht schaden. Seit ich auf dem Lande lebe, habe ich eine – wie wollen wir sagen – etwas andere Beziehung zu Dreck als früher. Naja, Sie wissen schon.
Gegend erkundet habe ich natürlich auch wieder. Das Arboretum in Eberbach, ein echtes Schmuckstück, klein aber fein. Ich kann Ihnen einen Ausflug dahin sehr empfehlen, die haben sogar (Klick!) eine Website, und lernen tut man vor Ort natürlich auch was, wenn man will. Oder man genießt einfach die Natur, das geht natürlich auch.
Kaffetrinken in einem Städter-Garten im Odenwald. Danke für die Einladung. Schön wars. Und Pusteblumen in spe haben wir gesammelt und für die Konservierung vorbereitet. Was man halt so macht auf dem Lande.
Kaffeetrinken – gerne wieder
Pusteblumenexperiment – nix geworden. Muss wiederholt werden.
Nächster Ausflug – Arboretum Eberbach.