Heute ist der 14. November, und am 14. November im Jahr 1907 ist Astrid Lindgren geboren, ja genau die Astrid Lindgren, die Älteren erinnern sich an jede Menge Kinderbücher. Stichwort Pippi Langstrumpf.

Nun stellt sich die – auf den ersten Blick nicht ganz unberechtigte – Frage, was Astrid Lindgren mit diesem LandLebenBlog zu tun haben soll. Tjahahahaaaa, das werde ich Ihnen erzählen. Ich habe das hier schon mal erzählt, pünktlich zum Geburtstag von Pippi Langstrumpf, der ist nämlich auch im November, und der Beitrag ist inzwischen über 8000mal gelesen worden, aber falls Sie es verpasst haben, will ich es Ihnen nun doch nochmal darlegen.

Da gibt es nämlich eine Geschichte, die Sie sich in Ihren kühnsten Pippi-Langstrumpf-Träumen bisher nicht ausgemalt hätten. Daß Pippi Langstrumpf nämlich quasi hier mit der Region, mit Odenwald und Neckartal, verwandt ist. Außerdem mit Bundespräsident Heuss, der ist nämlich auch von hier. Ja, da staunen Sie.

Also bitte:

Es war einmal, so Ende 19. Jahrhundert, ein Herr namens Carl Pettersson, der wohnte bei Stockholm und zog dann aber von berufs wegen in die Südsee, nach Neu-Guinea. Ausgerechnet an einem schönen Heiligabend erlitt er bei einer weihnachtlichen Ausflugsfahrt quer durch die Südsee Schiffbruch und strandete auf einer Insel, die sich noch dazu als Kannibalen-Insel entpuppte. Ganz blöd sowas.

Aber anstatt es nun mit der Angst zu tun zu kriegen, schaute sich der kräftige Carl Pettersson erstmal in aller Ruhe die Insel und die Kannibalen an und heftete seine Äuglein schließlich etwas eingehender auf eine junge Dame, die sich Singdo nannte.

Singdo wiederum war die Tochter des Kannibalenkönigs Lamys, das war zunächst ein etwas unglücklicher Umstand, aber die Liebe erwies sich als stärker als jeder Kannibalenhunger, und so beruhigte sich erst Vater Lamys, dann blieb der schwedische Carle auf der Insel, und dann heiratete er seine schöne Singdo. Die schenkte ihm gleich mal acht Kinder, und als Kannibalenkönig Lamys starb, übernahm der liebe weiße Carl Petterson das Regiment auf jener Insel.

Ja, Sie ahnen es: Der Herr Pettersson ist quasi Efraim Langstrumpf, König von Taka-Tuka-Land. Frau Lindgren hat das nie bestätigt, aber auch nie bestritten. Auf entsprechende Fragen soll sie immer nur gelächelt haben.

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Also weiter:

Die heißgeliebte Kannibalentochter Singdo starb bei der Geburt des letzten Kindes, und so zog König Carl sehr traurig und mit acht Kindern im Gepäck zurück nach Schweden, zumindest vorübergehend. Eine seiner Töchter, die vorwitzige Elsa Maria, 1911 geboren, heiratete einen Herrn Hörler. Wo sie den kennengelernt hatte, weiß der liebe Himmel, fest steht aber, daß dem Herrn Hörler seine Mutter eine geborene Heuss aus Hassmersheim am Neckar war.

Bingo. Können Sie folgen?

Die Beweislage ist nahezu erdrückend: Wenn König Carl Pettersson in Wirklichkeit Efraim Langstrumpf ist, dann ist seine vorwitzige Tochter also Pippi Langstrumpf. Logisch. Und Pipi Langstrumpfs Schwiegermutter war erstens eine direkte Verwandte zum Bundespräsidenten Heuss und zweitens gebürtig aus dem heutigen Neckar-Odenwald-Kreis.

Und wenn Sie jetzt immer noch nicht überzeugt sind, daß wir hier in einer wirklich außergewöhnlichen Region leben, dann kann ich Ihnen auch nicht helfen.

Die komplizierte Geschichte habe ich hier schon mal erzählt und und sie jetzt wieder rausgekruschtelt. Ich habe das natürlich nicht selber recherchiert, ich habe mir das hier und da angelesen, leider findet man im Internet nicht viel dazu. Immer wieder diesen einen Artikelund das hier aus wikipedia auf englisch, aber ich meine, es gibt in der Region Menschen, die noch mehr über Pippi Langstrumpfs Beziehungen hierher wissen. Ich werde da nochmal nachforschen müssen, eines Tages. 

7 Kommentare zu “Widewidewitt.”

  1. Zwei mal drei macht vier, widewidewitt, und drei macht neune…
    Nur dass ich die gute Pippi im Oudewald noch gar nicht kennengelernt habe, denn da war sie in den Fünfzigern in Pfarrbüchereien absolut tabu. Solche Mädchen lernte ich erst in der Stadt kennen und kriegt noch genug aufs Dach für Vorwitzigkeit & Eigenwillen von Geistesverwandten des Dorfpfarrers…
    LG
    Astrid

  2. Wie Pippi Langstrumpf die Welt zu entdecken, das ist den Kindern der Gegenwart gar nicht mehr möglich. Zu groß die Sorgen mancher Eltern, dass dem Kinde etwas zustoßen könnte (nicht alle Erwachsenen sind freundliche Menschen!),
    zu sehr sind die Kinder der Gegenwart mit allerlei Mieslingen auf ihren Lieblingsinternettseiten oder mit schaurigen Konsolenspielen beschäftigt. Und zu häufig sind sie oft schon damit beschäftigt, kleine Erwachsene zu sein.
    Ein bisschen Taka-Tuka-Land und Villa Kunterbunt würden keinesfalls schaden!

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