Wir hatten das kleine Museum im Nachbardorf wieder geöffnet am Sonntag, immer letzter Sonntag im Monat, es handelt sich hierbei um ein Heimatmuseum, gucken Sie mal auf unsere Website, da wird Ihnen geholfen. Jedenfalls ging ich davon aus, dass Museum und Museums-Café am letzten Sonntag im August nicht übermäßig gefragt sein würden, Urlaubszeit ist Ferienzeit, undsoweiterundsoweiter, ich sah uns alle schon etwas nutzlos und gelangweilt mit unseren schicken Museums-Schürzen vor Torten, Kuchen und Kaffee herumstehen.
Dem war nun mal wieder überhaupt nicht so, die Gäste schwappten in Wellen ins Haus, zeitweise waren alle Plätze besetzt, ich rannte mit Tabletts voller Kaffeetassen und Kuchentellern durch die Gegend, der Kaffee schwappte auf den Kuchen, die Gäste ließen sich die gute Laune nicht verderben, auf den drei Museumsetagen drängelten sich die Leute in den klitzekleinen Räumen, das großartigste ehrenamtliche Museums-Café-Team jenseits der Alpen hatte unten im Erdgeschoß alle Hände voll zu tun.
Es waren Odenwald-Urlauber da, aus Karlsruhe, Neu-Isenburg, aus Offenburg und sonstwoher; Leute aus dem weiteren Umkreis, diesseits und jenseits des Neckars, eine spannende Mischung, wir freuen uns jedesmal aufs Neue darüber. Einige kommen immer mal wieder, andere verbinden den Museumsbesuch mit einer Wanderung hier, erleben die Region nochmal ganz neu für sich. Das kleine Museum als Treffpunkt der unterschiedlichsten Menschen aus den unterschiedlichsten Ecken, mir gefällt sowas ja sehr.
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A propos arbeiten: Am Samstag war ich morgens dienstlich unterwegs mit einer jungen Dame, so eine Brünette, ein bißchen vollschlank, aber attraktiv, ja, doch, durchaus. Mira hieß sie, und wenn sie sich ein bißchen diszipliniert und regelmäßig ihre Workouts macht, dann hält sie die 850 Kilo Körpergewicht. Ein Portrait von ihr haben Sie oben ja schon gesehen. Die ganze Geschichte können Sie (Klick!) hier nachlesen, ich habe Ihnen aber noch ein paar Fotos mitgebracht:
Sie dürfen mich im Übrigen als Heldin bezeichnen, ich habe nämlich gehörig Angst vor Pferden, ja, irgendwann mussten Sie es erfahren. Zum Glück hatte ich ein kleines Tele-Objektiv an der Kamera, musste also gar nicht so nah ran. Und ansonsten habe ich mich hinter Bäumen in Sicherheit gebracht, wenn Mira angestampft kam, Bäume gibts ja gottlob genug im Wald. Danke an den Förster und den Pferdehalter, dass sie nicht allzu laut über mich gelacht haben. Und danke, dass wir bei diesem Termin dabeisein durften, das war ausgesprochen toll.
… und danke für die super-tollen Fotos vom Rückepferd und seiner Arbeit. Habe schon einiges darüber gelesen und es nun so sehen zu können, beeindruckt sehr.
…und Museum: Die große Welt im Kleinen und eine wunderbar offene, heitere entspannte Atmosphäre; allerfeinster Kuchen und schöne Gespräche …
Schön was es im Odenwald alles gibt.
Wir haben hier in Südtirol auch Rückepferde, Haflinger, wo „hochwertige“ Maschinen aufgrund der Steilheit nicht mehr hinkommen, werden seit jeher Pferde dafür eingesetzt.
Die obigen Bilder haben mich deshalb umso mehr gefreut.
Mein Nachbar arbeitete im Nebenberuf auch mit Pferd im Wald. „Max“ hieß es. Und wenn der Nachbar im Wirtshaus versumpfte, ging Max alleine heim.
Ich durfte mit in den Wald. Lang ist`s her. Jetzt sind die Vollernter im Wald und machen viel kaputt.
Schon das Titelbild begeistert, eine tolle Aufnahme! In Schwarz-Weiß gehalten ist die Wirkweise der Fotos besonders faszinierend. Ich staune und verspüre Freude über diese Fotos und die Vorstellung von Mira.
Es erfreut mich sehr, dass Menschen Gelegenheiten nützen und in ein Museum strömen, das Interessantes und Wissenswertes so engagiert und liebevoll präsentiert. Ein wunderschöner Erfolg für die Menschen, die hinter dieser Idee stehen!
Schön, dass das Museums fest so ein Erfolg war, so etwas bestärkt doch.
Rückepferde sind ganz was Besonderes, natürlich mit ihren Führern. Danke für die Überwindungsfotos.
Liebe Grüße
Nina
„Pferde-Forstarbeit“ nennt sich da hierzulande in der alten Heimat. Bin ganz hin und weg von den Fotos. Danke. Die Abendschau brachte dazu vor einiger Zeit einen Beitrag: Pauli und Bubi räumen ab jetzt den Berliner Wald auf: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/04/berliner-forsten-pferde-forstarbeit-grunewald-dreilinden.html
Hier noch ein passender Beitrag von Arbeitsrösser in den Tiroler Bergen.
https://youtu.be/t-7Xs0vQ8f8
Okay, ist gut jetzt mit den Pferden? Ich habe auch Angst vor den Viechern. Als Rosswurst schmecken sie aber lecker. (Wobei in einer Rosswurst mehr Rind als Gaul ist, das nur nebenbei.)
Bei „Zum Glück hatte ich ein kleines Tele-Objektiv an der Kamera“ musste ich ganz herzhaft lachen. Ich würde für Pferdefotos ein großes nehmen.
Danke für deinen Mut und die (wie immer) tollen Fotos!