So schön das ja ist, das schöne Wetter: Die Trockenheit ist doof. Und für die Landwirte katastrophal. Der Regen hat sich offenbar auch zurückgezogen, er hält mehr Abstand als geboten.

Angeblich soll es nächste Woche regnen, ein bißchen zumindest. Also, nicht kommende Woche, sondern die drauf. Lange genug hin ist das ja noch. Ach, ach.

*****

Unterdessen haben wir auf der Terrasse Besuch von der Gemeinen Goldwespe. Haben Sie noch nie von gehört, von diesem Vieh? Ich auch nicht. Sie sieht aus wie eine neue bunte Kreation aus dem Hause Haribo, die bei der Explosion eines Labors für Lebensmittelfarbe entstanden sein könnte: vorne mal leuchtend aquamarin-blau, mal grünlich schimmernd, der Hinterleib knallrot bis violett, so ein bißchen fliegende Pop-Art quasi.

Ich habe das natürlich gleich mal in diesem Inter-Netz recherchiert, und lese dort, dass die Gemeine Goldwespe in Mitteleuropa und Vorderasien zuhause ist und sich besonders wohl fühlt in trockenen, sonnigen Lagen. Ich meine: Halloooo? Trocken und sonnig? Wir leben hier in einer Region, die im Untertitel Badisch-Sibirien heißt, aus mehreren eher unerquicklichen Gründen, aber eben natürlich auch aus wettertechnischen. Es bleibt rätselhaft. (Klick!) Hier können Sie sich über das possierliche, wenngleich tendenziell eher unsympathische, weil räuberische Tier mal näher informieren.

*****

Im Wald unterwegs gewesen und ein bißchen rumgeknipst, ja, schon wieder, ich mache das ja regelmäßig, da müssen Sie nun durch. Im Unterholz an den Artikel gedacht, den ich gestern in der Zeit gelesen habe. Der Autor fordert das Jedermannrecht für Camper in Deutschland. Jeder soll also zelten dürfen, wo er will, zumindest in diesen verrückten Zeiten, wenn Hotels geschlossen und Urlaubsreisen quasi unmöglich sind. Ich finde das im Prinzip eine gute Idee, vorausgesetzt, dass sich wilde Zelter nicht benehmen wie zeltende Wilde, also, Sie ahnen, was ich meine.

So könnte manch einer auch den Odenwald kennenlernen, ganz vorsichtig, erstmal im Wald und auf der Wiese, die Städter könnten sich quasi herantasten an diese Region, und sie würden vielleicht eines Tages wiederkommen und dann sogar auch mal in einem der Gasthäuser übernachten, auch, wenn die nicht ganz so hip und cool sind, wie manch ein Städter sich das wünscht. Liebe auf den zweiten Blick und mit Anlauf und so, naja, Sie wissen schon.

*****

Schlafen Sie gut? Wachen Sie morgens ausgeruht und erfrischt auf? Na, prima. Ich nicht. Ich finde diese Zeiten anstrengend, und offenbar hat sich diese ganze merkwürdige Situation tiefer in mein Unterbewußtsein reingefressen als mir das klar und lieb ist, dauernd bin ich müde und erschöpft, und nachts träume ich die wildesten, gräßlichsten Träume. Auf meine (Achtung!) Kreativität hat das auch Auswirkungen, aber ganz andere als Sie jetzt meinen, sie will schier explodieren und ist gar nicht mehr zu bremsen, fast unheimlich ist das.

Dauernd sehe ich Foto-Motive, dauernd fallen mir irgendwelche mehr oder weniger erzählenswerten Geschichten ein, die ich dann hier in dieses Inter-Netz schreibe. Das mag für die Besucher dieses Blogs ein wenig anstrengend sein, dauernd neue Geschichten, aber ich kann es ja auch nicht ändern. Und Sie müssen es ja eigentlich auch gar nicht lesen, zwinkerzwinker.

Ein Kommentar zu “Rückzug XXVIII”

  1. Oh, bitte weiter die kreativen Fotos und Texte teilen, unbedingt.
    Ja, wenn ich hier im Ballungsgebiet sehe, wie viel Menschen gen Wald strömen, tut mir das Wild und die Pflanzen leid. Immer, wenn es halt wo zu viel wird…
    Liebe Grüße und schönen Sonntag
    Nina

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.