Falls Sie vorhatten, mal wieder ins Kino zu gehen, dann muss ich Sie leider schmerzlich daran erinnern, dass zumindest das Kino in Buchen schon seit geraumer Zeit geschlossen ist. Zwar noch nicht so lange, wie es auf den ersten Blick erscheint, aber eben doch schon ein paar Jährchen. Ich habe mich diese Tage nocheinmal persönlich davon überzeugen können, mit einer Hochleistungstaschenlampe und einem schlechten Fotoblitz bewaffnet, und ja, es ist wohl so, der Schuppen ist zu. Definitiv.
Ich träume ja immer mal wieder von einer Art Film-Club, den Buchener Cineasten ins Leben rufen würden, um das alte Kino wieder zum Leben zu erwecken, das wäre doch mal was, die Technik ist zwar nicht mehr auf dem allerneuesten Stand, will mir scheinen, eine wahre Höllenmaschine steht da noch, die eher an ein Röntgengerät aus den frühen Zwanzigern erinnert als an einen modernen Projektor, aber was macht das schon.
Die Stühle müssten wohl auch neu bezogen werden, aus denen kann man inzwischen vermutlich eine Suppe kochen, wer weiß, was sich da schon alles abgespielt hat auf den Polstern, man möchte das vielleicht gar nicht so genau wissen, das ist im Odenwald nicht anders als in anderen Kinoregionen dieser Welt.
Allein schon das Geländer im Treppenhaus gehörte unter Denkmalschutz gestellt, wenn Sie mich fragen, aber mich fragt ja wieder keiner. Das ist nicht hässlich, sondern authentisch!, würde der Architekt im Freundeskreis mit einem 60er-Jahre-Glitzern in den Augen sagen.
Falls Sie also einen stilvollen und authentischen Kinoabend geplant haben zum Wochenende im Odenwald, müssen wir Sie zumindest in Buchen derzeit enttäuschen. Vielleicht werden Sie in Mosbach fündig, oder bei den Löwenlichtspielen in Walldürn. Oder Sie bleiben einfach zuhause und denken mal darüber nach, was man mit dem alten Kino in Buchen so alles machen könnte, und ob sich nicht irgendeiner findet, der es wachküsst aus dem Dornröschenschlaf.
Und wenn Sie noch ein paar mehr Bilder aus dem Kino sehen wollen, und aus der alten Kneipe nebendran, dann schauen Sie mal hier beim Bloggerkollegen Matthias vorbei, den haben wir mit ins Kino genommen, weil er die besten Taschenlampen weit und breit hat. Und auch sonst sehr nett ist. Und eine 680-Grad-Kamera hat er auch, oder sowas in der Art.
Dort war ich das erste Mal im Kino! Dschungelbuch. Als Kind wollte ich außerdem immer den Umweg – am Kino vorbei – nach Hause fahren, um die bunten Filmplakate anzuschauen. Und unten drinnen im Prima am Besten noch eine Packung HubbaBubba kaufen.