Der Herr Buddenbohm sucht eine Wohnung. Findet aber keine. Zumindest keine, die bezahlbar wäre. So ist das halt in Hamburg-City. Die Immobilienpreise in den Städten schießen munter in die Höhe, und Herr Buddenbohm macht jetzt aus der Not eine Tugend und rückt unter Zuhilfenahme mathematischer Formeln in der alten, eigentlich zu kleinen Hamburger Wohnung Möbel, bis es wieder passt. Sie sollten das lesen, es ist sehr vergnüglich, zumindest auf den ersten Blick. Hier finden Sie es: KLICK!
Und dann können Sie Hamburg durch Heidelberg oder Berlin oder Frankfurt oder wasweißichfüreineStadt ersetzen, das passt auch. Überall das gleiche.
Nur wir hier in der Provinz können da nicht folgen, wir verirren uns auf 300 Quadratmetern Wohnfläche, die man uns quasi hinterhergschmissen hat, das un-ausgebaute Dachgeschoß noch gar nicht mitgerechnet, wie hier überhaupt dauernd jedem Häuser hinterhergeschmissen werden, Wohnburgen, für den berühmten Appel und das Ei. Wohnungen, Häuser, Grundstücke, riesige Gärten, alles zu Schleuderpreisen sozusagen.
Tische, Schränke, Sitzgelegenheiten, die Herr Buddenbohm mathematisch ausgeklügelt hin- und herverschiebt, die gehen bei uns verloren, werden von den Weiten des Raumes quasi verschluckt, es entsteht eine manchmal leicht unterkühlt wirkende Leere, die uns nicht stört (solange die Heizung an ist oder der Kamin bullert), aber einheimische Besucher immer mal wieder zu der Frage veranlaßt, wann denn wohl endlich die Möbel geliefert werden. Unser Einzug ist mehr als acht Jahre her.
Wir unterhalten uns meist brüllend, via Langwelle, weil man sich immer sehr entfernt ist in den Riesenhäusern. Und manchmal geht Geo zum Nachbarn und fragt, ob der mich wohl gesehen hat, und will schon eine Vermißtenanzeige aufgeben, dabei war ich nur zwei Zimmer weg von ihm.
Bei alledem sind wir wohlgemerkt noch gar nicht so weit am Ende der Welt, daß wir nicht tagsüber in die Städte kämen; nehmen Sie mich, ich könnte theoretisch auch in Heidelberg arbeiten, in Mannheim oder Stuttgart, es würde täglich einiges an Zeit kosten, Zeit, die man in der Bahn und dank Internet aber durchaus kreativ nutzen könnte. Genug Hiesige machen das vor. Und, mal unter uns: In Berlin zu meiner Zeit, da war ich locker jeden Morgen eine Stunde unterwegs, mit der S-Bahn und dem Fahrrad, vergnügungssteuerpflichtig war das auch nicht. (Lust auf Nahverkehr in der Stadt?: Dann bitte ganz aktuell hier entlang: Der kiezneurotiker fährt S-Bahn in Berlin.)
Ich könnte mir für das viele Geld, das ich hier beim Immobilienkauf gespart habe, sogar einen Chauffeur leisten, der mich täglich ins Büro bringt und abends wieder heimfährt, und ich hätte immernoch gespart, rechnet mein Geo mir fast täglich vor.
Lieber Herr Buddenbohm, schaun Sie doch mal im weiteren Hamburger Umland. Da muß doch was zu machen sein. Ansonsten schicke ich Ihnen gerne mal einen entsprechenden Immo-Katalog aus Badisch-Sibirien, da würden Sie schön staunen. Und vielleicht anbeißen. Das Leben außerhalb des Immobilienhaifischbeckens hat Vorteile, möblierungsmathematisch und finanztechnisch auf jeden Fall. Ich würde Sie dann mal zum Essen einladen. Richtig städtischschick-vegan oder so gibts hier noch nicht wirklich, aber vielleicht macht Jägerschnitzel Ihnen auch mal Spaß. Und in der Zwischenzeit lesen Sie das hier: Klick! Passt auch schön zum Thema.
P.S. Für alle anderen: Weil die Immobilienentwicklung in den Städten nicht wirklich lustig ist, sollten Sie sich (Klick!) das mal anschauen. Wie überhaupt das ganze AuguststraßenBlog im Blick behalten, auch, wenn Sie mal als Touri in der Gegend unterwegs sind. Es kann einem nur schlecht werden.
In Schweppenhausen ging neulich ein Haus mit 6 Mietwohnungen auf einem Grundstück von 1200 qm mit 6 Garagen für 100.000 über den Tisch des Hauses. Im nahen Stromberg zahlt man für nagelneue Reihenhäuser mit Garten nur 85.000 – aber in den Kleinststädten Bingen und Ingelheim legt man für eine passable Eigentumswohnung Minimum 3.000 pro qm hin … man braucht von meinem Dorf mit dem Wagen nur eine gute Viertelstunde in diese Städte …
Sauber! Das ist ja fast noch günstiger als bei uns im Wald.
Ich sehe mir andauernd und mit großem Interesse Immobilienpreise auf Eiderstedt an, da kriegt man vermutlich in absehbarer Zeit Geld dazu, wenn man dort hinzieht. Das warten wir noch ab. Allerdings werden die Kinder in etwa sechs Jahren ganz dringend wieder in die Stadt wollen, es ist kompliziert.
Sechs Jahre sind ja doch aber eine verdammt lange Zeit, innerhalb von sechs Jahren pflegte ich früher fünfmal umzuziehen. Und Eiderstädt ist nett (und reimt sich sogar.)
Meinen Mann rufe ich immer auf dem Handy an, wenn er zum Essen kommen soll – ich fang erst gar nicht an zu suchen.
:-)
Deshalb liebäugeln wir schon länger damit, in den Norden auszuwandern, weil wir da für die Kosten hier, mind. 2 Grundstücke mit Haus drauf bekommen würden. Da wir ja im Grenzgebiet zur Schweiz wohnen, sind auch
Auf dem Land die Grundstücke horrormäßig teuer. Wenn alle Kinder die Hütte verlassen haben gehen wir auch, somit vermeiden wir dass unsre
Kinder mangels Ausbildungsplätze wieder hier in den Süden müssen, wir lassen sie gleich hier….vorsorglich!
Wir regeln bestimmte Sachen über die Fam. App, wir suchen uns auch oft, grins.