wmdedgt, das ist die Abkürzung für die monatliche Blogger-Frage Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?, und auch heute will ich sie gerne beantworten. Die freundliche Nachbarbloggerin ruft dazu auf, da können Sie dann ab heute abend auch nachlesen, was andere Bloggerinnen und Blogger so den ganzen Tag machen.
Gestern habe ich tagsüber im schicken Mannheimer Studio meines Arbeitgebers verbracht, also nicht im idyllischen Odenwald, abends dann erst in einer Mannheimer Kirche gesessen, dann bis spät in einem Übertragungswagen. Die Kollegen unterstützen, weil sich in Mannheim die Ereignisse weiterhin überschlagen, auf schreckliche Weise. Weil noch lange keine Ruhe einkehrt. Hier können Sie dazu unsere Berichterstattung verfolgen.
Ich versuche also, es heute ruhig angehen zu lassen, das klappt so semi, Telefonate mit Bürgermeistervorzimmern und Landratsämtern, Termine absprechen, Beiträge planen, in der Gegend herumrecherchieren. Die To-Do-Liste ist lang, aber es kommt wenig Konkretes bei der Abarbeitung heraus. Ist manchmal einfach so. Aber der Kaffee-Termin mit der Pressesprecherin einer großen Wohlfahrtsorganisation ist nett, ich lerne viel Neues, und am Ende sind wir uns allerdings einig, dass die Welt verrückt geworden ist und es nicht besser, sondern immer schlimmer wird. Naja, Sie wissen schon.
Die berufliche To-Do-Liste ist irgendwann abgehakt, und die Sonne lacht vom Himmel, als interessiere sie das ganze Weltgeschehen nicht. Ich beschließe, nach den Überstunden den Arbeitstag schon am späten Mittag zu beenden und das Wetter zu genießen. Ganz so, als würde mich das Weltgeschehen auch nicht interessieren.

Bei der ausgiebigen Hunderunde denke ich an einen Podcast, den ich neulich gehört habe, es unterhalten sich da zwei Landschaftsfotografen über ihre Foto-Touren. Der Eine bevorzugt Touren in Gruppen, gemeinsam stapft man durch die Gegend, tauscht sich aus, guckt hier, guckt da und kehrt am Ende in ein Wirtshaus ein und bespricht die fotografische Ausbeute.
Der Andere geht nur alleine los, liebt die Stille, die Geräusche der Natur, die vermeintliche Einsamkeit. Das Zu-sich-Kommen, das Abschalten. Die Abwesenheit von Geplapper und Gequassel. Die Ruhe, die sich im Kopf einstellt, wenn er Motive sucht und findet. Er sprach mir aus der Seele, nicht nur, was die Fototouren angeht.
Zuhause dann: Feierabend. Hühner füttern, Hunde füttern, staubwischen, staubsaugen, kochen. Die private To-Do-Liste für die kommenden Tage anlegen. Ganz oben auf der Liste: Früh ins Bett gehen, und dann mal so zwei, drei Jahre am Stück schlafen.
Ja, man glaubt es nicht und fühlt sich um hundert Jahre zurück versetzt…
Da hilft: Das Gespräch in der Ruhe (s.o.) … und das Lesen des blogs. Merci vielmals!
Da stimme ich auch mit ein, die Welt ist schon länger mehr als verrückt. Eigentlich war sie das immer schon, aber die Verbrechen werden immer brutaler. Und gar viele Menschen, die zu den Wahlurnen schreiten, scheinen falschen Propheten auf den Leim zu gehen. So jedenfalls mein Eindruck.
Ich gehöre auch zu den Stillen, Lautstärke und Orte, an denen es nur so wimmelt vor Leuten, meide ich. Und ganz sicher bin ich auch eine andächtig-stille Fotografierende.
Liebe Grüße aus Österreich! C Stern
Sie haben recht: Die schönste Art des Wanderns ist, es allein zu tun.
Schlaf gut… ;-)
Die Welt ist verrückt geworden?
Ja, nun.
Die Menschheit ist halt eine Fehlkonstruktion, die dazu verdammt ist, all ihre Fehler immer wieder zu wiederholen. Erfahrungen können nicht weitergegeben werden und es gibt (zu) viele Modelle der Spezies. Das Internet hätte eine Lösung bieten können, ist aber auch schon zu verstopft mit zu viel Durchschnitt und zu viel Mist.
Das kenne ich als Freie für Print… An manchen Tagen telefoniere ich, schreibe Mails und mache viel herum – und komme einfach nicht weiter. Und/oder der Tag ist so eklig verregnet, dass es mir nicht mal Freude macht, Fotos für Artikel zu schießen.
Dann läuft es wieder wie am Schnürchen: Die Bürgermeister sind sofort an der Leitung, das Landratsamt schickt schnell eine Antwort auf die Presseanfrage, und die Sonne macht selbst dröge Motive ansehnlich…
Wandern gehe ich gerne alleine oder mit einem lieben Menschen zusammen. Alleine bin ich mehr bei mir, aber ich finde gemeinsame Spaziergänge auch toll zum Austausch.