Ich habe ein bisschen über die Idylle nachgedacht. Es ist ja hier alles ausgesprochen idyllisch im Odenwald, zumindest auf den ersten Blick. Da fahre ich neulich früh über sanfte Kurven durch den Wald, die Sonne scheint durch die Baumkronen und wirft tanzende Schatten auf die Fahrbahn, dann weitet sich die Landschaft, ich habe einen Blick wie eine Postkartenansicht. Es geht weiter durch das winzige Dorf, dann unten über die klitzekleine Brücke, über den gurgelnden Bach, hinauf Richtung Bundesstraße. Auch auf der ist wenig Verkehr, Stau ist ja ein Fremdwort hierzulande.

Noch ein paar Kilometer vorbei an Feldern und Wiesen, mit Blick ins Land, dann bin ich schon im Städtchen, alles geht hier gemächlich zu, niemand rast und niemand hupt, alle grüßen freundlich. (Also, zumindest meistens.) Die Idylle setzt ein gewisses Maß an Unberührtheit voraus, lese ich irgendwo, und ich kann das unterschreiben, das Unberührte ist es, was ich hier so mag in der vermeintlichen Provinz.

Die Sache hat natürlich einen Haken, Sie ahnen es. Wir sind hier gar nicht in jeder Hinsicht unberührt, und ich frage mich, ob es nicht vielleicht gerade die gefühlte beschauliche Idylle ist, die mich mitunter umso härter auf den Boden der Realität krachen lässt.

Ich fahre also gemütlich durchs Städtchen, hinten Richtung Waldrand geht es auf den kleinen Parkplatz, die Schranke steht offen, ich kann kostenlos parken, freie Plätze gibt es genug. Dann an der großen Wiese und den alten knorrigen Bäumen vorbei, ein paar Stufen hoch, an die Eingangstür des kleinen Krankenhauses.

Und da ist sie, die Realität. Ich habe mir die Covid-Stationen zeigen lassen und kurz ein paar Fotos machen dürfen, mitten drin in der vermeintlichen Idylle. Durch Trennscheiben hindurch, neben piepsenden Maschinen, in absolut sterilen Räumen. Männer und Frauen in Schutzkleidung, die sie vierzig-, fünfzigmal am Tag wechseln. Odenwälder und Odenwälderinnen, die im Städtchen wohnen oder in den Dörfern drumherum. Die Einiges gewöhnt sind, ohnehin, aber sowas auch noch nicht erlebt haben. In einer Gegend, in der ja auch fast noch jeder jeden kennt, irgendwie.

Weil wir eben nicht unberührt bleiben von den Katastrophen da draußen. Weil eben nicht nur in der Berliner Charité gekämpft wird, oder in der Uniklinik München oder Hamburg, begleitet von Fernsehteams aus ganz Deutschland. Sondern auch in jedem noch so kleinen Kreis-Krankenhaus, chronisch unterfinanziert, weit weg vom großen medialen Interesse. Rund um die Uhr wird auch hier gekämpft, ein Kampf, der zwischendurch so aussichtslos zu sein scheint. Sieben Tage die Woche, seit Monaten schon. Seit fast zwei Jahren eigentlich.

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Danke an die Neckar-Odenwald-Kliniken und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass ich fotografieren durfte.

20 Kommentare zu “Von der Idylle”

  1. Brillant in Schwarz-Weiß. Der bedrückende Moment besticht durch die Nüchternheit der Aufnahmen. Sehr gute Fotoarbeit! Möge es dazu beitragen, die Notwendigkeit der Coronamaßnahmen zu veranschaulichen und den Respekt für die Arbeit des Krankenhauspersonals mehr denn je einzufordern.

  2. Puuuh! Diese Bilder gehen unter die Haut! So intensiv! So packend! Jedes Detail mit großer Informationskraft. Sollte sich jeder Impfgegner ansehen MÜSSEN!

  3. Eine winzige Linklliste (URL markieren und in Adressleiste kopieren):

    „Nehmen Sie auf keinen Fall noch eine Spritze!“
    http://www.auf1.tv/aufrecht-auf1/dr-wodargs-appell-an-geimpfte-nehmen-sie-auf-keinen-fall-noch-eine-spritze

    Die modernen Quacksalber
    http://www.rubikon.news/artikel/die-modernen-quacksalber

    Das Volksverhetzer-Syndikat
    http://www.rubikon.news/artikel/das-volksverhetzer-syndikat

    Die Impfschäden-Leugner
    http://www.rubikon.news/artikel/die-impfschaden-leugner

    Die Pandemie der Nachgiebigkeit
    http://www.rubikon.news/artikel/die-pandemie-der-nachgiebigkeit

    Dr. med. Jürgen-Detlef Theuer, Facharzt für Kardiologie in Seelow und Luzern, Dr. med. Stefanie Theuer, niedergelassene Allgemeinmedizinerin in Seelow (Brandenburg), sowie Dr. med. Wolfgang Wodarg, Facharzt für Lungenheilkunde und langjähriger Gesundheitspolitiker, erörtern die aktuelle Lage an der Corona-Front (Gesprächsleitung: Burkhard Müller-Ullrich).  …
    http://www.achgut.com/artikel/indubio_folge_182_25_11_2021_drei_aerzte_milliarden_nanopartikel

    Kliniken kriegen bis zu 9.500 Euro Aufschlag pro Covid-Fall – So schafft man mehr Covidisten
    http://www.bibliomedmanager.de/news/kliniken-kriegen-bis-zu-9500-euro-pro-covid-fall

    …und bezüglich der offiziellen Statistiken:
    Wer gilt zur Zeit in Deutschland als nicht coronageimpft:
    * Impfstatus unbekannt = ungeimpft
    * 1x geimpft = ungeimpft
    * 2x geimpft und < 14 Tage Abstand = ungeimpft
    * 2x geimpft + C Symptome = ungeimpft
    * 2x geimpft, aber kreuzgeimpft = ungeimpft
    * 2x geimpft +6 [oder 7] (4, 5, 12) Monate = ungeimpft
    * Mit in der EU nicht zugelassene Injektionen wie Sputnik oder Sinovac, etc. geimpft = ungeimpft
    * Genesen + 6 Monate = ungeimpft (denn auch eine weiter vorhandene natürliche Immunabwehr zählt ab dann nicht mehr).

    … und:
    Die dunkelsten Stunden des deutschen Journalismus | Von Roberto de Lapuente
    apolut.net/die-dunkelsten-stunden-des-deutschen-journalismus-von-roberto-de-lapuente/

    Weitere Links in den Artikeln.

      1. Ist das auch Ihre Reaktion wenn Ihre Schüler zum für Sie angenommenen falschen Schluss kommen? (Außergewöhnlich wäre es ja für einen gewissen Schlag von Lehrer*In nicht.)
        Dann habe ich allerdings meine argen Zweifel ob das mit dem „von den Schülern selbst erarbeitet“ so zutrifft.
        hauptschulblues.blogspot.com/2021/11/tag-619-und-klare-worte-aber-respektvoll.html
        „[…]
        1. Vom Denken zur Sprache: Am Anfang stehen Recherche und Analyse der gegenwärtigen sprachlichen Umgebung und Reflexion der eigenen Sprachgewohnheiten. Dabei geht es um die grundlegenden Fragen: Wie verletzend kann Sprache sein? Sprachverhalten fördert Gewalt / ruft Gewalt hervor? Was macht Gewalt mit einem selbst und anderen?
        2. Von der Sprache zum Handeln: In Rollenspielen werden verschiedene Situationen erlebbar gemacht. Durch Rollen- und Perspektivwechsel werden neue Erfahrungen ermöglicht.
        3. Vom Handeln zu Gewohnheiten: Welche Einsichten, welche Verhaltensweisen brauchen wir für unsere Gemeinschaft? Diese werden von den Schüler*innen erarbeitet.
        4. Von der Gewohnheit zum Charakter und darüber zum Schicksal: Wir besinnen uns auf uns selbst und können etwas bewegen.
        […]“

    1. Wenn du ernsthaft glaubst, dass Rubikon, Dr. Wodarg und Co. sinnvolle Quellen sind, dann ist dir nicht mehr zu helfen. Wenn du selbst damit leben kannst, solche Zustände wie auf den Fotos mitverursacht zu haben, bitte schön. Aber andere auch noch zu verunsichern ist einfach das Letzte.

      1. Nach der Dummheits- hier also wieder die programmgemäße Mörder- und Schuld-Nummer, ganz nach Vorlage.
        Hört hört, andere zu verunsichern ist also das letzte.
        Von der ein oder anderen Bildersprache mal abgesehen…
        So zum Beispiel?
        https://www.focus.de/politik/deutschland/aus-dem-innenministerium-wie-sag-ichs-den-leuten-internes-papier-empfiehlt-den-deutschen-angst-zu-machen_id_11851227.html
        „[…]
        Erstens würden viele Schwerkranke von ihren Angehörigen „ins Krankenhaus gebracht, aber abgewiesen, und sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder nicht genug Luft kriegen (sic) ist für jeden Menschen eine Urangst. Die Situation, in der man nichts tun kann, um in Lebensgefahr schwebenden Angehörigen zu helfen, ebenfalls.“
        Zweitens empfiehlt das Papier sogar, Kindern Angst zu machen. „Kinder werden sich leicht anstecken, selbst bei Ausgangsbeschränkungen, z.B. bei den Nachbarskindern“, heißt es in dem Text. „Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.“
        Drittens schlagen die Autoren vor, an mögliche Langzeitschäden zu erinnern. „Auch wenn wir bisher nur Berichte über einzelne Fälle haben, zeichnen sie doch ein alarmierendes Bild“, heißt es in dem Bericht. „Selbst anscheinend Geheilte nach einem milden Verlauf können anscheinend jederzeit Rückfälle erleben, die dann ganz plötzlich tödlich enden, durch Herzinfarkt oder Lungenversagen, weil das Virus unbemerkt den Weg in die Lunge oder das Herz gefunden hat. Dies mögen Einzelfälle sein, werden aber ständig wie ein Damoklesschwert über denjenigen schweben, die einmal infiziert waren.“
        […]“
        Punkt 3 ist heute auch sehr interessant weil sich doch mehr und mehr abzeichnet, dass gerade die Impfung(en) selbst diese Lungen- und Herzprobleme verursachen kann (können). Siehe dazu beispielsweise die umfallenden Sportler. Deshalb auch die Aufforderung von Dr. Wodarg sich keine weitere Spritze geben zu lassen.
        Warum sind Rubikon und Dr. Wodarg (und andere, die ähnliches sagen) keine guten Quellen?
        Jedenfalls werden sie schon mal nicht direkt oder indirekt von der Gates-Stiftung oder anderen Institutionen, deren Interessen ja weit über Corona hinaus gehen, gepusht.

        1. Sie verdrehen die Wahrheit
          Im Focus Artikel vom Frühjahr 2020 heißt es zum Schluss:
          „Wie viel Beachtung das Papier in Regierungszirkeln fand, ist ebenfalls nicht bekannt. Innenminister Horst Seehofer (CSU) sprach kürzlich in der „Bild“-Zeitung davon, es könne „Millionen Tote“ geben. Sonst überlässt Seehofer in der Öffentlichkeit allerdings Gesundheitsminister Jens Spahn und Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU) das Feld. Medienberichten zufolge sollen weder Merkel noch Spahn von dem Papier aus dem Innenministerium sonderlich begeistert gewesen sein. Merkel bevorzugt ohnehin einen anderen Ton: In ihren Ansprachen an die Nation appelliert die Bundeskanzlerin vor allem an die Verantwortung der Bürger.“
          Das ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was sie unterstellen.
          Wie nennt man nochmal Leute wie Sie?

  4. Soso – da gab es also wieder Trollinger und kostenlos ein paar Perlen der Desinformation, leider aber auch umsonst;-)

    Den Beschäftigten auf den Stationen dürfte das Gequarke derzeit eher egal sein, die haben dafür gar keinen Nerv und keine Zeit.

    Vor diesen ziehe ich meinen Hut!

    Noch dazu tue ich das, weil ich selber weiß, wie Schichtarbeit rund um die Uhr ist und unter den derzeitigen Bedingungen erst recht. Da hängt man seine Freizeit hin und darf sich dafür noch indirekt anpöbeln und medial mißbrauchen lassen von irgendwelchen Unbelehrbaren. Die hopsen ja nur just for fun in diesem Aufzug durch die Kliniken und die Intensivpatienten sind wahrscheinlich nur Deko-Puppen – weil ist ja nur so eine Grippe…

    …Hand an den Kopf klatsch!

    PS. Danke für die eingefangenen Momente!

  5. Ich weise darauf hin, dass ich zwar noch ein Weilchen (allerdings nicht ewig) neue Kommentare lese, nicht jedoch auf jeden antworte. Wenn es z. B. offensichtlich sogar an grundlegendem Textverständnis mangelt, scheint mir dann eben auch eine Antwort zwecklos. Die Zeit kann man sinnvoller nutzen.
    Zur Kenntnis genommen.
    Danke für Ihren Beitrag.

  6. @void:
    Dass Sie Wodarg & Co. für seriöse Quellen halten, ist eine Sache. Dass Sie ihre fragwürdige Linkliste unter diesen Beitrag setzen, ist dagegen pietätlos. Eine Bitte, void: kaufen Sie ein a und nehmen Sie das dann wörtlich, vermeiden Sie also derart geschmacklosen Kommentarabfall. Lesen Sie irgendwo anders und versuchen Sie nicht, den Leuten die Vernunft und das Mitgefühl auszureden.

  7. Herzlichen Dank für den (gefilterten) Blick auf unsere Realität.
    Bei Menschen, die nicht einmal gewillt sind, ihren Namen zu nennen, wenn sie ihre „Erleuchtung“ teilen, ist eine Reaktion eigentlich überflüssig.
    Don‘t feed the troll!

  8. Danke für diese beiden Schlußworte, aus Gründen der Psychohygiene schließe ich jetzt die Kommentarfunktion für diesen Beitrag. Fallls sich jemand darüber aufregen sollte: Mein Blog, meine Regeln.

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