Die Igelbabys, die vorgestern am vergleichsweise hellichten Tag um mich herumgestolpert sind, haben inzwischen von ihrer Mutter erfahren, dass sie gefälligst nachtaktiv sind und tagsüber bitteschön schlafen sollen. Ich habe sie jedenfalls seitdem nicht mehr gesehen, aber die Begegnung wirkt nach. So schön. Ich werde mir für die kommenden Wochen vornehmen: mehr Igelbabys, weniger Tagespolitik, man wird ja sonst völlig bekloppt.

Igelbabys oder Babyfedern, ich bin da flexibel, Hauptsache nichts, was einem schon am frühen Morgen nachhaltig die Laune verdirbt und einen in Verzweiflung versinken lässt. Anderen scheint es da ähnlich zu gehen, sie sind der Schlechtigkeiten der Welt überdrüssig. Das Foto unten bricht alle meine bisherigen Twitter-Rekorde, was die Herzchen angeht, ich habe da offenbar einen Nerv getroffen. Und vielleicht lässt sich der aktuelle Zustand unserer Gesellshaft nicht besser beschreiben, ach, ich weiß ja auch nicht.

https://twitter.com/Odenwaelderin/status/1434834635884797953

********

Ich habe für das Magazin Hiergefühl ein bißchen vom Odenwald schwärmen dürfen, das ist ja nun nichts Neues, Sie können es aber dennoch (Klick!) hier nachlesen. Das ganze Magazin ist aber ziemlich spannend, weil es auf nachhaltigen Tourismus setzt, das finde ich mal einen coolen Ansatz. Schauen Sie da mal ein bißchen auf der Website rum, es lohnt sich. Was ich über den Odenwald zu schwärmen habe, kennen Sie ja nun wirklich inzwischen aus dem EffEff, also echt jetzt.

*******

Wenn ich nicht gerade Igelbabys filme oder winzige Federchen auf den Fingern balanciere, oder Hiergefühl-Fragen beantworte, arbeite ich so vor mich hin. Ich werde schließlich bezahlt dafür, naja, Sie wissen schon. Und weil es Interesse gab, unten mal wieder ein kleiner Einblick in das Leben einer Regionalkorrespondentin.

#AusDemLebenEinerRegionalReporterin
Im Odenwald ist doch nichts los! Womit beschäftigt man sich denn da so als rasende Reporterin?

Naja. In den vergangenen Tagen zum Beispiel mit dem Bundestagswahlkampf und der Frage, warum im tiefschwarzen Odenwald so wenige Laschets herumhängen. Mit einem Open-Air-Konzert. Mit dem Phänomen, dass vielen Tafelläden die Ehrenamtlichen wegbrechen, und damit, was das bedeutet. Mit einer Bürgermeisterwahl und zehn (!) Kandiaten für das Amt. Von wegen: Bürgermeister will doch keiner werden. Mit einer Odenwälder Energiegenossenschaft mit immerhin 2000 Mitgliedern. Mit den Finanz-Problemen eines Dorfbürgermeisters, und was Landes- und Bundesregierung damit zu tun haben. Mit neuen Wanderwegen und dem boomenden Wandertourismus im Odenwald. Mit der Corona-Lage in den Kliniken. Mit aktuellen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu einem wahrlich schrecklichen Fall. Mit Tiertransporten und was das mit Bio zu tun hat. Mit einer Frau, die einem Polizisten in den Finger gebissen hat, ja, man staunt. Mit solchen Sachen halt. Radiobeiträge, Online-Texte, Fotos, Videos. Langweilig wirds einem hier nicht.

Ein Kommentar zu “Dies und Das.”

  1. Auch in der großen Stadt haben die Tafeln Personalprobleme – besonders, wenn es darum geht, Fahrer/innen zu finden. Viele, die das schon lange machen, sind älter geworden und gehören zu Risikogruppen. Allerdings wird einiges durch Foodsharing-Aktivitäten ausgeglichen.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.