Mannomann, die Zeit rast wieder, und schon ist es der 12. März, also hier 12 Bilder des Tages einstellen. So will es das Bloggergesetz, und heute abend können Sie alle Beiträge bei der freundlichen Nachbarbloggerin nachschauen.

Der Tag fängt grau an, die Hunderunde ist oll und nass, aber es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidungblablabla, Naja, Sie wissen schon. Über den Feldern und Wiesen draußen am Sportplatz liegt ein zäher Nebel und am Wegesrand ein toter Fuchs.

Ganz friedlich liegt er da, ein großes Tier, als hätte er sich nur für ein Nickerchen niedergelegt, und für einen Moment habe ich das Bedürfnis, zu ihm zu gehen, ihn zu streicheln, vielleicht zu trösten. Mache ich natürlich nicht, wer weiß, was man sich da einfangen kann, ich finde stattdessen die Telefonnummer des Jagdpächters raus, um meinen Fund zu melden.

Tote-Tiere-melden ist so eine Art Hobby von mir, ich rufe regelmäßig bei Polizei oder Jägern an, wenn am Straßenrand mal wieder tote Rehe, tote Füchse liegen. Mitten auf den Feldern hatte ich das auch noch nicht, also Premiere heute. Bei dem Jagdpächter spreche ich auf den Anrufbeantworter. Wirklich sonniger wird der Tag dadurch aber leider auch nicht.

Durch den Regen geht es erst in das eine Büro, zwei nette Techniker empfangen, die hier allerlei um- und einbauen wollen. Die Herren kriechen vor mir über den Fußboden, schrauben hier und da, ziehen Kabel, montieren ein und aus, und leider vergesse ich, auch davon ein Foto zu machen. Da hat man nun einmal Männer, die einem zu Füßen liegen und dokumentiert das nicht, wie blöd muss man sein.

Weil ich denen aber nur im Weg herumstehe und ja eigentlich auch selber arbeiten muß, wechsle ich in das zweite Büro, 30 Kilometer nordwärts. Am Morgen hatte der Kalender noch vollmundig behauptet Keine Termine heute, und nun liegen doch mehrere Aufträge vor mir. Die also abarbeiten.

In der etwas verspäteten und gekürzten Mittagspause schnell an der Stadtmauer entlang zum Bäcker, vorbei an den gestutzten Bäumen, die aussehen, als würden auch sie frieren. Es sind gefühlte drei Grad und es regnet, natürlich. Mir kommt ein junges Mädchen entgegen, Minirock und nackte, rotblau-gefrorene Oberschenkel, aber immerhin wollene Kniestrümpfe und Regenschirm. Das müssen diese Odenwälder sein, die ab den ersten Plusgraden die warme Jahreszeit begrüßen.

Auf dem Rückweg nehme ich zum ersten Mal mit Bewußtsein die einzelnen Figuren auf einem großen Bildstock am Wegesrand wahr, warum habe ich mich nicht schon viel früher mit dem abgebildeten Herrn befasst, mich mit ihm solidarisch erklärt? Schließlich sieht er so aus, als habe auch er Gallenprobleme, seine Hand drückt er auf den schmerzenden Oberbauch, die Lage ist doch völlig klar. So sehe ich auch immer aus, wenn sich wieder eine Kolik ankündigt, und das auch noch mitten bei der Hunderunde. Genau wie bei ihm, unglaublich! Ich werde darüber mal mit dem freundlichen Stadt-Historiker sprechen müssen.

Dann aber erstmal zwischen Tastatur und Bildschirm: Mittagessen. Wie so eine gehetzte Arbeitnehmerin.

Man arbeitet so vor sich hin, ich recherchiere vom Odenwald aus Richtung Litauen und Richtung USA, ich entnehme ansonsten einer Pressemitteilung die frohe Botschaft, dass auch in der Wallfahrtsbasilika Zum Heiligen Blut in Walldürn der Jubiläumsablass gewonnen werden kann, und zwar im Rahmen und Zeitraum des Heiligen Jahres. Das Konzept Jubiläumsablassgewinnen ist mir als stramm-Evangelischer fremd und lässt mich zunächst ratlos zurück, aber auch da werde ich mal nachforschen, versprochen. Einige Themen recherchiere ich zu Tode, wie man in unserer Branche so sagt, andere schiebe ich vor mir her und vertage sie.

Es ist grau, und es regnet. Und irgendwann ist Feierabend. Heimfahren.

Zuhause angekommen, wirft sich schon wieder jemand mir zu Füßen, der Tag endet also, wie er begonnen hat, das ist dann doch auch wieder schön. Grau hin oder her. So könnte das eigentlich jeden Tag sein. Naja, Sie wissen schon.

Ein Kommentar zu “12 von 12”

  1. … ergänzend zur Hunderunde ein Satz von Hilde Domin:
    „Die Ulmen am Weg winken mir zu wie ich komme, grün blau goldener Gruß, und vergessen mich, eh‘ ich vorbei bin.“
    (aus: Wie wenig nütze ich bin, 1957)
    Schöne Grüße!

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