Es ist fast ein bisschen wie im richtigen Leben: Wenn man direkt der Unwetterfront entgegenläuft und ungläubig glotzt und knipst und glotzt und staunt, und wenn man dabei denkt, Naja, das wird schon in die andere Richtung abziehen, das gräßliche Wetter, dann darf man sich nicht wundern, wenn man plötzlich klatschnass wird.
Ja, ich bin klatschnass geworden, aber Hossa!, sowas von klatschnass. Es fiel eine Mischung aus Styroporkügelchen, Schnee und Regen aus dem rabenschwarzen Himmel, der Wind ging plötzlich scharf, und es war alles im allem ausgesprochen ungemütlich. Tja. Hätte man ahnen können. Wie im richtigen Leben halt.
Naja, Sie wissen schon.
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Mitten im Schneeregengestöber tauchte dann plötzlich auf einer Wiese mein Freund, der Silberreiher, auf, ich bin seit Wochen hinter ihm her, um einmal ein vernüftiges Foto zu machen, von ihm oder seiner Freundin, die auch immer in der Nähe ist. Daraus ist nun also wieder nichts geworden, aber man erkennt ihn immerhin, und die Kamera und das teure schöne Objektiv sind nun auch pitschnass geworden, und vielleicht sollte ich beim nächsten Ausflug mal vorher den Wetterbericht befragen.
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Und sonst so: FaSChEnACHT! Eine ganze Region ausser Rand und Band. So eine Art mehrtägiges Beben, besonders im nördlichen Teil des Landkreises, und die seismischen Ausläufer und Vorglüher sind bis ins klitzekleine Dorf zu spüren. Die Dorfjugend fährt durch den Ort, hin und her und her und hin, die Wagen schaukeln, aus den Boxen wummert Karnevalsmusik, und alle freuen sich. Soweit ich das erkennen kann. (Nur unsere Hunde nicht, die drehen jedesmal durch, wenn der Zug wieder am Fenster vorbeikommt, das sind faschenachtstechnisch genau solche Spaßbremsen wie ich.)
Ich habe das Treiben für Sie im letzten Jahr mal festgehalten, die Aufwärmphase, bevor es zu den großen Umzügen geht, und weil es sich heute ganz ähnlich verhielt, hat das Video eigentlich an Aktualität nichts verloren. Nur fuhren dann heute tatsächlich irgendwann zwei Wagen durchs Dorf.
Aber wie komme ich überhaupt auf Hossa!? Keine Ahnung, es wird an der überschäumenden Faschenachtsstimmung allerorten liegen. Ich musste dann natürlich erstmal gucken, wo dieser Begriff überhaupt herkommt, und damit Sie nicht auch noch rätseln müssen, hier zumindest eine Lösung. Aber hossa!
P.S. Es kam übrigens während des oben erwähnten Unwetters noch ein riesiger Sensations-Regenbogen über den Feldern zum Vorschein, aber ich hatte Sorge um die Kamera und dann ohnehin schon schlechte Laune, deswegen habe ich das nicht geknipst. War vermutlich ein Fehler.
Jedenfalls sind Ihnen dabei wieder einige ausgezeichnete Bilder gelungen, vielen Dank dafür. Der Rest trocknet wieder.
Auf jeden Fall sind solche Wetterformationen immer gut für spannende Aufnahmen und Farbeneruptionen.
Im Prinzip ist das wie ein vorgezogener April, wenn alles kreuz und quer geht. Früher war um die Faschingszeit in der Hinsicht auch mehr Lametta – ääääh Schnee. In meiner alten Heimat hiess das dann „de Fosndsterz“ oder Übersetzt die Faschingsstürze, wenn das Wetter so umging mit Schneesturm und Sonne im Wechsel.
Ein super Kurzfilm. Bizarr. Herrlich.
Wie immer: Super Bilder! Man könnte beinahe sagen: Hossa!