Ich wiederhole mich: Es regnet, es regnet, die Erde wird nass. Ich auch, die Hunde auch. Der Keller auch. An der Tür zur Terrasse läuft das Wasser in die Küche, das Linoleum wellt sich, und die Wand ist feucht. Regenrinne oben kaputt, kein Handwerker da. Macht nix, Landleben, wir sind da nicht so zimperlich.
Die Wolke da oben kam etwas überraschend heute mittag, ich laufe zwischen zwei Terminen unter blauem Himmel der Sonne entgegen, ich genieße die unerwartete Regenpause in vollen Zügen, Ach ist das nicht herrlich?, sage ich zu den Hunden.
Weil Frau Lieselotte sich an irgendeinem dämlichen Mauseloch festgeschnüffelt hat, drehe ich mich um und will mit ihr schimpfen, und BÄÄÄÄÄMM! sehe ich diese Front, die uns direkt auf den Fersen ist. Das ist ja wie im richtigen Leben, denke ich bang bei mir und eile hurtig Richtung Ausgangspunkt und Parkplatz. Gerade noch mal gutgegangen. Wäre ich drei Minuten zu langsam gewesen, wäre mir beim folgenden Gesprächs-Termin das Wasser aus den Haaren und den Hosenbeinen gelaufen. Will man ja auch nicht, sowas.
Durch schwallartige Regengüsse schon heute früh gehe ich an den See und stolpere dort über Lurchi, der freut sich über das Wetter. Dieser Tage war auch ein Nutria zu Besuch, der/die/das versteckte sich im Wasser-Zuflußrohr, als ob es da nun trockener wäre. Mir kommt das ziemlich dumm vor, aber ich bin ja auch kein Nutria. Von dem Rohr-Nutria gibt es kein Bild, von Lurchi schon. Lurchi posierte geradezu, als hätte er nur auf mich und die Kamera gewartet. Wenn sie erstmal prominent und berühmt sind, werden sie alle so. Lurchi hat übrigens sogar einen eigenen Wikipedia-Artikel, ich staune. Da muss man ja eitel werden.
An der finstren Hütte am See glotzt oben aus seinem Fenster im 1. Stock Herr Siebenschläfer heraus, furchtbares Wetter, oder?, ruft er zu mir runter, und ich sage nur Sie sitzen doch schön im Trockenen, Glück gehabt!“. Man soll ja mit den Nachbarn immer im Gespräch bleiben, naja, Sie wissen schon.
Im Übrigen waren wir auf einer Goldenen Hochzeit eingeladen, auch da regnete es, natürlich. Der Stimmung tat das keinen Abbruch, das wäre ja noch schöner!, das Fest ging um 16 Uhr los, wir sind dann als eine der ersten gegangen, weil ich anfing zu schwächeln. Um 2 Uhr früh am darauffolgenden Tag. Feiern können sie ja, die Odenwälder, und wir Zugezogenen sind da immernoch nicht so recht im Training, will mir scheinen. Wir können da noch viel lernen.
Ich habe als rasende Reporterin einen Ritt quer durch den Landkreis gemacht, inhaltlich wie entfernungstechnisch. Morgens High-Tech in Sachen Erneuerbare Energien, abends in einem extrem lauschigen Landgasthof zum Thema Jagd und Wildfleisch. Das beschreibt die Lage hier in der Region an und für sich eigentlich ganz gut. Das ganze Spektrum von – bis, sozusagen. Deswegen liebe ich die Arbeit hier, Naja, Sie wissen schon. Bloß das Wetter, – erst zu heiß und dann zu naß -, das geht mir langsam auf den Zeiger.
Regen ist zur Zeit immer gut.
Danke für den Lurchi — er weckte Kindheitserinnerungen an Schukäufe …
Schön, toll, diese Gewitterwolke.! Ich mag solche einmaligen Naturereignisse, die Menschenhand nicht machen kann. Und dann: Donner und Blitz, ich genieße sie -möglichst noch bei Nacht- im Häusle am Wald. Dies alles aber nur kurz und vorübergehend, anstatt Dauerberieselung, aber auch die geht vorbei, als Wunsch und Gruß uff Balschboch!
Hab gestern nach der Arbeit einen längeren Spaziergang nach Hause unternommen und auf den letzten Metern die Beine in die Hand genommen. Es grummelt gefühlt von allen Seiten. Die Pflanzen genießen den Regen :-)