Am frühen Sonntagmorgen verlaufe ich mich mal wieder im Wald, vor der eigenen Haustür. Es ist nicht zu fassen. Aber schön. Ich stapfe durchs Unterholz auf klitzekleinen Pfaden, die ausser dem Jäger und dem Förster vermutlich noch nie jemand gegangen ist, entdecke völlig neue Landschaften. Keine 50 Meter von den großen Wegen entfernt, die ich schon im Schlaf kenne. Wieder so eine Geschichte, aus der man eine allgemein gültige Lebensweisheit machen könnte, ich muss da mal drüber nachdenken.

Am Samstag gehen wir vormittags erst shoppen, in meinem Lieblingsladen, dem Raiffeisen. Das KaDeWe der Landfrau, ich hatte (Klick) hier vor Urzeiten mal darüber berichtet, meine Begeisterung ist ungebrochen. 100 Kilo Hühnerkörnerfutter und 30 Kilo Hundefutter wuchte ich mit Hilfe des freundlichen Seniorchefs ins Auto. Dann wollen wir noch eine etwas unhandliche Büchersendung zur Post bringen. (Hier müssen Sie jetzt ein Schenkelklopf-Geräusch einfügen.) Zur Post? Zu welcher Post? In dem Dorf mit der jahrhundertewährenden Post-Tradition gibt es seit zwei Wochen keine Post mehr. Die große Post ist lange schon zu, jetzt hat auch der kleine Postschalter in der Tankstelle dichtgemacht. Also neun Kilometer weiterfahren, zu nächsten Poststelle im kleinen Elektrofachgeschäft. Sie hat noch auf, Glück gehabt. Landleben.

Vom Lieblingsladen zur Lieblingslektüre: Dem Amtsblatt entnehme ich, dass der Kleintierzuchtverein im Nachbardorf einen Hähnchen- und Schnitzelverkauf durchführt, am kommenden Wochenende. Hähnchen to go. Man muß noch dieses Wochenende anrufen und vorbestellen, das Vereinstelefon ist stundenweise besetzt, lese ich. Das Farbfoto eines gegrillten Hähnchens mit Pommes auf der Titelseite des Amtsblatts macht mich durchaus an, aber ich habe Galle, ich darf das nicht.

Die Vogelgrippe rückt immer näher, das nervt nicht nur die Kleintierzüchter, sondern auch mich, aber sowas von.

Aber wenn Sie noch was Erfreuliches nachlesen und nachhören möchten: Es gibt da diese zwei (Klick!) Odenwälder Musikanten, die waren grade in London. Abbey-Road-Studios, London Philharmonic Orchestra, und Paul McCartney haben sie auch getroffen, ja, nee, is klar. Die ganze unglaubliche Geschichte können sie (Klick!) hier finden. Vorsicht, Gänsehaut-Gefahr. Ich kenne die beiden ja, seit sie noch sooooo klein waren, Krückstockgefuchtel, würde der verehrte Herr Buddenbohm jetzt schreiben, bei dem sollten Sie auch mal wieder vorbeilesen, das lohnt sich immer.

Der Gatte kocht und malt.

6 Kommentare zu “Dies und Das vom Tage.”

  1. „Cafe del Mundo“, immer wieder hörenswert, hab‘ zwei CDs von denen.
    Im Wald verlaufen ist klasse, mache ich auch immer wieder mal wieder um neue Fotomotive zu suchen (aber selten zu finden :-( )
    Viele Grüße
    Rolf

    1. Dann freuen wir uns jetzt gemeinsam auf das Konzert mit dem Royal Philharmonic Orchestra! In Buchen oder London, wer weiß!

  2. …danke für Deine stets liebevollen Beobachtungen!
    Zum Thema Post: Versuchs mal mit DHL online, da kannst Du dir die Paketaufkleber selbst erstellen und den ganzen Kram einfach dem Postboten mitgeben… das geht jedenfalls hier in Tangendorf so, tiefstes Niedersachsen 😎

    1. Machen wir oft auch, Briefträger Alfons nimmt immer was mit. Aber manches schleppen wir dann doch lieber selber zur Post.

  3. Die Post wird nicht nur in D zurückgedrängt, selbiges Phänomen leider auch hier bei uns in Ö.
    Erst neulich in Wien den ganzen Tag keinen Briefkasten gesichtet. Die Post konnte erst am Bahnhof erfolgreich eingeworfen werden.
    Mit Café del Mundo habe ich dank der Erwähnung hier jetzt eine wunderbare Neu-Entdeckung machen dürfen – meine Ohren vermelden höchst erfreut ein herzliches „Dankeschön“!
    Beste Grüße,
    C Stern

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