Wochenende? Was für ein Wochenende? Naja, Sie wissen schon, rasende Reporterin und so, die Ereignisse fragen leider nicht, ob Montag oder Samstag oder Sonntag ist, sie ereignen sich einfach, dann bimmelt es auf allen Leitungen, und dann steht Arbeit an. Aber ich will mich nicht beklagen, ich bin immer nur die aussenstehende Beobachterin und Berichterstatterin, ich kann auch nach einem Großbrand mit Millionenschaden auf einem Pferdehof irgendwann wieder in mein warmes Zuhause gehen, mich vor den Kamin setzen, in aller Ruhe einen Tee trinken und mich erfreulicheren Dingen zuwenden. Können die Betroffenen nicht. Die stehen erst vermutlich unter Schock, dann vor einem gigantischen Trümmerhaufen und einem monatelangen Wiederaufbau. Falls Sie ein paar Euro übrig haben: eine gute Bekannte von mir hat (Klick!) eine kleine Spendenaktion gestartet, vielleicht möchten und können Sie was geben. Hafer, Heu und Stroh für die Pferde wird auch dringend gebraucht, falls Sie da eine Quelle haben. Es ist alles verbrannt.

Und sonst so? Den winterlichen Frieden in den Wäldern genossen, wenigstens kurz mal, zwischendurch. Das Knarzen der Schritte auf dem Schnee. Das Leise, Gedämpfte, wie in einen Wattebausch gehüllt. Die Kälte im Gesicht. Den eigenen Atem hören, und sonst nur ganz ab und zu den Ruf eines Vogels. An einem Ast hängenbleiben und damit eine klitzekleine Schneelawine auslösen, die sich auf den Mantel ergießt.

Die Hunde beobachten, wie sie glücklich durch den Schnee ackern, und zusehen, wie die Schneebollen an Beinen und Bauch im Fell immer größer und größer werden, wie zwei geschmückte Weihnachtsbäume laufen die Hunde durchs Unterholz, geschmückt mit rasselnden, klimpernden Christbaumkugeln aus Schnee. Eine schöne Sauerei gibt das am Ende zuhause.

Ich habe Ihnen aber ein paar schnelle Fotos mitgebracht. Falls bei Ihnen kein Schnee ist, bitte sehr, bedienen Sie sich, wir haben genug.

9 Kommentare zu “Dies und Das vom Wochenende.”

  1. Liebe Leute,
    was haben wir‘s gut, in so einer wundervollen Landschaft zu leben 😊.
    Man kann nur danken und: Spenden!
    Schönen Gruß 🖖

  2. Ich hab mir etwas Schnee genommen. Wir haben keinen. Ein kleines Dorf zwischen Köln und Lützerath…

  3. Danke für den tollen Schnee. Wir hatten gestern morgen nur einen Hauch davon.
    Danke auch für das Mitgefühl mit den Leuten vom Ponyhof. Kannst Du für mich einen Kontakt herstellen? Da ich aus gesundheitlichen Gründen meine Pferde-Pony-Haltung aufgegeben habe, gibt es Vieles, was ich abgeben könnte, aber ich möchte nichts Unnötiges verschicken. Bis bald Deine auf dem Land lebende Karin mit ihrer Kunst vom HOf

  4. Auch, wenn es für Mensch und Tier ohne gesundheitlichen Schaden bei dem Brand zugegangen ist, ist so ein Verlust einer Lebensgrundlage sehr bitter! Da hoffe ich mit – auf viele fleißige Hände!

    Ach, ich freue mich darüber, dass nun der Winter doch noch Thema wird. Für mich ist er jedenfalls die wichtigste Jahreszeit, um zur Ruhe zu kommen. Nichts ist erbaulicher, als ein Spaziergang in der Stille, mit einem Blick in die Weite!
    Liebe Grüße aus Oberösterreich,
    C Stern

  5. Schnee oder wie der Franzose dies mit ’nähsch‘ bezeichnet ist hier eine Rarität. Letztes Ereignis vor 5 Jahren und die weisse Pracht hat doch tatsächlich 18 Stunden verweilt.
    Gruss aus dem Departement „Landes“
    Friedbert

  6. Bayerischer Wald hier. Schnee vorhanden. Urlauber (bei uns liebevoll „Preußen“ genannt) auch. Ich wohne in einer Talsenke hinter der sich ein schnuckeliges Hotel versteckt und sitze gerne am Fenster, wenn die Preußen mit ihren Autos versuchen die Steigung zu erklimmen. Nun wäre eine Talsenke aber keine Talsenke, wenn es in die Gegenrichtung, also zurück zum Hotel, nicht auch bergauf ginge. Da unten in der Delle, da kommt es manchmal zu lustigen Szenen. Wir Einheimischen, wir haben natürlich Winterreifen an unseren Karren, so ein bisschen Schnee, das juckt uns nicht.

    Für Pferde, so schön ich die Tiere finde, spende ich nicht. Das liegt nicht an den Pferden, sondern an deren Reiterinnen. Ja, ich benutze die weibliche Form, denn was hier bei uns rumreitet sind ausschließlich junge Damen aus bürgerlichen Verhältnissen, und was man von jedem Hundehalter zurecht erwartet, tun die nicht: Die Scheiße ihrer Haustiere wegräumen. Wir haben hier einen kombinierten Fußgänger- und Radfahrerweg (von Pferden steht da nichts), der ist sehr schön und vier Kilometer lang, da fährt man auch gerne etwas schnell, und mich hat’s da mit dem Radl mal furchtbar gebrezelt, weil ich in eine Pferdehinterlassenschaft reinfuhr. Zwischen Weg und Straße ist glücklicherweise ein Graben.Seither gehe ich jeden Freitag zum fahrenden Rossmetzger und esse aus Rache zwei Rosswürste. Ohne Semmel, dafür mit Senf.

    1. Grundsätzlich habe ich größtes Verständnis für ein Unverständnis gegenüber Reiter*innen, die die Pferdeäpfel ihrer Vierbeiner nicht entfernen. (Bestimmt gibt es auch Reiter aus der gutbürgerlichen Szene!?)
      Allerdings fehlt mir die Verbindung zur Rache an den Rössern (wenn’s denn tat.sächlich jeden Freitag zum fahrenden Rossmetzger zum Verzehr von zwei Rosswürsten geht …)
      … müsste man nicht eher über einen emotionalen Ausgleich seines Ärgers gegenüber den Bereiter*innen nachdenken? Doch wie könnte man DAS anstellen?
      Liebe Grüße, C Stern

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